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Postmodernism. Style and Subversion 1970–1990» (4.9MB)

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Presence of the Past / Die Gegenwart der Vergangenheit<br />

Diesen Titel trug die 1. Architekturbiennale in Venedig 1980, die sich ganz der Postmoderne<br />

verschrieben hatte. Nur wer die Vergangenheit in sein Schaffen einbezieht und von ihr lernt,<br />

kann in die Zukunft weisen, lautet das Credo der Biennale von 1980. Gezeigt werden in diesem<br />

Teil der Ausstellung anh<strong>and</strong> der Zeichnungen der Architekten Rem Koolhaas, Trix und Robert<br />

Haussmann und James Sterling, wie man sich in der Postmoderne mit der architektonischen<br />

Vergangenheit ausein<strong>and</strong>ergesetzt hatte.<br />

In den 1960er- und 1970er-Jahren waren Experimente mit architektonischen Stilen der<br />

Vergangenheit, die oft als „Historizismus“ bezeichnet wurden, weit verbreitet. Gegner<br />

kritisierten diesen Trend als Rückzug, Pastiche oder blosse Ironie. Diese Kritik wird den<br />

Verdiensten der Postmodernisten jedoch nicht gerecht, denn diese hatten weit mehr im Sinn, als<br />

nur architektonische Witze auf Kosten der Geschichte zu machen. In den Anfangsjahren war<br />

postmoderne Architektur kein Ausdruck blossen Humors oder Zynismus. Ganz im Gegenteil<br />

konnte sie geradezu überschwänglich und optimistisch sein; dann wieder liess sie sich von<br />

einem elegischen Gefühl für die Vergangenheit leiten, das die Moderne ausgeblendet hatte. Die<br />

Postmoderne ersetzte eine monolithische Sprache durch eine Vielfalt an konkurrierenden Ideen<br />

und Stilen und wurde so ihrem zentralen Anliegen durchaus gerecht.<br />

Nun, da die Moderne attackiert worden war, stellte sich die naheliegende Frage, was an Stelle<br />

der Moderne kommen sollte. Viele Architekten beantworteten die Frage nicht, indem sie in die<br />

Zukunft, sondern auf die alltägliche Architektur der Gegenwart (wie Venturi und Scott Brown)<br />

oder die der Vergangenheit blickten.<br />

Säulenstumpf, 1978, Trix Haussmann und Robert Haussmann für Kollektion Röthlisberger. © Schweizerisches<br />

Nationalmuseum<br />

Schweizerisches Nationalmuseum. | L<strong>and</strong>esmuseum Zürich. | Bildung & Vermittlung 15

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