PDF herunterladen - Christoph Rauscher
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Angst! Bis vor kurzem war mein Paranoia-Level da zwar relativ gering, aber wenn man sich<br />
kritisch mit dem Thema beschäftigt, findet man schon spannende Aspekte des Datenschutzes.<br />
Was der CCC so hackt, beispielsweise durch Social Engineering, finde ich schon beängstigend.<br />
Auch wenn ich vermutlich keine direkte Angriffsfläche bin.<br />
C Seit wann nutzt du das Internet? Kannst du eine kurze Laufbahn deiner digitalen<br />
Meilensteine geben?<br />
M Mein erstes Handy hatte ich ziemlich früh, in der dritten oder vierten Klasse, aber nur aus<br />
Sicherheitsgründen. Damals wurde einem erklärt, wie sensibel so eine Telefonnummer ist! Mit<br />
meinen Freunden habe ich mich immer angeklingelt, um zu signalisieren, dass man<br />
aneinander denkt. Man durfte keinesfalls abheben, denn das war teuer! Meine Eltern hatten<br />
damals schon einen Rechner, den ich auch benutzt habe. Ich habe als Kind ein Magazin –<br />
„Bücherwurm“ – für meine hauseigene Bibliothek herausgegeben, das ich dort entworfen habe.<br />
Meine Mutter musste das immer fotokopieren (lacht). Meinen ersten eigenen Rechner hatte ich<br />
dann mit 13. Da habe angefangen, im Internet aktiv zu sein – das war vorher nur selten der Fall.<br />
Aber dann ging es los mit MySpace und Blogs. Damals habe ich die auch wirklich gelesen,<br />
heute gucke ich eher die Bilder an und durchforste schneller. Meinen zweiten Laptop, das<br />
MacBook, habe ich mir 2009 selbst gekauft und nutze ihn bis heute.<br />
C Welche Geräte begleiten dich jeden Tag?<br />
M Das iPhone und das MacBook. Ich habe zwar einen iPod, aber ich höre kaum Musik und<br />
nutze ihn deswegen nie.<br />
C Was hat sich bei deiner Computernutzung heute im Vergleich zu damals verändert?<br />
M Ich mache viel weniger! MySpace war damals ja dafür gedacht, neue Leute kennen zu<br />
lernen. Die Architektur ist heute in neuen Netzwerken ganz anders, das ist bei Facebook ja<br />
schon allein durch den Klarnamen nicht mehr so. Ich benutze es nur, um mit Leuten in Kontakt<br />
zu bleiben, die ich schon kenne. MySpace war also für neue Kontakte, Facebook war da, um<br />
dann in Kontakt zu bleiben. Und dadurch hat sich schon viel ändert: Bei MySpace habe ich mein<br />
Profil total gepflegt, mit rudimentärem HTML, und meine Über-Mich-Sektion ausgeschmückt,<br />
und so weiter. Ich hab das auch noch und gucke da manchmal gerne drauf. Irgendwie will ich<br />
die Seite nicht löschen.<br />
C Wie viele Stunden verbringst du heutzutage am Rechner?<br />
M Arbeitszeit mit eingerecht, bestimmt zehn bis zwölf Stunden! Obwohl … auch wenn ich<br />
nicht arbeite, bin ich am Rechner.<br />
C Wie archivierst du Kulturgut? Analog oder digital?<br />
M Ich archiviere generell total schlecht. Bücher muss ich immer haben, kaufe ich auch<br />
ständig, aus Papier. Musik besitze ich ziemlich wenig, noch ein paar CDs, aber auf iTunes habe<br />
ich nie etwas gekauft. Ich bin da echt ein Banause, der Spotify ohne Premium-Account nutzt<br />
und nur hin und wieder auf YouTube Musik hört. Fotos, na ja, „archivieren“ ist ein bisschen<br />
euphemistisch ausgedrückt. Aber das mache ich natürlich digital, und wenn es analoge Fotos<br />
gibt, scanne ich die meistens ein, wenn ich es schaffe. Oft bestelle ich einfach nur die Negative<br />
und scanne die dann.<br />
C Wann macht es für mich Sinn, etwas in einem Netzwerk zu teilen, und wie suchst du das<br />
aus?<br />
M Ich glaube, dass man „Sharing“ betreibt, um Anerkennung und Rückmeldung zu<br />
bekommen. Deswegen ist etwas für mich „sharingswürdig“, wenn es besonders interessant,<br />
innovativ oder underground und unbekannt ist. Manchmal auch emotionale Dinge, wie<br />
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