Die Zukunft des Familienunternehmens - FBN Deutsche Schweiz
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54 2020: Finanzierungsansätze für Familienunternehmen<br />
Neue soziale Netzwerke als Finanzierungsform<br />
<strong>Die</strong> Rolle von sozialen Netzwerken – gemäss unserer Studie eine<br />
Stärke von FU – kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.<br />
Somit ist das „Netzwerk eines Familienunternehmers“ eine wichtige<br />
Informationsquelle und sicher auch Ansatz für Finanzierungs -<br />
lösungen der Familienunternehmung. Wichtige Netzwerke für<br />
international orientierte Familienunternehmer sind zunehmend<br />
auch Vereinigungen wie das <strong>FBN</strong>.<br />
Als neue soziale Netzwerke versteht man die sogenannten<br />
„Communities“, welche u.a. über das Internet miteinander kommuni -<br />
zieren. Hier werden oft auf entsprechenden Business-Plattformen<br />
Finanzforen organisiert und thematisiert 15 . <strong>Die</strong> Akzeptanz, sich<br />
in solchen Foren auszutauschen ist – insbesondere bei der nach-<br />
Finanzspezialisten als Katalysatoren<br />
Eine familienspezifische Asset Allocation muss erarbeitet werden.<br />
Wenn dies nicht von einem finanzierungserfahrenen Familienmit -<br />
glied gemacht wird, welches z.B. durch eine Bank im Sinne der<br />
oben beschriebenen Merchant Bank begleitet wird, stellt sich<br />
die Frage, wie dies zu organisieren und zu institutionalisieren ist.<br />
Folgende Themenkreise sind abzudecken:<br />
1. Aus den Familienzielen und der Familienkonstellation der<br />
Familie werden die grundsätzlichen Finanzierungsecksteine<br />
abgeleitet. Hier werden Fragen wie beispielsweise „Wie sieht<br />
die finanzielle Situation der Familienunternehmung aus? Wie<br />
viele Anteilseigner sind am FU beteiligt? Wer scheidet wann<br />
aus und welche Finanzimpli kationen sind damit verbunden?“<br />
berücksichtigt und beantwortet.<br />
folgenden Familiengeneration – stark gewachsen und sie sind<br />
als Informationsbeschaffung und Austausch genereller Finanzfragen<br />
ein effizienter erster Schritt für viele Finanzierungsüberlegungen<br />
und den dazugehörigen Kosten verschiedener gängiger<br />
Finanzierungsinstrumente.<br />
Finanzierungsentscheide werden aber – neben der Vertraulichkeit<br />
ist auch die individuelle Ausgangssituation i.d.R. zu komplex,<br />
um diese in solchen Foren oder BLOGS darzustellen – nicht in<br />
den neuen sozialen Netzwerken diskutiert bzw. gelöst. Hier sind<br />
die Familie und – wo sinnvoll – Finanzierungsspezialisten hinzu -<br />
zuziehen, um für die Gremien der Familie oder der FU die Entscheide<br />
entsprechend vorzubereiten und/oder durchzuführen.<br />
2. <strong>Die</strong>se Ecksteine führen zu einer groben Asset Allocation,<br />
welche dann die oben vorgestellten Kategorien „Liqui<strong>des</strong> Vermögen“<br />
und „Andere Beteiligungen“ mit einbezieht. Hier wird<br />
im Sinne einer familienorientierten „Mittelflussrechnung“ aufgeführt,<br />
mit welchen Finanzströmen und -abflüssen in den<br />
nächsten Jahren gerechnet wird.<br />
3. In einem dritten Schritt wird dann eine Situationsanalyse<br />
abgeleitet, welche die zentrale Frage beantworten soll:<br />
Welche der Familien-Ziele sind durch das Familienvermögen<br />
finanzierbar und welche bedürfen externer Finanzierung? 16<br />
4. Idealerweise würden dann die Projekte definiert und mit Priori -<br />
täten versehen. Das Resultat wird „Family Asset Allocation“<br />
genannt.<br />
15 Als Beispiele spezialisierter Foren in Communities seien bei Linked-In.com die Finanzierungs-Foren erwähnt oder auf Small-world.com verwiesen, wo ein nachgewiesenes<br />
Min<strong>des</strong>tvermögen Voraussetzung für eine Mitgliedschaft ist und so eine gewisse Affinität zu gemeinsamen Finanzierungsfragen suggeriert wird.<br />
16 Obwohl Einzelprojekte der FU sicher auch einem Familienziel Weiterführung der FU dienen, würden in diesem Gremium nur die strategischen Projekte der FU<br />
berücksichtigt.