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Postmodernism. Style and Subversion 1970–1990» (4.9MB)

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Miroslav Sik (1953)<br />

In Anlehnung an den Architekten Aldo Rossi entwickelte Mirsolav Sik an der ETH Zürich die<br />

Theorie der Analogen Architektur. Ziel war es, die Wirklichkeit mittels einer neuen Poetik<br />

darzustellen, indem das Vorgefundene nicht kopiert, sondern mit etwas Fremdem konfrontiert<br />

und transformiert wurde. Dabei griff er vorwiegend auf anonyme Bauten vom L<strong>and</strong>e und aus der<br />

Vorstadt zurück. Die sogenannten Analogen haben den Architekturdiskurs der damaligen Zeit<br />

wesentlich beeinflusst.<br />

Ettore Sottsass (1917–2007)<br />

Der in den späten 1960er-Jahren einflussreichste Designer Italiens verbrachte einen Grossteil<br />

seines Lebens auf Reisen. In den USA begeisterte er sich für die amerikanische Popkultur, in<br />

Indien war er von religiösen Monumenten fasziniert. Diese Eindrücke verarbeitete Sottsass in<br />

einer Reihe von Totems namens Menhir, Zikkurat, Stupas, Hydranten und Zapfsäulen. „Ich<br />

möchte mir eine Zapfsäule machen, an der ich ein Leben lang Super in meine Adern pumpen und<br />

sie dann anzünden kann“, erklärte er später.<br />

Raumbehälter für Vergnügen. Mit seiner Begeisterung für Rituale und Popkultur entfernte sich<br />

Ettore Sottsass zusehends von einer aussichtsreichen Karriere im kommerziellen Design. Ihm<br />

schwebten Gebäude vor, die als „Super-Instrumente“ für Unterhaltungszwecke fungierten und<br />

in denen man sich mit Drogen, Sex, Musik und Stars vergnügen konnte. Sottsass entwarf die<br />

Requisiten eines unkonventionellen hedonistischen Lebensstils. Der italienische Designer liess<br />

es sich nicht nehmen, mit diesen Ideen in den unterschiedlichsten Grössenordnungen zu<br />

experimentieren. Seine Gebäude ähnelten Teekannen, seine Teekannen ähnelten antiken<br />

Tempeln.<br />

Swatch<br />

Die Einführung der Swatch 1982/1983, mitten in der Krise der Uhrenindustrie, ist nicht das<br />

Ergebnis einer gr<strong>and</strong>iosen Marketing-Strategie. Vielmehr geht ihre Entwicklung auf<br />

betriebswirtschaftliche Überlegungen zurück, die Herstellungskosten durch Reduktion der<br />

Best<strong>and</strong>teile zu senken. Im Laufe der Entwicklungsarbeit kristallisierte sich die Plastikuhr als<br />

einzig gangbare Lösung heraus. Der vielfältige und schnell wechselnde Look, die Bezüge zu<br />

Mode und Grafik sowie die auf ein junges Publikum ausgerichtete Werbung machten die Swatch<br />

zu einem typischen Produkt der gestylten Achtzigerjahre.<br />

Schweizerisches Nationalmuseum. | L<strong>and</strong>esmuseum Zürich. | Bildung & Vermittlung 54

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