31.10.2013 Aufrufe

Postmodernism. Style and Subversion 1970–1990» (4.9MB)

Postmodernism. Style and Subversion 1970–1990» (4.9MB)

Postmodernism. Style and Subversion 1970–1990» (4.9MB)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gas Pumps <strong>and</strong> Ziggurats / Zapfsäulen und Zikkurate<br />

In den späten 1960er-Jahren war Italien eines der wichtigsten Länder, in denen kritische<br />

künstlerische Praktiken der Postmoderne den Boden bereiteten. Desillusioniert von den<br />

utopischen Verheissungen der Moderne suchten Designer wie Ettore Sottsass und Aless<strong>and</strong>ro<br />

Mendini nach Alternativen und stellten soziale Normen, die Imperative des Marktes und<br />

herkömmliche Geschmacksvorstellungen in Frage.<br />

Sie plädierten für packende, impulsive Begegnungen mit der Kultur der Antike ebenso wie mit<br />

der Pop-Kultur. Präkolumbianische Monumente, Autobahn-Tankstellen, Plastik-Arbeitsplatten<br />

im Café um die Ecke – all das inspirierte sie zu den eklektischen Experimenten mit Bildern und<br />

Objekten, die sie als «Radical Design» bezeichneten.<br />

Totem, 1967, Ettore Sottsass. © Schweizerisches Nationalmuseum<br />

Learning from Las Vegas / Lernen von Las Vegas<br />

‚Wer sich von der modernen Bewegung verabschieden will, hat die Wahl zwischen Versailles und<br />

Las Vegas‘, schrieb 1967 der italienische Kritiker Bruno Zevi. Eine der Errungenschaften der<br />

postmodernen Architektur ist das Neben- und Mitein<strong>and</strong>er der «hohen» Klassik und der<br />

«niederen» Popkultur. Nicht nur in dieser Hinsicht bekannte sich die Bewegung, wie der<br />

Architekt Robert Venturi sagte, zum Prinzip des Sowohl-als-auch und nicht dem des Entwederoder.<br />

Wegweisend sind die amerikanischen Architekten Robert Venturi und Denise Scott Brown, die<br />

ihre Erkenntnisse bezüglich der Trivialkultur von Las Vegas im Buch Learning from Las Vegas<br />

1972 publizierten. Für Venturi und seine Partnerin Denise Scott Brown waren die flirrenden<br />

Strassen und nicht enden wollenden Reklametafeln in Las Vegas ebenso aufregend wie<br />

lehrreich. In ihren Erinnerungen schrieb Scott Brown später: ‘Dazed by the desert sun <strong>and</strong><br />

dazzled by the signs, both loving <strong>and</strong> hating what we saw, we were both jolted clear out of our<br />

aesthetic skins.’ („Wir waren von der Wüstensonne benommen und überwältigt von den<br />

Reklametafeln, wir hassten und liebten, was wir sahen, und wurden beide in unseren<br />

ästhetischen Grundfesten erschüttert.“)<br />

Schweizerisches Nationalmuseum. | L<strong>and</strong>esmuseum Zürich. | Bildung & Vermittlung 13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!