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ETHZ-Studie - m (www.swissgranum.ch

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sind diejenigen Mühlen im Vorteil, die bereits jetzt ein Netzwerk an Kontakten aufgebaut und erste<br />

Erfahrungen im Ausland gesammelt haben. Bei den Mühlen ist die Grösse ents<strong>ch</strong>eidend. Die<br />

S<strong>ch</strong>weizer Marktleader s<strong>ch</strong>einen im europäis<strong>ch</strong>en Verglei<strong>ch</strong> gemäss den Interviewaussagen<br />

wettbewerbsfähig zu sein. Kleinere Mühlen werden dur<strong>ch</strong> das erfolgrei<strong>ch</strong>e Umsetzen von<br />

Nis<strong>ch</strong>enstrategien wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> einen Weg finden können, im europäis<strong>ch</strong>en Markt zu bestehen,<br />

sofern es ihnen gelingt, ihre Produktionskapazitäten entspre<strong>ch</strong>end auszulasten. Bei Mühlen mittlerer<br />

Grösse stellt si<strong>ch</strong> die Frage na<strong>ch</strong> der Wettbewerbsfähigkeit am ehesten, da hier die notwendige<br />

Auslastung der Produktionskapazitäten sowie die hohen Kosten für Transport, Aussendienst und<br />

Beratung (pro produzierter Menge) zu Herausforderungen werden könnten. Zudem ist davon<br />

auszugehen, dass im Rahmen des Strukturwandels im Berei<strong>ch</strong> der Verarbeitungsindustrie man<strong>ch</strong>e<br />

Mühlen ihre Abnehmer verlieren könnten.<br />

Der Getreidehandel verfügt im Rahmen eines FHAL über positive Perspektiven, da das<br />

Handelsvolumen vor allem dur<strong>ch</strong> den Anstieg von Importen zunehmen wird und die Kostenstrukturen<br />

ras<strong>ch</strong> angepasst werden können.<br />

Auf dem Markt der Bäckereien ist aufgrund der veränderten Konsumentenpräferenzen, der steigenden<br />

Produktivität sowie des ebenfalls steigenden Preisdruckes bereits ein Strukturwandel im Gang, der<br />

dur<strong>ch</strong> ein FHAL in einem geringen Mass bes<strong>ch</strong>leunigt sowie verstärkt würde. Die Tendenz geht klar<br />

dahin, dass der Anteil an kleinen gewerbli<strong>ch</strong>en Bäckereien mit sehr wenigen Filialen abnehmen wird,<br />

während filialisierte Gewerbebäckereien mit mehr als drei Verkaufsstellen und industrielle Bäckereien<br />

mit Abnehmern in der Verarbeitungsindustrie und im Handel si<strong>ch</strong> behaupten können. Zudem ist die<br />

Bedeutung der Rohstoffkosten gerade im Berei<strong>ch</strong> der gewerbli<strong>ch</strong>en Bäckereien eher gering<br />

(dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> 20% des Verkaufspreises) und die Akzeptanz der Kunden dem gegenüber den<br />

industriellen Bäckereien höher angesetzten Brotpreis na<strong>ch</strong> wie vor vorhanden.<br />

Bei den Tierproduzenten zeigen die Modellre<strong>ch</strong>nungen ein anderes Bild als die mündli<strong>ch</strong>en<br />

Interviews. Während die befragten Vertreter der Tierproduzenten aufgrund der angenommenen<br />

Wettbewerbsfähigkeit einem FHAL positiv gegenüberstehen, zeigen die Modellre<strong>ch</strong>nungen, dass hier<br />

eventuell mit Verwerfungen gere<strong>ch</strong>net werden muss. Allerdings bleibt festzuhalten, dass die<br />

Fleis<strong>ch</strong>produktion in der S<strong>ch</strong>weiz gegenüber den übrigen Betriebszweigen über komparative Vorteile<br />

verfügt. Zudem s<strong>ch</strong>einen bereits kleine Veränderungen der Absatzpreise grosse Auswirkungen auf die<br />

produzierte Menge zu haben (hohe Sensitivität).<br />

Auffallend ist die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass auf sämtli<strong>ch</strong>en Stufen sowohl bei den s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en als au<strong>ch</strong> bei den<br />

mündli<strong>ch</strong>en Befragungen die Akteure ihre persönli<strong>ch</strong>e Situation weniger kritis<strong>ch</strong> eins<strong>ch</strong>ätzen als die<br />

Situation der gesamten Bran<strong>ch</strong>e. Dieser Effekt, kann zu einer abwartenden Haltung und somit zu<br />

einer Verzögerung des Strukturwandels führen.<br />

In Abbildung 33 sind die zu erwartenden Veränderungen entlang der Werts<strong>ch</strong>öpfungskette<br />

s<strong>ch</strong>ematis<strong>ch</strong> dargestellt.<br />

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