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Die Zukunft des Familienunternehmens - FBN Deutsche Schweiz

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70 2020: Führen und kommunizieren mit Herz und Hirn<br />

<strong>Die</strong> Familie ist tot – es lebe die Familie<br />

<strong>Die</strong> klassische Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern,<br />

ist tot. In dieser Form gibt es sie heute häufig nicht mehr. Auch<br />

im Jahr 2020 haben wir Familien, die jedoch „liberaler“ betrachtet<br />

werden sollten, als wir dies heute tun. <strong>Die</strong> Definition der modernen<br />

Familie im Jahr 2020 könnte so lauten: „Blutsverwandte und<br />

mit der Familie eng verbundene Menschen fühlen sich derselben<br />

Familie zugehörig. <strong>Die</strong>s gilt besonders im Unternehmen, wo<br />

Leistungsträger sich als Teil der Familie betrachten, weil alle in<br />

dieser Gemeinschaft an denselben Zielen arbeiten, dadurch eine<br />

sinnstiftende Aufgabe wahrnehmen und darin letztlich den Sinn<br />

<strong>des</strong> Lebens finden.“ <strong>Die</strong> Familie wird vermehrt zum Leuchtturm,<br />

der Orientierung gibt und gleichzeitig ein Gefühl von Zugehörigkeit<br />

und Heimat vermittelt.<br />

Was hat dies alles mit Führung und Kommunikation zu tun? Sehr<br />

viel. Im Folgenden möchte ich einige Thesen zur Diskussion<br />

stellen, wie die Kommunikation <strong>des</strong> <strong>Familienunternehmens</strong> im<br />

Jahr 2020 mit seinen Mitarbeitenden, dem Markt, primär dem<br />

Kunden und mit der Öffentlichkeit erfolgen wird. Dabei werde<br />

ich auch darlegen, wer welche Rolle in welcher Form wahrnehmen<br />

wird. Vieles, was für die Kommunikation mit der Aussenwelt<br />

gültig ist, gilt auch für die familien-interne Kommunikation, auf<br />

die ich nur am Rande eingehe.<br />

„Leistungsträger werden zu arbeitenden Aktionären.<br />

Sie fühlen sich der Familie zugehörig und verbunden, nicht<br />

durch das Blut, sondern durch Sinn und Zweck der<br />

gemeinsamen Aufgabe.“<br />

Wenn wir die kommende Generation betrachten – geboren zwischen<br />

1977 und 1999 und als Net-Generation bezeichnet – dann stellen<br />

wir fest, dass diese weltweit über zwei Milliarden Menschen in<br />

vielen Bereichen völlig anders funktionieren als ihre Vorgänger,<br />

die Boom-Generation. In der Diskussion über die junge Generation<br />

wird häufig nicht wahrgenommen, dass diese Generation einen<br />

anderen Hintergrund hat, als wir ihn noch hatten. Weil das nahe<br />

und direkte Umfeld für die Net-Generation das Netz ist: Menschen,<br />

denen man nicht real begegnet. Deshalb nehmen sie ihre Umwelt<br />

anders wahr als wir, die wir durch die Menschen in unserem<br />

direkten Umfeld geprägt wurden, Menschen also, denen wir real<br />

begegnet sind. <strong>Die</strong>s manifestiert sich in einer anderen Grundhaltung:<br />

<strong>Die</strong> Net-Generation ist offener, gleichrangiger orientiert;<br />

sie macht keinen Unterschied, ob jemand schwarz, gelb, rot oder<br />

weiss oder ob er Mann oder Frau oder jünger oder älter ist.<br />

Auf die Arbeitswelt bezogen, hat dies zur Folge, dass die neue<br />

Generation, auch innerhalb der Familie, Aufgabe und Sinn in der<br />

Arbeit finden will. <strong>Die</strong>sen Sinn findet sie vielmehr in überschaubaren<br />

und vernetzten Strukturen, wie Familienunternehmen dies bieten,<br />

und weniger in anonymen und kaum kontrollierbaren und<br />

beeinflussbaren Grosskonzernen. Deshalb wollen sie auch für die<br />

Leistung, die sie erbringen, und ihren Beitrag zum Ganzen entsprechend<br />

honoriert werden. <strong>Die</strong>s wird nicht mehr über die letztlich<br />

eher primitiv und unausgereift ausgestalteten Boni geschehen,<br />

die wir heute noch haben, sondern darin, dass sie zu arbeitenden<br />

Aktionären werden, die eine langfristige Bindung eingehen wollen,<br />

weil sie den Sinn in dieser Aufgabe sehen. Das kluge Familienunternehmen<br />

kann also in <strong>Zukunft</strong> gerade mit diesen nicht blutsverwandten<br />

Mitarbeitenden wachsen, wenn es ihnen ein familiäres,<br />

sprich auf Vertrauen basieren<strong>des</strong> Umfeld bietet.<br />

„<strong>Die</strong> Website ist die zentrale Drehscheibe der<br />

Kommunikation. <strong>Die</strong> Kommunikation zwischen Unter -<br />

nehmen und Kunden ist direkt und intensiv.“<br />

<strong>Die</strong> klassischen Medien verlieren zunehmend an Bedeutung. Viele<br />

sind austauschbar geworden. <strong>Die</strong> Inhalte sind gleichförmig. Häufig<br />

fehlt ihnen die Tiefe oder die gut recherchierte Verlässlichkeit.

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