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Nebular 10 – Der Agitator

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<strong>Der</strong> <strong>Agitator</strong><br />

NEBULAR<br />

Wan Mui wirkte plötzlich sehr nachdenklich. »Vielleicht ist das Computermodell noch unvollkommen<br />

oder die Statik der EAGLE ist wesentlich besser als sie in ihren Berechnungen angenommen haben.«<br />

»Nein, das ist ausgeschlossen.«, entgegnete Petrow bestimmt. »Wir haben die EAGLE genau vermessen<br />

und die atmosphärischen Daten der Neptunatmosphäre, sind ebenfalls bekannt.«<br />

Petrow faltete die Hände. »Die HAWK, mit der die Kommandantin der EAGLE folgte, war sogar<br />

überhaupt nicht gepanzert. Es handelte sich um eine Standardausführung, trotzdem soll sie auf dem<br />

mysteriösen Eisklumpen gelandet sein? Je mehr ich darüber nachdenke, desto unwahrscheinlicher<br />

erscheint mir diese Geschichte.«<br />

Erneut studierte der Kommandant die Auswertungen der Sonarechos. »Alles was wir haben ist die<br />

Form des Objekts. Warum können wir eigentlich keine Sonde mit einer Rückkehrautomatik ausstatten?«<br />

Wan Mui benötigte nicht lange für die Antwort. »Die Sonden sind relativ klein, ihre Triebwerksleistung<br />

entsprechend gering. Einmal in die unteren Schichten der Neptunatmosphäre eingetaucht, reicht<br />

der Schub nicht mehr aus um der Gravitation des Gasriesen zu entkommen.«<br />

Petrow schien zu überlegen. »Das heißt also im Klartext, die Sonden, die uns die Ergebnisse der Sonarechos<br />

übertragen haben, sind nur eine begrenzte Zeit funktionsfähig, dann fallen sie aus. Sonden,<br />

die wir auf dem Objekt selbst landen wollten, verlieren den Kontakt und fallen ebenfalls aus.«<br />

»Vermutlich«, kommentierte Wan Mui. »Wir wissen das nicht genau.«<br />

»Wissen wir wenigstens in welcher Höhe die Sonden den Dienst einstellen?«, fragte Nemov interessiert.<br />

»Etwa in derselben Höhe, die der Scheitelpunkt des Objekts erreicht.«, beantwortete Petrow die Frage.<br />

»Es wäre also möglich, das unsere Sonden auf der Oberfläche des Objekts zerschellen.«, stellte Nemov<br />

fest.<br />

<strong>Der</strong> Kommandant der BLUE MOON erhob sich und lief ein Stück auf und ab.<br />

»Ich glaube wir unterliegen einem fatalen Denkfehler.«<br />

Mit einer kurzen Berührung eines Sensors aktivierte Petrow erneut das Echobild des Objekts und lies<br />

die holografischen Darstellung rotieren.<br />

»Es ist unten flach und kreisrund. Darüber wölbt es sich auf, ähnlich einem Dom oder einer Kuppel.<br />

Aber vielleicht lassen wir uns von seiner Erscheinung täuschen. Vielleicht ist das Abbild das wir erhalten<br />

verfälscht und das Objekt sieht in Wirklichkeit ganz anders aus.«<br />

»Wie kommen sie darauf?«, fragte Wan Mui verwundert.<br />

»Ich denke zum Beispiel an den Tarnschirm des kosmischen Schrotthändlers. Wir sahen den Pyramidenraumer<br />

erst in seiner tatsächlichen Gestalt, als der Tarnschirm des Schiffes fiel. Wie sie wissen,<br />

halte ich dieses Objekt für ein Erzeugnis unserer Feinde. Dementsprechend müssen wir auch mit deren<br />

Technik rechnen, die uns leider noch immer vor unlösbare Fragen stellt. Ich bin aber entschlossen<br />

zumindest dieses Rätsel zu knacken!«<br />

Petrows Entschlusskraft war deutlich herauszuhören.<br />

»Ich erwarte Vorschläge und Resultate!«<br />

*<br />

Lunares Forschungszentrum, Abteilung für extraterrestrische Technologien:<br />

Peter Mariczeck ging nochmals die Logbücher der letzten Testreihen durch. <strong>Der</strong> großräumige Versuchsaufbau<br />

hatte alle Tests erfolgreich bestanden.<br />

»Ich gratuliere dir zu deinem Erfolg, Peter.«<br />

Die Worte kamen von Eusebio de Esquaril, dem Wissenschaftsbeauftragten der Solaren Union auf<br />

Luna.<br />

Mariczek lächelte und sah durch die Panzerglasscheibe direkt auf die Anlage des Plasmabeschleunigers,<br />

der unter strengster Geheimhaltung auf Luna gebaut wurde.<br />

»Somit haben wir die Waffe der Globuster zumindest im Prinzip verstanden und nachbauen können.<br />

Wie mit unserer Plasmaschleuder, so feuern auch die Globuster mit ihren Bordwaffen stabile Energiekugeln<br />

ab, die erst beim Aufprall ihre ganze Wirkung entfalten.«<br />

Martinez nickte. »Ja, ich habe die letzte Versuchsreihe aufmerksam verfolgt. Von dem Zielobjekt im<br />

Orbit war nach dem Beschuss nicht mehr viel übrig. Könnten wir mit dieser Technologie bereits einen<br />

Abwehrring um die Erde aufbauen?«<br />

Mariczek dämpfte die Erwartungen des Regierungsbeauftragten.<br />

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