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Nebular 10 – Der Agitator

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NEBULAR Von Thomas Rabenstein<br />

Wissens kein einziges Mal geregnet. Vielleicht sah es aber nicht überall so trostlos aus. Es war durchaus<br />

möglich, dass dieser Planet auch über gemäßigte Zonen verfügte.<br />

Maya spähte zu den gelandeten Raumschiffen hinüber und zählte insgesamt fünf große Einheiten, die<br />

in der Nähe des Vulkans niedergegangen waren. Vielleicht war das nur ein Teil der Schwackenflotte.<br />

Das Gros der Streitmacht befand sich möglicherweise noch immer im Orbit des Planeten.<br />

Schwacken… Je mehr Maya über diese Besucher nachdachte, desto unwahrscheinlicher erschien es<br />

ihr, es mit den Bewohnern von Gamma Draconis zu tun zu haben.<br />

Sie wischte diese Gedanken beiseite. Spekulationen halfen ihr jetzt nicht weiter.<br />

*<br />

Als Petrow und Nemov die Kommandozentrale der BLUE MOON betraten, herrschte Schweigen. Die<br />

Mitglieder der Führungscrew blickten in Petrows versteinertes Gesicht und wussten in derselben Sekunde,<br />

dass die neue Kommandantin ihre Zustimmung für einen erneuten Anflug verweigert hatte.<br />

»Wir haben zumindest die Erlaubnis erhalten, das Objekt weiter zu untersuchen.«, sagte Petrow einsilbig.<br />

»Ich erwarte kreative Vorschläge von euch. Was wir benötigen sind aufschlussreiche Daten und<br />

vor allem Beweise!«<br />

Jeder konnte Petrows Unwillen heraushören. »Wan Mui, ich möchte sie bitte sofort in meiner Kabine<br />

sprechen.«<br />

<strong>Der</strong> Spezialist für bordgestützte Fertigungstechniken horchte auf. Er war immer gefragt, wenn es um<br />

technische Realisierungen ging. Schon Maya Ivanova schätzte ihn als Improvisationstalent. Auf Wan<br />

Muis Idee basierte die so genannte Globusterfaust, eine Waffe die Geschosse im low-speed Bereich<br />

verschoss und so den Körperschirm der Systemwächter durchdringen konnte. Mittlerweile war aus<br />

dem Prototyp ein effektives Waffensystem geworden.<br />

Nemov, Petrow und Wan Mui verließen die Zentrale und verständigten sich mit einem kurzen Nicken.<br />

»Dann war der neue Kommandant also nicht mit ihrer Idee einverstanden?«<br />

Wan Muis Bemerkung war eine Feststellung, keine Frage.<br />

»Es ist eine Kommandantin, Wan. Ihr Name ist Nok Daralamai.«<br />

<strong>Der</strong> kleine Asiat lächelte. »Ich kenne sie. Sie hat sehr gute Führungsqualitäten. Aber ich glaube nicht,<br />

dass dies der Grund für unsere Unterredung ist.«<br />

<strong>Der</strong> neue Kommandant der BLUE MOON legte seinen Finger auf die Lippen und dirigierte die beiden<br />

Männer in seine Kabine.<br />

Als sich das Schot geschlossen hatte, bot er Nemov und Mui zwei Sitzgelegenheiten an.<br />

»Ich bin mir nicht genau sicher, wie der Befehl der Kommandantin zu deuten ist. Sie hat uns ausdrücklich<br />

erlaubt das Objekt weiter zu untersuchen, jedoch einen Anflug verboten. Ich denke sie meinte<br />

ausdrücklich einen bemannten Anflug.«<br />

Wan Mui zeigte wie immer sein undeutbares Lächeln. Im Gegensatz zu manch anderem Besatzungsmitglied,<br />

konnte man an seiner Mimik keinerlei Emotionen ablesen.<br />

»Alle Sondentypen, die wir zu dem Objekt hinuntergeschickt haben, sind über kurz oder lang ausgefallen.<br />

Es liegt an den extrem hohen Druckverhältnissen in dieser Höhe. Unsere Technik ist dem nicht<br />

gewachsen und muss über kurz oder lang versagen. Alle Versuche ferngesteuerte Landungen auf dem<br />

unbekannten Objekt durchzuführen, sind gescheitert. Wir haben den Kontakt zu den Sonden verloren.«<br />

»Das weiß ich alles, Wan. Ich frage mich deshalb seit einiger Zeit, wie die EAGLE, mit der McCord<br />

so viele Stunden den atmosphärischen Verhältnissen ausgesetzt war, trotz allem zurückkehren konnte<br />

und noch in einem verhältnismäßig guten Zustand war.«, sagte Petrow leise.<br />

Nemov zog verwundert eine Augenbraue in die Höhe. Über diese Frage hatte er bisher noch nicht<br />

nachgedacht.<br />

<strong>Der</strong> Kommandant blickte sich kurz um und griff nach einer Reihe holografischer Folien. Sie waren<br />

über und über mit Formeln und Daten beschrieben. »Ich habe eine Simulation in den Bordrechner<br />

eingegeben und alle Charakteristiken der EAGLE berücksichtigt. Panzerung, Triebwerksleistung, E-<br />

nergievorrat und so weiter. Das Ergebnis ist verblüffend und ernüchternd. Die Hüllenintegrität der<br />

EAGLE ist nur wenige Stunden gewährleistet, dann muss es zu einem Bruch des Rumpfes und anschließendem<br />

Totalausfall kommen. Die Differenz zwischen tatsächlicher und theoretischer Aufenthaltsdauer,<br />

beträgt viele Stunden. Für diese zeitliche Lücke suche ich nach einer Erklärung.«<br />

Seite 19

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