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Nebular 10 – Der Agitator

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<strong>Der</strong> <strong>Agitator</strong><br />

NEBULAR<br />

Petrow und Nemov salutierten kurz, dann entließ Nok Daralamai die beiden Männer aus ihrer Kabine.<br />

Nachdem sie wieder allein war, ging sie zielstrebig auf den Kommunikator zu und aktivierte eine verschlüsselte<br />

Verbindung.<br />

Ihr Gesprächspartner wurde nicht sichtbar, sondern nur das Symbol der Empfangsstation, was bedeutete,<br />

dass aufgrund der großen Entfernung keine direkte Sprechverbindung möglich war.<br />

Nok Daralamai sprach deshalb ihre Botschaft in den Akustikfänger und wusste, dass sie erst nach<br />

mehreren Minuten beim Adressaten ankommen würde.<br />

»Petrow ist äußerst misstrauisch und ich schließe eigenmächtige Aktionen von Seiten der Crew nicht<br />

mehr aus. Ich musste seinem Eifer einen Riegel vorschieben, um unsere Operation nicht zu gefährden.<br />

Ich werde die BLUE MOON im Auge behalten und wir verfahren weiter wie besprochen.«<br />

*<br />

<strong>Der</strong> Raum in dem er soeben erwachte lag im Halbdunkel, wirkte äußerst fremdartig und hatte mit Sicherheit<br />

nichts mit der Burg der grausamen Zwerge zu tun. Die Wände bestanden nicht aus Stein sondern<br />

aus einem glänzenden Metall, das zudem mit einem glitzernden Stoff benetzt war. Kristallstaub!<br />

Das spärliche Licht wurde durch die Kristalle in allen Farben des Spektrums gestreut und erzeugte so<br />

eine skurrile Atmosphäre. Erst jetzt, da seine Wahrnehmungen langsam zurückkehrten, bemerkte Mc-<br />

Cord äußerst schmerzhaft, dass er mit gespreizten Armen und Beinen rund einen Meter über dem Boden<br />

schwebte. Handgelenke und Fußfesseln waren von Metallringen umgeben, die von grünlich fluoreszierenden<br />

Energiefeldern gehalten wurden. Diese Folterposition war unnatürlich und McCord begann<br />

leise zu wimmern. Als er sich etwas fasste und umsah, entdeckte er überall im Raum großflächige,<br />

nierenförmige Tische. Auf diesen Tischen standen birnenförmige Glaskolben, gefüllt mit unbekannten,<br />

brodelnden Flüssigkeiten. Dazwischen befanden sich fremdartige und würfelförmige Aggregate,<br />

mit denen er auf den ersten Blick nichts anfangen konnte. Einige von ihnen wiesen jedoch deutlich<br />

erkennbare Anschlüsse auf, die mit einigen dieser Glaskolben verbunden waren. Ein wenig erinnerte<br />

ihn die ganze Szenerie an eine mittelalterliche Alchemistenküche, doch die moderne Ausstattung<br />

korrigierte diesen Eindruck sofort.<br />

Wo bin ich hier? Was ist das für ein Raum? Ein Labor?<br />

Dann fiel sein Blick auf einen nackten, leblosen Körper der in einer Art Metallwanne lag und bis zur<br />

Brust mit einer transparenten Folie zugedeckt war.<br />

Ein leiser Entsetzensschrei drang aus McCords Mund. »Sati!«<br />

McCord schloss kurz die Augen und öffnete sie danach wieder vorsichtig, doch es hatte sich nichts<br />

geändert. Dies hier war kein Albtraum, sondern die Realität.<br />

Sati war zweifellos tot, sein Gesicht bleich und blutleer, die Augen starr und vor entsetzen weit aufgerissen.<br />

Was hatten diese Augen zuletzt gesehen?<br />

»Verdammt Sati, was ist mit ihnen passiert.«, flüsterte McCord betroffen und bemühte sich um Fassung.<br />

Zeit zum trauern war später, denn momentan befand er sich selbst in einer kritischen und lebensbedrohlichen<br />

Lage. Als er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm, verstummte er sofort<br />

und hielt die Luft an, bis es in seinen Ohren zu rauschen begann. Erschrocken beobachtete er einen<br />

seltsamen Schemen, der langsam sein Blickfeld durchquerte. <strong>Der</strong> Leibwächter Fossets biss sich<br />

auf die Lippen und wagte kaum zu atmen.<br />

Ein Wesen war mit ihm im Raum und es verstand sich perfekt zu tarnen. <strong>Der</strong> Körper des Fremden<br />

wurde wahrscheinlich von einem unbekannten Energiefeld verhüllt. Für die müden Augen McCords<br />

wirkte diese Erscheinung wie heiße, aufsteigende Luft über dem Asphalt. Alle Objekte in direkter<br />

Sichtlinie zu dem Schemen wurden sichtbar verzerrt.<br />

Ein Tarnfeld, schoss es McCord in aufsteigender Panik durch den Kopf.<br />

»Ich kann sie sehen!«, rief er seinem Peiniger ängstlich und unsicher entgegen, dabei ließ er den<br />

Schemen nicht aus den Augen. Er konzentrierte sich so sehr auf den Unbekannten, dass er nichts anderes<br />

mehr wahrnahm. Als er plötzlich einen unerwarteten Einstich spürte, schrie er vor Schmerz auf.<br />

Mit Entsetzen beobachtete er, wie sich eine lange Nadel in seine Seite bohrte und über einen transparenten<br />

Schlauch Blut abzapfte. Das Blut wurde aus seinem Körper gesaugt und verschwand in einem<br />

der unbekannten Geräte.<br />

McCord rüttelte verzweifelt an seinen Fesseln, konnte aber Beine und Hände keinen Millimeter bewegen.<br />

Er war dem Unsichtbaren völlig ausgeliefert und hatte starke Schmerzen. <strong>Der</strong> Schemen war direkt<br />

Seite <strong>10</strong>

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