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Beobachtungen<br />

Vernetzte Maschinen<br />

Beim Diskutieren und Nachdenken über die Erscheinung der digitalen Identität,<br />

besonders im Bezug auf Gestaltung von Schnittstellen, habe ich versucht, ein ganz grobes<br />

Prozessmodell mit den Komponenten Nutzer, Identität, Schnittstelle und Maschine zu<br />

erstellen, das mir und anderen erleichtern sollte, den Themenkomplex zu formen. Im<br />

Folgenden also ein paar grundlegende Überlegungen zur Selbstprojektion durch Maschinen:<br />

Bevor wir uns mit Identität und Interfaces beschäftigen wollen, müssen wir einen<br />

weiteren Schritt zurück treten und uns ein Bild der Szenerie machen: Der Prozess, in dem ein<br />

Mensch mit einem Computer interagiert, wird Human Computer Interaction, kurz HCI<br />

genannt. Dieser Prozess kann von Designern gestaltet und optimiert werden, um zu erfüllende<br />

Aufgaben möglichst einfach, angenehm und effektiv lösen zu können. Werfen wir einen Blick<br />

auf die Maschine, können wir unterschieden zwischen Maschinen, die für sich alleine stehen,<br />

und Maschinen, die an ein Netzwerk angeschlossen sind. Letztere können beispielsweise<br />

Computer oder Smartphones sein. Durch ihre Vernetztheit können sie unsere Eingaben an<br />

einen anderen Ort reflektieren, beispielsweise an einen anderen Computer, der von einem<br />

anderen Menschen benutzt wird, der nicht direkt mit uns in Kontakt steht. Ich denke, dass die<br />

Menge an Authentizität, die wir einem Computer preisgeben, davon abhängt, wie stark die<br />

Maschine mit einem Netzwerk verbunden ist und in wie weit wir als Nutzer das mitbekommen.<br />

Ein einfaches Beispiel hierfür ist die App Day One, eine Tagebuch-Anwendung für Mac, iPad<br />

und iPhone. In ihr lassen sich einfach Fotos, Notizen und Erlebnisse festhalten. Die App ist mit<br />

einem Passwort verschließbar.<br />

Day One ist keine App, die für sich selbst steht: Sie ist ans Internet angeschlossen und<br />

tauscht die privaten Tagebucheinträge über das Internet mit allen gekoppelten Geräten aus.<br />

Dennoch ist der Zugriff privat; nur, wer die Anwendung mit dem entsprechenden Account nutzt<br />

und das Passwort kennt, kann die Daten einsehen. Ein privates Weblog ist anders strukturiert:<br />

Es ist so konzipiert, dass man private Gedanken teilt – sie sind von vornherein für die<br />

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