PDF herunterladen - Christoph Rauscher
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Paul<br />
C Als erstes würde ich gerne von dir wissen, wie du heißt, wie alt du bist, wo du her<br />
kommst, wo du wohnst, und was du machst, generell im Leben.<br />
P Mein Name ist Paul, ich bin 23 Jahre alt, in Berlin geboren, in Hamburg aufgewachsen,<br />
und jetzt lebe ich wieder in Berlin. Ich arbeite und mache meine Ausbildung zum<br />
Mediengestalter in einer Agentur – Mark Veys – und zu Design bin ich aus Spaß gekommen.<br />
C Du bist also Designer.<br />
P Genau, ich darf mich in der Agentur Junior Designer schimpfen, was aber eigentlich nur<br />
irgend eine Bezeichnung ist.<br />
C Dann bist du ja schon fertig?<br />
P Ich lerne andere Azubis schon an, und von mir wird erwartet, dass ich wie ein fertig<br />
ausgebildeter Mensch dort arbeite. Aber eigentlich mache ich die Ausbildung.<br />
C Alles klar. Der erste Themenbereich beschäftigt sich mit Selbstdarstellung, und generell<br />
mit Identität im Internet. Kannst du dich noch an deine erste E-Mail-Adresse erinnern?<br />
P Meine erste E-Mail-Adresse … Ja! Die war einfach paul*@gmx.de. Ganz klassisch! Das<br />
war die erste, die ich mir angelegt hatte. Und meine zweite war ceanic@gmx.de – die habe ich<br />
aber dann eher aus Spaß angelegt. Die wird allerdings immer noch weitergeleitet an meine<br />
jetzige Googlemail-Adresse. Die ein oder andere Mail kommt da hin und wieder immer noch<br />
rein.<br />
C Weißt du noch, in welchem Rahmen du das Internet zum allerersten Mal benutzt hast?<br />
P Ich glaube, um Onlinespiele zu spielen. Man konnte damals neue Karten für Counter<br />
Strike <strong>herunterladen</strong> und sich mit anderen Spielern austauschen und gemeinsam spielen. Es<br />
begann wirklich mit dem Gedanken, nicht alleine spielen zu wollen und Gleichgesinnte zu<br />
treffen.<br />
C Ich habe nie wirklich intensiv Onlinespiele gespielt, aber gab es da Nicknames? Generell:<br />
Was sind bzw. waren so deine Nicknames?<br />
P (lacht) Genau der, den ich damals in meiner zweiten E-Mail-Adresse verwendet habe –<br />
ceanic. Es ist faszinierend, dass man darunter heute immer noch Sachen findet, wenn man das<br />
googled – fast schon gruselig. Ich kann allerdings nicht mehr sagen, wo der Ursprung des<br />
Namens ist; er war einfach mein Deckname für alles.<br />
C Und das war dein einziger Nickname?<br />
P Genau. Später habe ich mich dann immer nur noch „Paul“ oder „Paulchen“ genannt.<br />
Manchmal allerdings in verschiedenen Schreibweisen – „P4ulchen“ beispielsweise, weil die<br />
klassische Schreibweise schon vergeben war.<br />
C Hast du denn Zweitprofile in irgendwelchen sozialen Netzwerken?<br />
P Ich habe einen Testaccount bei Facebook, den habe ich aber nur genutzt, als ich<br />
Facebook-Applications testen musste. Ich wollte nicht, dass das in meinem privaten Facebook-<br />
Account sichtbar ist. Ich habe auch mehrere Twitter-Accounts: Den für mein Blog, den von der<br />
Arbeit, und mein privaten. Das sind aber ja keine gespaltenen Persönlichkeiten, sondern das<br />
bin immer ich. Es sind eben immer unterschiedliche Varianten von mir.<br />
C Hast du ein Bild von dir? Also kannst du dich in etwa fünf Worten beschreiben?<br />
P (zögert) Hm. Freundlich? Hilfsbereit. Ein Katzenliebhaber bin ich auf jeden Fall. Ich<br />
würde mich auch als Nerd, oder Geek, oder einfach als Internetmensch bezeichnen, weil das<br />
schon das ist, was mich definiert. Und dann natürlich als Gestalter und Designer, definitiv.<br />
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