Die Zukunft des Familienunternehmens - FBN Deutsche Schweiz
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Klare Schnittstellen und langfristige Planung im Familienunternehmen 2020<br />
Der Schlüssel zum langfristigen Überleben <strong>des</strong> <strong>Familienunternehmens</strong><br />
ist die Planung und Gestaltung in allen Bereichen:<br />
Produkte-, <strong>Die</strong>nstleistungs- und Marktstrategien, Bedürfnisse,<br />
Interessen und Fähigkeiten der Familienmitglieder, Definition<br />
einer Finanzstrategie: gemeinsame oder getrennte <strong>Zukunft</strong>,<br />
Immobilienbesitz, Steuerfragen, etc.<br />
Gerechtigkeit anno 2020! Ein Thema aus der Bibel?<br />
Beteiligte in Familiengesellschaften müssen ihre Entscheide auf<br />
unterschiedlichste Ansprüche, Interessen und Bedürfnisse abstützen.<br />
Auch im Jahre 2020 wird es kaum möglich sein, allen gleich ent -<br />
gegen zu kommen, um die fairste Lösung zu finden. Das Bewusst -<br />
sein <strong>des</strong> Zusammenwirkens eventueller Widersprüche ist daher<br />
hilfreich. <strong>Die</strong> häufigste Paradoxie (G. Thorsten in „Familien -<br />
unternehmen verstehen“, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, 2008,<br />
Seite 36-38) ist die zwischen Gerechtigkeit im Unternehmen<br />
und Gleichheitserwartung in der Familie. Das bedeutet zum Beispiel,<br />
dass mehrere Kinder gleich viele Aktien oder vergleichbare<br />
Führungspositionen im Unternehmen beanspruchen, die Logik<br />
<strong>des</strong> Unternehmens aber unterschiedliche Ausbildungen und<br />
Kompetenzen verlangt. <strong>Die</strong> Lösung solcher Paradoxa entscheidet,<br />
ob ein Familienunternehmen in der Lage ist, seinen eigenen Weg<br />
auch nach 2020 fortzusetzen.<br />
Der Begriff „Gerechtigkeit“ muss immer wieder hinterfragt,<br />
diskutiert, vereinbart und festgehalten werden. <strong>Die</strong> richtige Dosis<br />
Gleichbehandlung in der Familie und Gerechtigkeit im Unternehmen<br />
ist subjektiv. Auch 2020 ist Kompromissbereitschaft angesagt,<br />
soll nicht ein ewiges Seilziehen stattfinden.<br />
2020 haben die Familien erkannt, dass klare Governance Strukturen<br />
und Regeln das langfristige Zusammenleben in der Familie<br />
und im Unternehmen sichern.<br />
Ein erfolgreicher Generationenwechsel im Familienunternehmen<br />
beruht auf dem Konsens zwischen Familie, Unternehmen und<br />
Besitz, bzw. Vermögen.<br />
Zur Family Governance gehört ein gut funktionierender Verwaltungsrat.<br />
2020 setzt sich dieser aus hellen Köpfen zusammen,<br />
die Eigenschaften wie fachliche Kompetenz, unternehmerisches<br />
Denken, Weitsichtigkeit, Objektivität, Loyalität und Verfügbarkeit<br />
in einer guten Durchmischung vereint.<br />
Klare Profile und Stellenbeschreibungen für Verwaltungsrat und<br />
Geschäftleitung, keine Bevorzugung und Kompromisse bei<br />
Familienangehörigen, das sind Voraussetzungen für Familien -<br />
unternehmen, die über mehrere Generationen mehrheitlich von<br />
einer Familie geführt werden.<br />
2020 werden sich die Mitglieder <strong>des</strong> Verwaltungsrates weder zu<br />
nahe stehen, noch zu fremd oder sich gar feindselig gesinnt sein.<br />
Ein Mittelweg muss gefunden werden, der sowohl Kritik als auch<br />
gegenseitiges Vertrauen ermöglicht. Fingerspitzengefühl ist nötig,<br />
wenn die Quote mehrerer Familienstämme zu berücksichtigen<br />
ist. Klar definierte Regeln und Kriterien über die Mischung im<br />
Verwaltungsrat sind hier unerlässlich, ebenso die Amtsdauer -<br />
beschränkung (z.B. 3 Jahre) und die Altersklausel. 2020 ist die<br />
jährliche Evaluierung <strong>des</strong> Gesamtverwaltungsrats eingeführt; sie<br />
gibt den Mandatsträgern und -trägerinnen die Chance, ihre<br />
Arbeit selber zu evaluieren und im Gremium sicherzustellen, dass<br />
die Anforderungen erfüllt werden. Unfähige Verwaltungsräte<br />
sind 2020 seltener, die Sesselkleber sterben aus!<br />
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