PDF herunterladen - Christoph Rauscher
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M Wahrscheinlich erzähle ich es ihnen persönlich. Manchmal nutze ich auch WhatsApp.<br />
Das kommt dann auf den Gesprächspartner an, manche nutzen das auch gerne, manche<br />
wiederum gar nicht, und darauf stelle ich mich ein.<br />
C Wie gehst du online mit deiner Privatsphäre um?<br />
M Ich google mich öfter, um zu sehen, was da so los ist. Wenn ich da etwas finde, bereitet<br />
mir das eher ein ungutes Gefühl – ich bin da nie so richtig zufrieden mit. Ich finde es schön,<br />
persönlich repräsentiert zu sein, aber langfristig will ich damit irgendwie nicht in Verbindung<br />
gebracht werden. Was ich auch unbedingt brauche, ist ein gutes Internet-Alter Ego. Ein<br />
Nickname, bei dem für mir bekannte Personen kein Zweifel besteht, dass ich das bin, aber wo<br />
doch nicht jeder Fremde sofort weiß, dass das ich bin. Kleines_Bonbon_91, zum Beispiel<br />
(lacht).<br />
C Inwiefern hat das Netzwerk dein Privat- und Berufsleben verbessert oder verschlechtert?<br />
M Diese neuen Kontaktmöglichkeiten, wie schon erwähnt, finde ich gut. Es stiehlt mir aber<br />
eben, wie gesagt, auch viel Zeit.<br />
C Wenn du dein Netzwerk in Gruppen einteilen müsstest, welche wären das?<br />
M Gute Freunde, UdK, Rest. Ich habe auch eine „Ist total nervig!“-Gruppe. Eine Zeit lang<br />
hatte ich auch eine Gruppe an Leuten, für die ich gerne verfügbar war – die haben mich dann<br />
bei Facebook immer online gesehen.<br />
C Wie kommunizierst du am liebsten?<br />
M Am liebsten mit Sprache. Aber wenn ich Zeit brauche, um etwas rüber zu bringen, dann<br />
schreibe ich auch sehr gerne. Telefonieren ist für mich etwas sehr intimes, deswegen mache ich<br />
das auch extrem ungern. Das mache ich nur gerne mit wirklich engen Freunden, und ungern<br />
auf dem Handy, denn da ist die Qualität schlecht und ich habe immer das Gefühl, zu stören. In<br />
der U-Bahn zum Beispiel telefoniere ich gar nicht, das macht mich nervös.<br />
C Wie würdest du deinen Schreibstil bezeichnen?<br />
M Ich schreibe schon sehr ausführlich, und ich würde schon sagen dass ich in etwa so<br />
schreibe wie ich spreche. Ich benutze also keine Chatsprache oder so. Funktional schreibe ich<br />
nur, wenn wirklich keine Zeit da ist, aber eigentlich kann ich das nicht. Vor allem bei Leuten, die<br />
man nicht kennt, habe ich immer Angst, unfreundlich oder falsch aufgefasst zu werden.<br />
C Nutzt du Videochats?<br />
M Ich habe vielleicht zehn Mal in meinem Leben geskyped, aber nutze das maximal für die<br />
Arbeit oder solche Dinge.<br />
C Wem willst du in sozialen Netzwerken imponieren?<br />
M Allen! Also allen, von denen ich wirklich was halte.<br />
C Welche Inhalte von dir müsstest du im Internet finden, die du löschen lassen würdest?<br />
M Nacktbilder! (lacht) Außerdem sehr gefühlsduselige Sachen, und mittlerweile alles, was<br />
irgendwie anrüchig oder unseriös ist – Partyfotos etwa. Alles, was mich nicht neutral oder<br />
positiv darstellt.<br />
C Hattest schon mal ein Date oder eine Verabredung aus dem Internet? Wie war das das<br />
erste Mal?<br />
M Für mich ist das mittlerweile gar nicht mehr so normal. Damals auf MySpace war das<br />
allerdings schon plausibel, dass man sich, wenn man sich sehr gut kennen gelernt hatte, auch<br />
mal getroffen hat. Das habe ich zweimal gemacht, und einmal zufällig. Diese Situation war<br />
komisch, denn wir haben so getan, als würden wir uns nicht kennen. Später haben wir online<br />
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