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PDF herunterladen - Christoph Rauscher

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P Ich finde es manchmal schon gruselig. Beispielsweise die Funktion der Geolocation beim<br />

Facebook Messenger meines Handys: Immer nachvollziehen zu können, woher die Nachrichten<br />

geographisch kommen, ist unheimlich und manchmal auch einfach zu viel Information –<br />

besonders, wenn gelogen wird und der Ort nicht zur Nachricht passt. Das hat einen komischen<br />

Stalking-Beigeschmack. Aber im Allgemeinen finde ich es nicht so hinderlich. Ich lasse mich<br />

aber auch nicht so stressen.<br />

C Stell dir vor, alle digitalen Speicher würden aufgelöst werden. Wie wäre das für dich?<br />

P Das wäre ganz schön interessant! Die Vorstellung, dass beispielsweise Wikipedia und<br />

solcherlei Dienste weg wären, würde ja jeden vor die gleichen Probleme stellen. Erst wäre es<br />

vermutlich sehr ungewohnt und ärgerlich für mich, aber dann würde ich vermutlich wieder<br />

dazu übergehen, meine Sachen analog aufzuschreiben, oder meinen Mitmenschen irgendwie<br />

anders mitteilen. Man hätte sozusagen schon einen Neustart.<br />

C Wo fühlst du dich am Rechner oder bei den digitalen Geräten generell eingeschränkt,<br />

und wo fühlst du dich befreit?<br />

P Am Rechner – und am iPhone erst recht – ist es bei mir so, dass ich mehr und mehr<br />

merke, dass ich eigentlich ziemlich stark in meinen Nutzungsmöglichkeiten beschränkt bin.<br />

Durch das homogene System des iPhones kann ich viele Software, die eigentlich cool ist, nicht<br />

installieren – zum Beispiel AdBlock. Das geht auf Android problemlos. Und beim Mac stört<br />

mich, dass er zwar immer leichter und dünner wird, man ihn aber nicht mehr modifizieren und<br />

umbauen kann. Diese Bevormundung macht mich auch total wahnsinnig. Ich will nicht, dass<br />

die Technik mir das Leben vereinfacht, ich aber keinen Einfluss auf die Art dieser Vereinfachung<br />

nehmen kann.<br />

C Wo fühlst du dich denn zerstreuter – am Rechner mit deinen digitalen Identitäten, oder<br />

im echten Leben?<br />

P Eigentlich bin ich im Digitalen Raum verstreuter, zumindest im Sinne der digitalen<br />

Profile. Im realen Leben konzentriere ich mich mehr auf meine eigene Person. Aber ich weiß<br />

nicht – an sich bin ich in Beidem gleich gewissenhaft und bei der Sache, und überhaupt nicht<br />

zerstreut. Es ist nicht so, dass ich ständig etwas vergesse oder mich im Internet verliere oder so.<br />

C Der vorletzte Teil geht mehr auf Netzwerke und Kommunikation im digitalen Raum ein.<br />

Kannst du zusammenfassen, welche sozialen Netzwerke du nutzt?<br />

P Ich fange mal mit Facebook an: Das ist meine große digitale Visitenkarte und Pinnwand,<br />

an die ich Videos und Bilder poste, und alles versuche zu sammeln. Dann gibt es Twitter, wo ich<br />

hauptsächlich Text poste und mich, wie in einem Chatroom, mit meinen Freunden unterhalte.<br />

Auf Instagram führe ich mein visuelles Tagebuch, in das ich alles hineinfotografiere, was ich<br />

toll oder sehenswert finde. Auf Tumblr erstelle ich mein kreatives Moodboard, aber letzten<br />

Endes schaue ich da im Nachhinein nie wieder rein. SoundCloud und Spotify sind meine<br />

Musikquellen, und auch mit Freunden Musik tausche. Dann gibt es noch last.fm, das all meine<br />

gehörte Musik trackt. Xing ist mein Geschäftsprofil, und Google Plus nutze weder ich noch<br />

irgendwer meiner Freunde, aber ich habe einen Account. Dort aktualisiere ich nicht mal mein<br />

Profilbild, es ist wie eine Identitätsleiche. Und auch sonst bin ich bei fast jedem Dienst zu<br />

finden, in welcher Form auch immer.<br />

C Über welchen Kanal informierst du andere über dich?<br />

P Hauptsächlich Twitter, aber auch manchmal Facebook. Dort zeichne ich meinen Alttag<br />

auf. Und Foursquare ist auch wichtig, das nutze ich sehr intensiv.<br />

C Hast du schon mal wo eingecheckt, wo du gar nicht warst?<br />

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