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Nebular 10 – Der Agitator

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NEBULAR Von Thomas Rabenstein<br />

vor ihm zur Ruhe gekommen. McCord ahnte, dass der Fremde gerade zusah, was mit ihm als nächstes<br />

geschah.<br />

Dann spürte er einen weiteren Einstich und musste wehrlos hinnehmen, wie ein zweites Schlauchsystem<br />

an seine Armvenen angeschlossen wurde. All diese Vorgänge liefen gespenstisch automatisch ab,<br />

die Prozedur hatte scheinbar Methode. Keine Minute später konnte McCord fassungslos beobachten,<br />

wie sein Blut aus dem Gerät wieder austrat und über das Venensystem an seinen Körper zurückgegeben<br />

wurde. Nicht allein der entwürdigende Eingriff machte McCord Angst, sondern die Tatsache, dass<br />

sein Blut die Farbe gewechselt hatte. Das ausströmende Rot hatte sich in einen purpur-violetten Ton<br />

verwandelt. Bereits beim ersten Kontakt mit seinem Körper ging von seinem Arm ein brennendes<br />

Gefühl aus, das sich über die Venen im ganzen Körper fortzupflanzen schien.<br />

McCord war dem Wahnsinn nahe. Er konnte nicht verstehen was mit ihm geschah und hatte auch keine<br />

Kraft mehr sich gegen die eng angelegten Energiefesseln zu stemmen. Teilnahmslos sank er in sich<br />

zusammen und ließ mit stumpfem Blick alles über sich ergehen.<br />

»Es ist eine Frage der Dosierung, aber auch der speziellen Aufbereitung.«, hörte er plötzlich eine<br />

dunkle Stimme im Raum. <strong>Der</strong> Schemen hatte zu ihm gesprochen.<br />

»Wer sind sie? Warum tun sie mir das an? Warum zeigen sie sich nicht!«, schrie McCord ihm entgegen,<br />

doch der Unbekannte ging nicht darauf ein.<br />

»Nicht zu vergessen die Auslese, denn nur ein kleiner Bruchteil des Materials kommt für diese Anwendung<br />

in Frage.«<br />

McCord registrierte ein feines Prickeln, das sich entlang seiner Wirbelsäule ausbreitete und in seine<br />

Glieder überging, während der Unbekannte ungerührt fortfuhr. <strong>Der</strong> Leibwächter Fossets stellte sich<br />

nicht einmal mehr die Frage, wie der Fremde überhaupt seine Sprache beherrschen konnte.<br />

»Du wirst bald in einen komatösen Zustand fallen und kurz darauf sterben, jedoch nur um als neues<br />

Lebewesen wieder geboren zu werden. Kämpfe nicht dagegen an, dann wird es schneller geschehen.«<br />

McCords Atem wurde unregelmäßig, sein Herz begann zu schmerzen und unrhythmisch zu schlagen.<br />

Es pumpte das manipulierte Blut in jede Region seines Körpers.<br />

»Die eigentliche Wissenschaft bei dieser Prozedur ist eine kompatible Struktur zu finden, die deine<br />

Körperzellen verschont und sich nur an deine Gehirnzellen anlagert um sie zu replizieren. Erst wenn<br />

die kristalline Erbinformation erfolgreich in die Zellkerne deiner Neuronen eingeschleust wurde, kann<br />

sie damit beginnen dein Gehirn umzustrukturieren und nachzubilden.«<br />

McCord glaubte sich verhört zu haben. Er sah die Umgebung nur noch durch einen milchigen Schleier<br />

und wusste nicht genau, ob seine Sinne bereits schwanden oder ob die Tränen des Schmerzes sein<br />

Sehfähigkeit beeinträchtigten.<br />

»Was tust du mir schreckliches an und wer bist du?«<br />

<strong>Der</strong> Fremde schien erstmals auf seine Fragen antworten zu wollen, denn er entgegnete mit derselben<br />

ruhigen Stimme: »Ich bin der Herr der Welt, mein Name ist Morgotradon.«<br />

Das flirrende Tarnfeld schien sich langsam zu nähern.<br />

»Du weißt es noch nicht, aber im Grunde wird dir eine unendliche Gnade zu Teil, denn nach dem<br />

Replikationsschock wirst du die Dinge mit anderen Augen sehen. Ich werde dich aus deinem bisherigen,<br />

sinnlosen Leben befreien.«<br />

»Ich will das nicht.«, bettelte McCord unter Schmerzen. »Ich will nicht sterben.«<br />

»Du verstehst deine Situation nicht, Mensch, noch nicht!«<br />

McCord nahm die Stimme des Unbekannten nur noch rudimentär wahr. Er glaubte ihm kein Wort und<br />

begann sich mit dem bevorstehenden Tod abzufinden. Langsam kroch Kälte in all seine Glieder und<br />

McCord verlor das Gefühl aus Beinen und Armen.<br />

»Wer bist du wirklich?«, fragte McCord erneut. Er war nur noch im Stande zu flüstern.<br />

In diesem Augenblick hatte sich sein Peiniger entschieden das Geheimnis zu lüften und das Tarnfeld<br />

brach augenblicklich in sich zusammen. McCord konnte erstmals den Fremden in seiner wahren Gestalt<br />

sehen. Er war nur einen Meter von ihm entfernt materialisiert und starrte ihm genau in die Augen.<br />

»Nein!«, entfuhr es McCord, der seinen Blick nicht abwenden konnte.<br />

»Ich schicke dich auf eine Mission.«, erklärte die Gestalt. »Du wirst es verstehen wenn du wieder erwachst.<br />

Doch zuvor musst du sterben.«<br />

McCord starrte sein Gegenüber verständnislos an.<br />

»Du bist… du bist ein…«, dann sank sein Kopf auf die Brust und seine Lebensfunktionen erloschen<br />

schlagartig. Aufmerksam beobachtete der Herr der Welt die Reaktionen seines Opfers. Die Augäpfel<br />

und Lippen verfärbten sich violett, auch die Haut nahm eine tiefrote Färbung an. Doch das waren alles<br />

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