Die Zukunft des Familienunternehmens - FBN Deutsche Schweiz

Der Aufwand, seine Botschaft zu platzieren, wird dadurch immer
aufwendiger, bei zunehmend grösserem Streuverlust. Wie also
wird das Familienunternehmen im Jahr 2020 kommunizieren?
Es erreicht seine Kunden über die Website, die zur zentralen
Drehscheibe der Kommunikation geworden ist. Wir werden in
zehn Jahren die heutigen Websites als ziemlich rudimentäre Vorläufer
der neuen, modernen Kommunikationszentrale betrachten.
Die Website ist interaktiv. Mitarbeitende tauschen sich darauf
ebenso aus wie Kunden, die in enger Zusammenarbeit mit dem
Unternehmen an neuen Produkten und Dienstleistungen arbeiten.
Die Website ist lebendig und einem ständigen Wandel und einer
permanenten Anpassung unterworfen. Dadurch wird sie auch zu
einer Plattform, auf der Erfahrungen und Wissen ausgetauscht
werden. Selbstverständlich verfügt die Website in gewissen
Bereichen über Zugangscodes, so dass nur ein ausgewählter Kreis
Zugang zu Schlüsselinformationen hat. Damit zur nächsten These.
„Familienunternehmen sind fester Bestandteil und
Andockstation in temporären und sich laufend
verändernden Netzwerken. Sie beschäftigen zunehmend
mehr freie Mitarbeitende.“
Vieles, was heute noch im stillen Kämmerlein der eigenen Forschung
und Entwicklung besprochen wird, findet sich künftig auf dem
Netz, wo sich freie Mitarbeitende und externe Spezialisten
bewerben können, um an der Lösung der gestellten Aufgabe
mitarbeiten zu können. Das Familienunternehmen repräsentiert
in beinahe perfekter Art und Weise die Ansprüche und Wünsche,
welche die Net-Generation an ihre Arbeit stellt: Ein überschaubares
Umfeld sowie eine offene Zusammenarbeit unter Gleichberechtigten
und Gleichrangigen. Diese Art der Zusammenarbeit erlaubt
es, dass der Einzelne das tun und leisten kann, wofür er am besten
geeignet ist. Dies wiederum hat den Vorteil, dass er für diese
Aufgabe gerne die Verantwortung übernimmt, gleichzeitig jedoch
nicht gezwungen wird, zusätzlich Verantwortung für Bereiche,
in denen er sich nicht kompetent fühlt, übernehmen zu müssen,
wie dies in klassischen Hierarchien häufig geschieht, wo mitunter
der entscheidet, der von der Sache am wenigsten versteht.
Das Familienunternehmen profitiert also in zweifacher Hinsicht:
Einerseits, weil es bereits die perfekte Grösse und überschaubare
Strukturen bietet, um ohne Reibungsverluste gute Leistungen
erbringen zu können. Andererseits, weil es ein willkommener
Hafen ist für all diejenigen, die gerne in Netzen werken, ohne
sich fest binden zu wollen.
„Der Patron ist das Gesicht des Unternehmens nach innen
und aussen. Er sorgt für Menschlichkeit im Unternehmen
und flache Hierarchien. Er führt und kommuniziert mit Herz
und Hirn.“
Das Familienunternehmen der Zukunft zeigt Gesicht. Der Patron
ist das Gesicht des Unternehmens. Damit schafft er Identifikation
mit der Familie, mit seinen Produkten und Dienstleistungen. Dies
bedeutet gleichzeitig, dass er einen beträchtlichen Teil seiner
Arbeitszeit in Führung und Kommunikation investieren wird. Er
weiss: Führung ist ohne Kommunikation unmöglich. Dasselbe
gilt umgekehrt. Deshalb hält er geschickt die Balance zwischen
direkter und indirekter Kommunikation.
Die direkte Kommunikation von Angesicht zu Angesicht wird
immer wichtiger. Die indirekte Kommunikation, die auf moderner
Technologie basiert, unterstützt die direkte Kommunikation,
ersetzt sie jedoch nicht. In der Art seiner Kommunikation zeigt
sich auch seine Wertehaltung: Er ist offen und präsent. Er nimmt
Rücksicht auf die inneren Bedürfnisse der Menschen, weshalb er
mit Kopf und Bauch, mit Herz und Hirn führt und kommuniziert.
Da er wenig Wert auf Hierarchien und viel Wert auf ein leistungs -
förderndes Umfeld legt, zieht er Mitarbeitende an, die sich in
diesem familiären Umfeld entwickeln und entfalten können.
Damit werden diese Mitarbeitenden gleichzeitig zu Botschaftern
des Unternehmens, weshalb die Ausstrahlung des Unternehmens
in der Innen- und Aussendarstellung multipliziert wird.
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