PDF herunterladen - Christoph Rauscher
PDF herunterladen - Christoph Rauscher
PDF herunterladen - Christoph Rauscher
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
C Hast du manchmal das Gefühl, dass du dich durch digitale Medien besser ausdrücken<br />
kannst?<br />
JC Ja. Manchmal passiert es mir, dass ich unüberlegt sage, was ich denke. Das ist nicht<br />
immer gut. Bei einer E-Mail hat man eher die Möglichkeit, darüber nachzudenken. Trotzdem ist<br />
es natürlich sehr direkt – sobald man es abschickt, ist es da. Aber generell ist man vielleicht<br />
etwas reflektierter beim Schreiben.<br />
C Was ist für dich das Haupttool, um dich online verfügbar zu machen?<br />
JC (zögert) Mein Telefon? Nicht unbedingt, nein. Vielleicht mein Handy, in Kombination<br />
mit Facebook und WhatsApp.<br />
C Wenn du eine Eigenschaft an dir suchst, die du erst durch das Internet bekommen hast,<br />
welche wäre das?<br />
JC Ich wurde zum glasklaren Bürger (lacht)! Nein – ich hätte es zum Beispiel nie für möglich<br />
gehalten, dass es mir so Spaß machen würde, mich mit so vielen fremden Leuten zu treffen, die<br />
ich durchs Internet kennen gelernt habe. Das ist ja etwas, was vorher, ohne Internet, gar nicht<br />
möglich gewesen wäre. In einer Bar oder bei einer größeren Menschenmenge wäre ich zu<br />
schüchtern, wildfremde Leute anzusprechen.<br />
C Nutzt du den Computer, um deinen Alltag zu reflektieren?<br />
JC Nein, eher nicht. Ich habe öfter darüber nachgedacht, aber irgendwie nie verwirklicht.<br />
Auch Lebensereignisse auf Facebook verwalte ich nicht.<br />
C Wo fühlst du dich online bzw. offline am wahrhaftigsten repräsentiert?<br />
JC Wahrscheinlich schon bei Facebook – da habe ich ja zum Beispiel auch recht viele Fotos.<br />
Offline vermutlich dann unter meinen engen Freunden.<br />
C Welche Technologie begeistert dich?<br />
JC Die Vernetzung von allem – Alles ist mit allem und jeder ist mit jedem verbunden. Das<br />
interessiert mich, weniger von der technologischen Seite, als vielmehr von der<br />
Auswirkungsseite.<br />
C Gibt es auch Technologie, die dir Angst macht?<br />
JC Nein, nicht direkt. Ich finde es gruselig, wenn Leute mit Technik irgendwelche<br />
Skulpturen bauen, aber das ist ja nicht direkt eine Technologie selbst. Technologie an sich<br />
macht mir keine Angst.<br />
C Seit wann benutzt du das Internet?<br />
JC Hm, wie alt war ich damals? Es muss in der 5. oder 6. Klasse gewesen sein, als wir noch<br />
kein Internet zu Hause hatten.<br />
C Kannst du mir eine grobe Laufbahn deiner Digitalität geben?<br />
JC Es begann damit, dass mein Vater ganz früher einen sehr alten Macintosh mit Schwarz-<br />
Weiß-Bildschirm hatte. Auf dem habe ich die ersten Computerspiele gespielt. Als das wegen<br />
der fehlenden Farben nicht mehr ging, habe ich dann irgendwann einen eigenen Rechner<br />
bekommen. MySpace war mein erstes soziales Netz, und da ich während der Schule mal in den<br />
USA war, war ich auch früh bei Facebook. Dbna habe ich auch mit 15 oder 16 genutzt. Mein<br />
erstes Handy hatte ich in der 5. Klasse aus Sicherheitsgründen und weil meine Mutter Schicht<br />
gearbeitet hatte. Das erste Smartphone habe ich erst vor etwa drei Jahren, 2009, gekauft.<br />
C Welche digitalen Geräte begleiten dich jeden Tag?<br />
JC Mein Smartphone, und, wenn ich ihn nicht verloren hätte, auch mein iPod. Zur Uni<br />
nehme ich auch fast immer meinen Laptop mit.<br />
C Was hat sich verändert bei der Computernutzung, damals versus heute?<br />
62