30.10.2013 Aufrufe

Nebular 10 – Der Agitator

Nebular 10 – Der Agitator

Nebular 10 – Der Agitator

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

NEBULAR Von Thomas Rabenstein<br />

»Hast du diese Schiffe schon einmal zuvor gesehen? Wer sind diese Besucher?«, flüsterte Maya ihm<br />

schnell zu, doch sie erhielt keine Antwort. Das gepanzerte Wesen sah sie nur unverständlich an und<br />

starrte dann wieder nach oben.<br />

Als sie ein Geräusch hinter sich wahrnahm, wagte sie sich nicht mehr zu bewegen. Wie befürchtet war<br />

plötzlich Knockmergs Stimme zu hören: »Denk an meine Warnung! Eine falsche Bewegung und ich<br />

werde nicht zögern!«<br />

Täuschte sich Maya, oder hörte sie Angst und Unsicherheit in Knockmergs Worten mitschwingen?<br />

Fürchtete sich der Anführer der Treugolen ebenfalls vor den Gästen?<br />

Maya beobachtete wie die Kegelraumer schließlich zum Stillstand kamen. Sie setzten nicht etwa im<br />

Sandmeer auf, sondern verharrten rund zwanzig Meter über Bodenhöhe in der Schwebe. Die Spitze<br />

der Kegelraumer war dabei in den Himmel gerichtet.<br />

Maya konnte nicht umhin, die Schiffe der Ankömmlinge zu bewundern. Die Technologie dieser<br />

Raumfahrer war sehr weit entwickelt. Kein PULSAR Kreuzer, nicht einmal die neue BLUE MOON,<br />

war in der Lage derartige Manöver innerhalb einer Atmosphäre zu fliegen.<br />

Maya wusste nicht ob Knockmerg noch immer hinter ihr stand, es war ihr auch egal. Sie ließ die<br />

fremden Schiffe nicht mehr aus den Augen und prägte sich jedes Detail ein. Was für Wesen bauten<br />

ihre Schiffe auf diese Weise? Ihre Frage wurde kurze Zeit später beantwortet.<br />

Überall in den unteren Regionen des Schiffes öffneten sich wie auf ein stummes Kommando zahlreiche<br />

Luken und unzählige Flugscheiben strömten ins Freie.<br />

Sie verlassen ihr Schiff, landen die Ankömmlinge etwa Truppen?<br />

Maya kniff die Augen zusammen und versuchte Einzelheiten zu erkennen. Es handelte sich im Prinzip<br />

um ähnliche Fluggeräte, wie sie auch von den Treugolen zur Kontrolle der Gefangenen eingesetzt<br />

wurden. Mit diesen Flugscheiben kamen jedoch ganz andere Wesen an, wie Maya selbst aus dieser<br />

Entfernung deutlich erkennen konnte.<br />

Die Treugolen ließen die Gefangenen enger zusammenrücken und so kam auch Paafnas wieder näher<br />

an Maya heran. Die Flugscheiben begannen wie ein Schwarm das Portal zu umkreisen, einige von<br />

ihnen steuerten aber auch die Gefangenen an und überflogen mehrmals die Aufstellung. Dies geschah<br />

so schnell, dass Maya nur einen kurzen Blick auf die Fremden erhaschen konnte. Eines war jedoch<br />

offensichtlich, die Gäste kümmerten sich weder um die Gefangenen, noch um die Treugolen.<br />

Sie sind hier um den Herrn der Welt zu treffen, wir sind ihnen vollkommen gleichgültig.<br />

Maya beobachtete wie einige der Flugscheiben direkt neben dem Portal aufsetzten und glaubte ihren<br />

Augen nicht zu trauen, denn die Silhouette von Wesen dieser Art hatte sie bereits einmal gesehen!<br />

Auch wenn die Entfernung zum Portal relativ groß war, schoss Maya sofort ein Gedanke durch den<br />

Kopf. Schwacken! Das müssen Schwacken sein!<br />

Mayas Gedanken überschlugen sich. Die Kommandantin fühlte sich versucht aus dem Block der Gefangenen<br />

auszubrechen und auf die vermeintlichen Retter zuzulaufen, doch dann landete eines der<br />

Fluggeräte direkt neben den Gefangenen. Die Treugolen wichen respektvoll, fast schon überhastet<br />

zurück und Maya konnte erstmals einen der Besucher aus der Nähe betrachten.<br />

Sie kannte den Schwacken Scorch aus zahlreichen Berichten, hatte sogar schon einmal direkt mit ihm<br />

kommuniziert. Das Wesen, welches offenbar schwer bewaffnet die Flugscheibe verließ, sah Scorch<br />

sehr ähnlich. Dennoch fielen Maya sofort einige gravierende Unterschiede ins Auge. <strong>Der</strong> Fremde war<br />

größer und wirkte kräftiger als Scorch. Die Tönung seiner Haut wies einen deutlichen Blaustich auf,<br />

was ihn ebenfalls von dem kosmischen Schrotthändler unterschied. Schwacken waren bekennende<br />

Eremiten, sie lebten die meiste Zeit allein. Hier hatte man es aber mit einer kleinen Armee dieser<br />

Quallenwesen zu tun. Einige Tentakel des vermeintlichen Schwacken waren zudem nicht zu reinen<br />

Greifwerkzeugen zurückgebildet, sondern endeten in spitzen Stacheln, die mit gefährlich aussehenden<br />

Widerhaken versehen waren.<br />

<strong>Der</strong> Schuss aus einer Plasmawaffe lies Maya zusammenzucken. Einer der Treugolen hatte sich zu<br />

nahe an das Portal herangewagt, welches nun vollkommen von den Ankömmlingen besetzt und umringt<br />

wurde. <strong>Der</strong> Treugole, von einer tödlichen Ladung getroffen, löste sich auf noch bevor sein sterbender<br />

Körper im Fall den Boden berührte.<br />

Maya war von dieser Brutalität entsetzt, auch wenn es diesmal einen ihrer Peiniger traf. Es konnte sich<br />

bei den Quallenwesen nicht um Schwacken von Scorchs Art handeln, dessen war sich Maya nun sicher.<br />

Vielleicht hatte man es mit einer anderen, kriegerischen Volksgruppe dieser Spezies zu tun?<br />

Direkt neben ihr hielt einer der Ankömmlinge inne. Er ist auf mich aufmerksam geworden, dachte<br />

Maya nur und riskierte einen Seitenblick.<br />

Seite 13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!