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Nebular 10 – Der Agitator

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NEBULAR Von Thomas Rabenstein<br />

dass Kommandant Petrow meine Anweisungen nicht missverstanden hat, ansonsten wird das schwerwiegende<br />

Folgen für ihn haben!«<br />

<strong>Der</strong> erste Offizier der BLUE MOON kam nicht umhin die neue Kommandantin zu bewundern. Ihre<br />

Augen funkelten zornig, doch sie hatte sich dennoch hervorragend unter Kontrolle.<br />

»Ich darf ihnen versichern, Kommandantin, dass wir uns genau an ihre Order gehalten haben.«, erwiderte<br />

Nemov gefasst.<br />

»Nemov, sie sollten nicht versuchen mich auf den Arm zu nehmen! Nicht jetzt! Rufen sie sofort<br />

Petrow und seine HAWK zurück! Er wird sich vor Gericht verantworten müssen. Was sie gerade veranstalten<br />

ist Befehlsverweigerung. Ich werde das nicht durchgehen lassen.«<br />

»Es ist zu spät die HAWK zurückzurufen, dafür ist sie bereits zu tief in die Atmosphäre eingedrungen.<br />

Aber ich bin hier, Kommandantin.«<br />

Mit diesen Worten schritt Petrow in den Aufnahmebereich und stellte sich demonstrativ neben Nemov<br />

auf.<br />

»Was hat das zu bedeuten?«, rief Kommandantin Nok aufgebracht. »Wer fliegt diese HAWK? Ich<br />

kann nur für sie beide hoffen, dass kein Leben eines Besatzungsmitglieds für dieses Wahnsinnsunternehmen<br />

aufs Spiel gesetzt wurde.«<br />

»Die HAWK fliegt ohne Besatzung.«, kürzte Petrow das Rätselraten ab. »Unser Bordtechniker hat das<br />

Schiff präpariert und eine Rückkehrautomatik programmiert. Die HAWK wird selbstständig landen,<br />

einige Messungen vornehmen und dann wieder zurückkehren. Natürlich nur, wenn alles wie geplant<br />

funktioniert.«<br />

Die Augen Nok Daralamais wurden zu schmalen Schlitzen. »Und das haben sie gleich nach ihrer<br />

Rückkehr ausgebrütet?«<br />

»So ist es Kommandantin. Sie erlaubten mir das Objekt weiter zu untersuchen und ich bin sicher, dass<br />

ich ihnen mit diesem Vorstoß wertvolle Daten liefern kann.«<br />

Um die Mundwinkel Nok Daralamais zuckte es. »Ich habe ihre Kreativität unterschätzt, Petrow. Ich<br />

bin gespannt was sie herausfinden. Falls sie verwertbare Daten sammeln, dann sind diese unter höchster<br />

Geheimhaltung und unverzüglich bei mir vorzulegen. Haben wir uns verstanden?«<br />

»Ja Kommandantin.«, antwortete Petrow einsilbig.<br />

»Eine Sache noch!«<br />

Petrows Kopf ruckte noch einmal herum.<br />

»Falls sie die HAWK in der Neptunatmosphäre verlieren, dann ziehe ich ihnen den Schaden bis zu<br />

ihrer Pensonierung vom Gehalt ab!«<br />

Täuschte sich Petrow, oder hatte ihm die Kommandantin kurz zugezwinkert?<br />

Als das Holodisplay der Direktkommunikation zusammenbrach, hastete Petrow an seine Kommandokonsole.<br />

»Also gut, ich will hören wie es um die HAWK steht! Bekommen wir irgendwelche Daten<br />

herein?«<br />

»Nur die Ionisationsspur die das Raumschiff hinter sich herzieht. Das Schiff wird momentan glühen<br />

wie ein Meteor und dringt derzeit in die tieferen Schichten der Atmosphäre ein. Eine Datenübertragung<br />

per Funk ist unter diesen Umständen unmöglich.«, kommentierte Nemov.<br />

»Liegt die HAWK noch auf Kurs?«<br />

»Soweit wir es wissen, haben wir Eintauchwinkel und Anfluggeschwindigkeit exakt nachvollzogen.<br />

Die HAWK befindet sich auf Zielanflug, jetzt können wir nur noch warten.«, bestätigte Wan Mui.<br />

»Wie lange wird sie auf dem Objekt verweilen?«, wollte Petrow wissen.<br />

»Sobald die HAWK auf der Oberfläche des Objekts aufsetzt, wird sie fünf Minuten ihren Landeplatz<br />

nicht verlassen und einen vollen Sensorfächer auslösen. Falls so tief in der Atmosphäre überhaupt eine<br />

Sicht möglich ist, werden wir außerdem visuelle Daten erhalten. Dann startet Wan Muis Programm<br />

und wird die Triebwerke des schönen Schiffes hoffnungslos überlasten, um einen Rückstart zu versuchen.<br />

Wir haben errechnet, dass trotz erhöhter Triebwerksleistung die HAWK den Orbit nicht mehr<br />

erreichen kann. Sie wird zurückstürzen und in der Atmosphäre verglühen. Doch bevor das geschieht,<br />

werden alle Daten automatisch übertragen.«<br />

»Die HAWK müsste jetzt über dem Objekt ankommen!«, meldete Wan Mui. »Wir können das leider<br />

nicht durch Ortungsdaten verifizieren, doch rein rechnerisch müsste der Zeitpunkt erreicht sein.«<br />

In der Zentrale der BLUE MOON machte sich Anspannung breit. Was würde dieser Vorstoß erbringen?<br />

Konnte man das Geheimnis um das seltsame Objekte endlich lüften?<br />

»Nemov, wie sieht es aus?«, fragte Petrow ungeduldig.<br />

»Es ist noch zu früh, Kommandant.«<br />

Seite 35

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