ETHZ-Studie - m (www.swissgranum.ch
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werden, dass ein substantieller Anstieg der Mil<strong>ch</strong>produktion unter „Szenario Tief-Bedingungen“ in der<br />
Realität nur realistis<strong>ch</strong> wäre, wenn a) die in der Produktion verbleibenden Produktionsstrukturen<br />
entspre<strong>ch</strong>ende Produktivitätsforts<strong>ch</strong>ritte bzw. Grösseneffekte erzielen können, b) das Absatzvolumen<br />
in den EU-Raum dank tieferem Rohstoffpreis gesteigert werden kann und c) glei<strong>ch</strong>zeitig keine<br />
Absatzverluste im Inland stattfinden.<br />
4.2.2 Entwicklung der Ackerkulturen<br />
Die konkreten Veränderungen innerhalb des ackerbauli<strong>ch</strong>en Portfolios werden na<strong>ch</strong>folgend im Detail<br />
bes<strong>ch</strong>rieben. Abbildung 12 zeigt, dass die Brotgetreideflä<strong>ch</strong>e dank der positiven Preisannahme im<br />
Szenario Ho<strong>ch</strong> (> 50 CHF/dt) stabil bleibt. Die Futtergetreideflä<strong>ch</strong>e geht jedo<strong>ch</strong> zurück. Insbesondere<br />
die Preissenkung beim Futtergetreide um 4 CHF/dt im Jahr 2009 (S<strong>ch</strong>wellenpreissenkung) führt zu<br />
einer deutli<strong>ch</strong>en Reduktion der Futtergetreideflä<strong>ch</strong>e im Modell. Am Ende der Re<strong>ch</strong>enperiode resultiert<br />
gegenüber dem Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt der Jahre 2000/2008 ein Rückgang der Futtergetreideflä<strong>ch</strong>e um rund<br />
20% (Preisannahme Gerste im Jahr 2009 und im Szenario Ho<strong>ch</strong>: 35.-/dt). Diese Modellergebnisse<br />
bezügli<strong>ch</strong> der Entwicklung der Futtergetreideflä<strong>ch</strong>e sind ein Indiz dafür, dass si<strong>ch</strong> a) die S<strong>ch</strong>weizer<br />
Futtergetreideproduktion beim gegenwärtigen Preis für Futtergetreide zumindest an suboptimalen<br />
Standorten oder in Gebieten mit starker Ausdehnung der Mil<strong>ch</strong>produktion (Flä<strong>ch</strong>enkonkurrenz) an der<br />
Kostens<strong>ch</strong>welle befindet und b) die Futtergetreideflä<strong>ch</strong>e tendenziell no<strong>ch</strong> weiter zurückgehen dürfte,<br />
falls weitere Preissenkungen bzw. Kostensteigerungen stattfinden (s. au<strong>ch</strong> Szenario Tief).<br />
Abbildung 12: Entwicklung der Ackerkulturen<br />
Ho<strong>ch</strong><br />
Tief<br />
300'000<br />
300'000<br />
250'000<br />
Brotgetreide<br />
250'000<br />
Brotgetreide<br />
[ha]<br />
200'000<br />
150'000<br />
100'000<br />
Futtergetreide<br />
Körnermais<br />
Silomais<br />
[ha]<br />
200'000<br />
150'000<br />
100'000<br />
Futtergetreide<br />
Körnermais<br />
Silomais<br />
50'000<br />
0<br />
Hackfrü<strong>ch</strong>te<br />
50'000<br />
0<br />
Hackfrü<strong>ch</strong>te<br />
2000<br />
2002<br />
2004<br />
2006<br />
2008<br />
2010<br />
2012<br />
2014<br />
2016<br />
2018<br />
2020<br />
2022<br />
2000<br />
2002<br />
2004<br />
2006<br />
2008<br />
2010<br />
2012<br />
2014<br />
2016<br />
2018<br />
2020<br />
2022<br />
Im Szenario Tief fällt die Brotgetreideproduktion bei europäis<strong>ch</strong>em Preisniveau praktis<strong>ch</strong> ganz weg.<br />
Dies überras<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t, da bereits die statis<strong>ch</strong>e Betra<strong>ch</strong>tung im vorangegangen Abs<strong>ch</strong>nitt Hinweise<br />
dafür gab, dass der Stundenlohn in der Brotgetreideproduktion beim angenommen Weizenpreis zu tief<br />
sein könnte, als dass im Szenario Tief no<strong>ch</strong> eine substantielle Brotgetreideproduktion stattfinden<br />
würde. Au<strong>ch</strong> die Futtergetreideflä<strong>ch</strong>e sinkt im Szenario Tief 16 kontinuierli<strong>ch</strong> und beträgt am Ende der<br />
Betra<strong>ch</strong>tungszeitraums no<strong>ch</strong> knapp 50'000 ha (Preisannahme Gerste im Szenario Tief: 22.-/dt). In<br />
16 Der Preis für Körnermaisexporte wird im Szenario Tief gegenüber den BLW-Annahmen ni<strong>ch</strong>t auf dem Preisniveau für die<br />
Inlandproduktion belassen, sondern um 5 CHF/dt tiefer angesetzt (d.h. auf dem Niveau des Gerstenpreises). Diese Änderung<br />
ist sinnvoll, um die Konkurrenzfähigkeit von Körnermais gegenüber Futtergetreide ni<strong>ch</strong>t zu übers<strong>ch</strong>ätzen und um zu<br />
verhindern, dass im Modell eine übermässige bzw. unrealistis<strong>ch</strong>e Körnermaisproduktion für den Export in die EU stattfindet.<br />
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