Nebular 10 – Der Agitator
Nebular 10 – Der Agitator
Nebular 10 – Der Agitator
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
NEBULAR Von Thomas Rabenstein<br />
»Wie geht es Paafnas? Ich hoffe du hast ihm nichts angetan!«<br />
<strong>Der</strong> Herr der Welt lachte leise. »<strong>Der</strong> Pleunater lebt und es ist ihm nichts geschehen, noch nicht. Solange<br />
du mir keine Veranlassung dazu gibst, werde ich ihn nicht töten, obwohl er es verdient hätte.«<br />
»Was für ein Spiel versuchst du mit uns zu spielen?«, fragte die Kommandantin scharf.<br />
Doch der Herr der Welt ließ sich nicht beirren. »Das Spiel hast du begonnen, Menschenfrau. Oder<br />
willst du mir wirklich erzählen, du bist mit dem Plan und der Hoffnung in die Kristallbasis gekommen,<br />
mich zu überwältigen und zur Öffnung des Portals zu zwingen? Ohne Waffen, ohne nähere Kenntnisse<br />
was dich hier erwartet und am Ende deiner physischen Kräfte? Hast du wirklich geglaubt mich, den<br />
Gebieter über hunderte Sonnensysteme inklusive deiner eigenen Heimat, mit bloßen Händen zu besiegen?<br />
Sollte deine Antwort ja lauten, dann habe ich die Intelligenz deines Volkes überschätzt und höher<br />
bewertet, als sie in Wirklichkeit ist.«<br />
Maya Ivanova schluckte trocken, dann strafften sich ihre Züge. »Nein, das war nicht der Grund. Auch<br />
wenn es besser ist in dieser Zelle hier eingesperrt zu sein, als die Gefangenschaft durch die Treugolen<br />
zu ertragen.«<br />
»Woher willst du das so genau wissen?«, fragte der Herr der Welt mit einem drohenden Unterton.<br />
»Äußerlichkeiten können täuschen.«<br />
Maya Ivanova warf dem Schemen einen verachtenden Blick zu. »Ich bin mir genau im Klaren darüber,<br />
mit wem ich es zu tun habe. Die Treugolen quälen intelligente Wesen und du duldest es. Obwohl<br />
es die Meisten von ihnen gegen ihren Willen hierher verschlagen hat, müssen sie für dich Kristalle aus<br />
dem Wüstensand sieben, mit dem du schließlich deine Basis dekorierst. Du schickst sie in das Sandmeer<br />
und somit in den sicheren Tod, denn über kurz oder lang wird jeder den Strapazen erliegen.<br />
Auch wenn die Treugolen die Ausführenden sind, die grausamen Zwerge handeln auf deinen Befehl.<br />
Du scheinst zwar intelligent zu sein, dennoch verhältst du dich wie ein Barbar. Warum ich hierher<br />
gekommen bin willst du wissen? Nur aus einem einzigen Grund, nämlich um Antworten zu finden!<br />
Bei den Treugolen auf den Tod zu warten, wäre sinnlos und entwürdigend. Zu meiner Heimatwelt<br />
zurückzukehren ist unmöglich, in das Sandmeer zu fliehen, aussichtslos. Also wollte ich erfahren wer<br />
der Herr der Welt ist, was seine Ziele sind und warum dies alles hier in seinem Namen geschieht.«<br />
Lautes Lachen ertönte. »Ich sehe nun, dass du nur einen kleinen und unbedeutenden Teil der Wahrheit<br />
erkannt und verstanden hast. Dennoch, dein Wissensdurst beeindruckt mich. Wenn alle Angehörigen<br />
deines Volkes so sind, dann war meine Entscheidung richtig. Das Portal musste besser gesichert werden.«<br />
Maya zuckte zusammen. »Dann hast du die Schwacken also durch das Portal in unser Sonnensystem<br />
geschickt!«<br />
Das Lachen verstummte. »Schwacken?«<br />
Maya glaubte Verwunderung aus der Stimme des Unbekannten zu hören, er ging aber nicht weiter auf<br />
ihre Frage ein.<br />
Stattdessen sagte er. »Ich bin der Herr des Knotenportals und kontrolliere viele Völker. Darunter sind<br />
große Zivilisationen, jede von ihnen bedeutender als deine Menschheit. Du wirst noch zu gegebener<br />
Zeit erfahren über welche Macht ich wirklich verfüge. Ich gestatte dir mich Morgotradon zu nennen<br />
und dir soll eines immer und zu jeder Zeit bewusst sein - du bist nur hier, weil ich dich auserwählt<br />
habe.«<br />
Maya Ivanova blinzelte irritiert. »Auserwählt wofür? Um so zu enden wie Sati, oder meine anderen<br />
Begleiter?«<br />
Morgotradon interessierte sich nicht für Mayas Vorwurf und fuhr ungerührt fort.<br />
»Nach deinen begrenzten Maßstäben gemessen, bin ich schon viele tausend Jahre alt. Meine Mission<br />
kannst du nicht verstehen, dafür müsstest du eine höhere Ebene deiner Existenz erreichen.«<br />
In Maya Ivanova keimte eine beängstigende Ahnung auf. Sie wagte ihre Gedanken nicht zu Ende zu<br />
formulieren, doch das tat Morgotradon für sie.<br />
»Trotz meiner Aufgabe, die mich mit hoher Befriedigung erfüllt, fehlt mir etwas, das mir einst sehr<br />
wichtig war. Ich spüre, dass ich eine Gefährtin will. Ich möchte eine Frau wie dich an meiner Seite<br />
haben, die mir all das gibt, was ich seit langer Zeit vermisse. Ich will eine Dienerin die mir ähnlich ist<br />
und die nächsten Jahrtausende mit mir teilt. Bisher habe ich diese Gefährtin nicht gefunden, doch dann<br />
bist du durch das Tachyonenportal gekommen und ich wollte dir eine Chance geben. Freiwillig wird<br />
es für dich leichter sein, glaub mir. Den Pleunater kannst du als Haustier behalten, wenn du mit mir<br />
zusammen die Kristallbasis bewohnst.«<br />
Maya schnappte hörbar nach Luft. Sie benötigte diesmal etwas länger um das Gesagte zu verarbeiten.<br />
Seite 33