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Nebular 10 – Der Agitator

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NEBULAR Von Thomas Rabenstein<br />

meisten Siedler nicht eingängig, warum wir Milliarden für eine bewaffnete Raumflotte ausgeben, während<br />

es dringenden Bedarf für einen Ausbau der Infrastruktur auf Mars, Mond und Erde gibt.«<br />

Damit war der Eklat perfekt. Auf Antrag des Abgeordneten Hakasch wurde der Aufrüstungsbeschluss<br />

erneut dem Parlament zur Abstimmung vorgelegt, welche innerhalb der nächsten vier Wochen stattfinden<br />

sollte. Auch wenn nach der Abstimmung nicht damit gerechnet wurde, dass die Mehrheit der<br />

Abgeordneten gegen den Regierungsbeschluss stimmen, so musste doch die Unionsflotte die Arbeiten<br />

an den neuen Kreuzern bis zum endgültigen Beschluss vorläufig einstellen.<br />

*<br />

Igor Petrow hatte die BLUE MOON erneut in den Nachtschatten des Neptun manövriert und seinen<br />

engsten Stab zur Besprechung geladen. Die Wissenschaftler an Bord des Unionsschiffes bemühten<br />

sich seit Stunden um eine bessere Aufklärung des seltsamen Objekts in der Neptunatmosphäre, bislang<br />

jedoch ohne Erfolg.<br />

»Es ist wie verhext!«, fluchte Petrow.<br />

»Immerhin haben wir eine weitere Erkenntnis erhalten, auch wenn sie uns derzeit wenig weiter hilft.«,<br />

relativierte Nemov die Aussage seines Kommandanten. »Auch wenn es nur ein weiteres Rätsel ist, wir<br />

haben herausgefunden, dass die Driftgeschwindigkeit des Objekts von der Rotationsgeschwindigkeit<br />

der Neptunatmosphäre abweicht. Es bewegt sich etwas langsamer und zwingt die atmosphärischen<br />

Gase es zu umströmen. Dabei treten minimale Ionisierungseffekte auf, die wir soeben versuchen anzumessen.<br />

Wir sind noch mit der Kalibrierung unserer Taster beschäftigt, aber es besteht Grund zur<br />

Hoffnung, dass wir in Kürze über eine verbesserte passive Ortungsmethode verfügen.«<br />

Selbst diese Nachricht konnte die Stimmung von Petrow nicht verbessern.<br />

»Was können Sie mir über das Objekt selbst erzählen und unsere Unfähigkeit seine Oberfläche zu<br />

erkunden? Es muss doch möglich sein, seine Struktur zweifelsfrei zu klären!«<br />

»Ich habe mir diesbezüglich einige Gedanken gemacht, Kommandant.«, antwortete Wan Mui leise.<br />

Immer wenn der Spezialist für bordgestützte Fertigungstechniken das Wort ergriff, verstummten die<br />

übrigen Besatzungsmitglieder.<br />

»Ich habe mich dem Problem unter der Annahme genähert, dass wir es wirklich mit einem feindlichen<br />

Stützpunkt zu tun haben. Geht man von diesem Punkt als Tatsache aus, dann stellen sich für mich<br />

gleich eine ganze Reihe von Fragen, die beantwortet werden müssen.«<br />

Petrow lächelte und nickte seinem Techniker zu. Es gefiel dem Kommandanten offensichtlich, sich<br />

auf unkonventionelle Art und Weise mit Problemen auseinanderzusetzen.<br />

»Die erste Frage die mir in den Sinn kommt lautet: Warum befindet sich dieser Stützpunkt an einem<br />

so schwer zugänglichen Ort?«<br />

Wan Mui sah fragend in die Runde und es war Nemov, der zuerst reagierte: »Das ist einfach zu beantworten<br />

- der Feind möchte nicht entdeckt werden! Er besitzt die Technik sich dort unten zu verstecken<br />

und nutzt diese Fähigkeit aus, um uns vor eine unlösbare Aufgabe zu stellen. Das Resultat ist, die<br />

Basis kann von uns weder zweifelsfrei geortet, noch erreicht werden. Ein klarer Vorteil für die Gegenseite.«<br />

Wan Mui nickte verbindlich. »Das sehe ich ebenfalls so. Wenn wir aber davon ausgehen, dass wir es<br />

mit einer Basis der Globuster zu tun haben, warum haben die Bestien sie dann nicht genutzt, als es<br />

zum Angriff auf die Triton Basis kam? Oder anders gefragt, warum benötigen die Globuster eine versteckte<br />

Basis, wenn sie über zahlreiche Stützpunkte im Kuiper Gürtel verfügen und eine kleine Flotte<br />

überlegener Raumfahrzeuge besitzen? Mit ihrer Technik ist es kein Problem in kürzester Zeit jeden<br />

Ort unseres Sonnensystems zu erreichen, auch die Erde, wenn sie das wollten. Warum also dieses<br />

Versteckspiel?«<br />

»Aber es ist doch allseits bekannt, dass die Globuster fremd gesteuert sind. Die Vernichtung des<br />

STACHELS hat sie quasi ausgeschaltet.«, gab Nemov zu bedenken.<br />

»Das ist keine Erkenntnis, sondern eine Vermutung.«, dämpfte Wan Mui das Argument des Ersten<br />

Offiziers. »Aber spinnen wir den Gedanken doch weiter. Wenn diese hypothetische Basis nicht von<br />

Nutzen für die Globuster sein kann, für wen dann?«<br />

Petrow horchte auf. »Worauf wollen sie hinaus, Mui?«<br />

»Jeder in diesem Raum weiß genau, dass die Globuster keine Invasoren im eigentlichen Sinne sind. Im<br />

Gegensatz zu den immer wieder durch die Medien kursierenden Informationen, handelt es sich bei den<br />

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