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Nebular 10 – Der Agitator

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<strong>Der</strong> <strong>Agitator</strong><br />

NEBULAR<br />

Morgotradon! Erneut lief ein Schauer durch den Körper des Mannes. Er durfte seinen Herrn nicht<br />

enttäuschen! <strong>Der</strong> Herr der Welt, wie ihn die Treugolen unwissend nannten, war in Wirklichkeit weit<br />

mehr als nur der Gebieter über einen entlegenen Wüstenplaneten. Er war der Herrscher über viele<br />

Sonnensysteme dieser Galaxie, die von den Menschen nur einfach Milchstraße genannt wurde. Ironischerweise<br />

ahnten die meisten Lebewesen seines Herrschaftsgebietes nichts davon.<br />

Ein grimmiger Zug legte sich um die Mundwinkel des neuen Eigentümers von Fosset Industries. Seine<br />

Hände ballten sich zu Fäusten und das Knacken seiner Handgelenke war dabei unüberhörbar.<br />

Die Menschen sind zu weit gegangen! Sie haben die ihnen gesetzte Grenze überschritten.<br />

Obwohl selbst zu dieser Spezies gehörend, klammerte sich McCord vollständig aus.<br />

Menschheit, dass war für ihn nur noch ein abstrakter Begriff, mit dem er sich nicht mehr identifizierte.<br />

Merkwürdig. Woher kommt das?<br />

Zwar hatten es die streitbaren Menschen irgendwie fertig gebracht, den geschwächten Globusterfürsten<br />

mit List und Tücke zu überwinden und mit diesem Sieg auch die Systemwächter handlungsunfähig<br />

gemacht, doch das war nun zweitrangig.<br />

<strong>Der</strong> Seelenwanderer hatte versagt, doch die Globustermatrix war noch immer aktiv! Die Bestien waren<br />

auf ihren kalten Außenposten ohne die Leitimpulse des STACHELS zwar erstarrt, doch nichts desto<br />

trotz noch immer am Leben!<br />

Sollte es ihm im Auftrag Morgotradons nicht gelingen, die vor ihm liegende Aufgabe zu meistern,<br />

dann besaß er dedizierte Anweisungen. Es lag in seiner Macht die Globuster erneut zu entfesseln. Die<br />

Systemwächter würden auf sein Signal reagieren und von steinartigen Statuen zu kompromisslosen<br />

Kampfmaschinen mutieren. In nur wenigen Stunden konnten sie dem Vorwärtsdrang der Menschheit<br />

ein schlagartiges und nachdrückliches Ende setzen. Auf die Globuster, soviel wusste McCord, konnte<br />

er sich im äußersten Notfall verlassen. Diese Wesen konnten nicht einfach nicht anders.<br />

Zunächst beherrschten jedoch List und Tücke seine Strategie. <strong>Der</strong> größte Teil der menschlichen Population<br />

sollte bei den bevorstehenden Aktionen erhalten bleiben. Je weniger die Menschen von der externen<br />

Einflussnahme wahrnahmen, desto besser - so lautete jedenfalls der Wille der Morgotradons<br />

und der Bruderschaft. Doch auch die Geduld dieser überlegenen Macht hatte ihre Grenzen. Es gab<br />

einen befristeten Zeitrahmen, deshalb war Eile geboten. Schon bald wollte der Herr der Welt erste<br />

Erfolge sehen und Morgotradon vergab keine zweite Chance sich zu bewähren!<br />

Die Gesichtszüge des Mannes wurden plötzlich weich, seine Augen blickten verwirrt umher und weiteten<br />

sich angstvoll. Seine Hände begannen dabei leicht zu zittern. Erneut flammte ein kurzer Gedankenstrom<br />

in ihm auf und gewann für einen Moment die Oberhand.<br />

Etwas stimmt nicht mit mir!<br />

Wie in Zeitlupe tasteten seine Hände nach der Sprechanlage des persönlichen Kommunikators. Ich<br />

muss sie vor mir warnen, bevor ich vollkommen wahnsinnig werde!<br />

Das Herz des Mannes schlug eine Spur schneller und feine Schweißperlen erschienen auf seiner Stirn.<br />

Dann betätigte er den Sensor und die Visio-Verbindung zu McCords Hauptbüro wurde geschaltet.<br />

Augenblicklich meldete sich sein erster Sekretär.<br />

»Mr. McCord, was kann ich für sie tun? Haben sie einen Wunsch?«<br />

Im Hauptquartier von Fosset Industries hatte man sich bereits auf den neuen Eigentümer eingestellt.<br />

McCord schätzte es nicht, wenn man seine kostbare Zeit vergeudete. Deshalb kam sein Sekretär ohne<br />

große Floskeln sofort auf den Punkt.<br />

<strong>Der</strong> neue Eigentümer des Fosset Imperiums schien einen Augenblick zu zögern. Sein Minenspiel war<br />

nicht zu deuten, doch dann fing er sich und blickte sein Gegenüber emotionslos und überlegen an.<br />

»Ich habe beschlossen unsere Förderaktivitäten im Außenring mit sofortiger Wirkung einzustellen.<br />

Zahlen sie die Leute aus, kündigen sie die Verträge auf und schicken sie die Arbeiter nach Hause.«<br />

<strong>Der</strong> Sekretär glaubte sich verhört zu haben.<br />

»Mr. McCord, wie darf ich ihre Anweisung verstehen? Haben sie eine konkrete Niederlassung des<br />

Außenbezirks im Sinn, die sie schließen möchten?«<br />

Samuel McCord sah seinen Sekretär durchdringend an.<br />

»Habe ich mich irgendwie missverständlich ausgedrückt?«<br />

Sein gegenüber wurde unruhig. »Wir beschäftigen sehr viele Menschen dort draußen, außerdem hängen<br />

andere Partner von unserer Arbeit ab. Es gibt bilaterale Verträge, auf deren Basis ganze Industriezweige<br />

entstanden sind…«<br />

»Ich bin nur Fosset Industrie verpflichtet! Stornieren sie diese Verträge, zahlen sie die eventuell entstehenden<br />

Konventionalstrafen und rufen sie unsere Fördereinheiten zurück. Meine Pläne haben sich<br />

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