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Die Zukunft des Familienunternehmens - FBN Deutsche Schweiz

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Vermögen und Finanzierung koppeln<br />

Familienunternehmer werden zunehmend die Performance <strong>des</strong><br />

gesamten Vermögens im Auge haben, wenn wichtige Finanzierungs -<br />

entscheide innerhalb oder ausserhalb <strong>des</strong> FUs anstehen. Sie werden<br />

damit zum Investor bzw. Asset- und Liability Manager und bedienten<br />

sich zunehmend der entsprechenden Risiko/Renditeüberlegungen.<br />

Das heisst nicht, dass sie einen klassischen „Shareholder-Value<br />

Ansatz“, welcher die finanziellen Renditen maximiert, verfolgten.<br />

Vielmehr werden für die verschiedenen Vermögensteile individuelle,<br />

aber regelmässig aufeinander abgestimmte Renditeziele und<br />

Anlagehorizonte definiert, bei denen – es sei denn diese sind<br />

explizit so gewollt – es keine heiligen Kühe gibt.<br />

Welche Player bestimmen die Auswahl der Finanzierungen?<br />

Wenn Familien im Jahr 2020 die aktuelle und vorausschauende<br />

Family Asset Allocation analysieren, werden nach wie vor externe<br />

Finanzierungsmöglichkeiten berücksichtigt werden.<br />

So spielen auch dann Banken und bankenähnliche Finanzierer<br />

eine gewichtige Rolle zur operativen Finanzierung der FU. Darüber<br />

hinaus ist es wahrscheinlich, dass einige Banken wieder zur Idee<br />

eines Merchant Bankers 14 zurückkehren und somit neben der<br />

klassischen Kreditfinanzierung auch wichtige andere Familienprojekte<br />

(mit)finanzieren. <strong>Die</strong>s u.A. <strong>des</strong>halb, weil die Kanäle, sich<br />

reine, operative Kreditfinanzierungen zu beschaffen, durch die<br />

modernen Medien viel transparenter und damit zugänglicher<br />

geworden sind. Ein weiterer Grund ist das graduelle Verschwinden<br />

von Private Equity Fonds, welche durch Finanzierungsspezialisten<br />

substituiert werden, die spezifische Eigenkapital- und/oder<br />

So wird auch die Fungibilität <strong>des</strong> FUs selber gefördert, d.h. es<br />

wird so aufgestellt, dass eine gezielte Verwertung/Beleihung von<br />

(Teilen) der FU zur Finanzierung von anderen Zielen der Family<br />

Asset Allocation herangezogen werden kann. Ein klassisches<br />

Beispiel wäre eine nicht betriebsnotwendige Aufnahme von Kapital<br />

innerhalb der Unternehmensstruktur zwecks Auszahlung von<br />

Familienmitgliedern. Umgekehrt ist es denkbar, operative Gewinne<br />

der FU gezielt in den Aufbau bzw. zur Finanzierung von anderen<br />

Familienzielen, seien dies weitere unternehmerische Engagements<br />

oder philanthropische Aktivitäten, fliessen zu lassen.<br />

Mezzanine-Finanzierungsprojekte als „Club-Deals“ Investoren<br />

als Teil deren Asset Allocation anbieten werden. So würde eine<br />

Merchant Bank ein Finanzierungsprojekt einer Familienunternehmung,<br />

welches externe Eigenkapitalzufuhr braucht, anderen<br />

Familien (und Kunden der Bank) vorstellen, die gerade Investitions -<br />

objekte suchen und eine solche Transaktion dann als „Club Deal“<br />

strukturieren.<br />

So aufgestellte Banken oder bankenähnliche Finanzierer werden<br />

somit neben der Kreditfinanzierung <strong>des</strong> FU eine wichtige Rolle<br />

im Rahmen der oben erwähnten Asset Allocation von Familien<br />

wahrnehmen, die weit über die heutige Vermögensverwaltung<br />

hinausgeht.<br />

14 Historisch war eine Merchant Bank ein Zwischenhändler im Getreidehandel Nord-Italiens, der auf eigenes Risiko Getreidelieferungen zwischenfinanziert/versichert<br />

hat. Später wurden daraus Bankhäuser wie Rothschilds, Warburgs und Schroeders, welche z.B. Fremdfinanzierungen ihrer Kunden mit eigenem Kapital gezeichnet<br />

oder internationale Handelsfinanzierungen für ihre Kunden vermittelt haben. Wichtig ist hier die Positionierung als Vermittler, welcher auch bereit ist, zu einem<br />

gewissen Teil selber ins Risiko zu gehen.<br />

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