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festgestellt, dass wir uns ignoriert hatten, und uns dann nochmal wirklich getroffen. Meinen<br />

allerbesten Freund habe ich auch damals auf MySpace kennen gelernt.<br />

C Fühlst dich sicher, wenn du am Computer oder am Handy kommunizierst?<br />

M Ja!<br />

C Gibt es etwas von dir, von dem du weißt, das es online ist, das aber niemand sehen<br />

sollte?<br />

M Ich hoffe nicht!<br />

C Welche Suchmaschinen benutzt du?<br />

M Meistens nutze ich Google, versuche mir aber gerade anzugewöhnen, duckduckgo zu<br />

verwenden, aus Datenschutzgründen.<br />

C Neulich hast du erwähnt, dass du Ghostery verwendest, warum?<br />

M Ich wollte erst mal wissen, was denn überhaupt beim Browsen getrackt wird. Außerdem<br />

will ich nicht, dass Google Analytics so viel sammelt. Außerdem will ich einfach anonym sein.<br />

Gleichzeitig ärgert es mich natürlich, dass Leute auch verdeckt auf meiner Seite sind und ich<br />

ihren Besuch nicht nachvollziehen kann. Es ist aber ja eine Minderheit, die das Programm<br />

benutzt.<br />

C Wie findest du die Personalisierung, die Facebook und Google verwenden?<br />

M Das finde ich in der Tat befremdlich und gruselig. Es hat für mich einfach keinen<br />

Mehrwert – Ich glaube nicht, dass ich so durchschaubar bin, als dass es mir das Leben besser<br />

oder leichter machen könnte. Wenn ich was suchen will, suche ich eben das, und falle nicht auf<br />

Werbung an der Seite herein. Der direkte Optimierungseffekt bleibt irgendwie aus.<br />

C Was schätzt du an der Anonymität im Internet, und was gefällt dir daran nicht?<br />

M Schätzen tue ich eben die Anonymität – wirklich aktiv nutzen tue ich die aber eigentlich<br />

auch nicht. Man ist beim Surfen ja schon generell anonym. Na ja, und diese Anonymität gibt<br />

eben auch Raum für Böses, aber das ist irgendwie ziemlich weit weg von mir.<br />

C Wie findest du die zunehmende Smartness der Computer?<br />

M Ich bin mir unschlüssig – bei solchen Fragen komme ich mir sehr unkritisch vor.<br />

Manchmal finde ich es einfach sehr albern. Es hat etwas groteskes. Aber es ist so: Wenn es eine<br />

Optimierung ist, nutze ich sie, wenn es ein Hassle ist – aufgrund mangelnder Technik oder<br />

seltsamer Usability – dann lasse ich einfach nicht zu, dass es in mein Leben kommt. Siri zum<br />

Beispiel nutze ich einfach nicht. Ein anderes Beispiel wäre Wunderlist – ein Freund von mir will<br />

das immer intensiv mit mir nutzen, aber mir ist das zu anstrengend. Es macht mein Leben<br />

komplizierter, so optimiert zu sein. Clear im Gegenzug ist eine angenehme App, weil die so<br />

intuitiv und simple ist – viel natürlicher als Wunderlist.<br />

Berlin, am 11. Dezember 2012.<br />

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