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ETHZ-Studie - m (www.swissgranum.ch

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an Ausganglagen und Beurteilungen. Sowohl bei der s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en als au<strong>ch</strong> bei der mündli<strong>ch</strong>en<br />

Befragung stehen Fragen rund um Betriebsstrategien, Vor- und Na<strong>ch</strong>teile eines FHAL und<br />

Eins<strong>ch</strong>ätzungen der Eigens<strong>ch</strong>aften von S<strong>ch</strong>weizer Getreide im Vordergrund.<br />

Resultate<br />

Modellre<strong>ch</strong>nungen: Unter den getroffenen Annahmen kommt im Szenario Tief der Arbeitsverdienst im<br />

Brotgetreideanbau stark unter Druck. Es zeigt si<strong>ch</strong>, dass der Stundenlohn in der Getreideproduktion<br />

neben dem Getreidepreis insbesondere au<strong>ch</strong> davon abhängt, ob die Bodenrente für Eigenland sowie<br />

die fixen Mas<strong>ch</strong>inenkosten bei der Kalkulation berücksi<strong>ch</strong>tigt werden. Bezügli<strong>ch</strong> „Verbleib oder<br />

Ausstieg“ aus der Getreideproduktion ist zudem der im Minimum zu errei<strong>ch</strong>ende Stundenlohn von<br />

zentraler Bedeutung, bei wel<strong>ch</strong>em die Getreideproduzenten die Produktion aufgeben würden<br />

(Opportunitätskosten der Arbeit). Je höher dieser liegt, desto früher kommt es bei sinkenden<br />

Getreidepreisen zu einem Ausstieg aus der Getreideproduktion bzw. zu einer Abs<strong>ch</strong>öpfungsstrategie.<br />

Gemäss den Modellergebnissen dürfte die Brotgetreideanbauflä<strong>ch</strong>e im Szenario Ho<strong>ch</strong> auf dem<br />

gegenwärtigen Niveau stabil bleiben. Die Futtergetreideflä<strong>ch</strong>e gerät indes unter Druck, was den<br />

gegenwärtig beoba<strong>ch</strong>tbaren Trend einer rückläufigen Futtergetreideflä<strong>ch</strong>e bestätigt. Im Szenario Tief<br />

ist ein substantieller Rückgang der Brot- wie au<strong>ch</strong> der Futtergetreideflä<strong>ch</strong>e wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>, da eine<br />

kostendeckende Produktion weitgehend ni<strong>ch</strong>t mehr mögli<strong>ch</strong> ist. Ledigli<strong>ch</strong> extenso-Futtergetreide bleibt<br />

im Modell in der Produktion. Die frei werdende offene Ackerflä<strong>ch</strong>e wird im Modell in Wiesenflä<strong>ch</strong>e<br />

umgewandelt und für die Mil<strong>ch</strong>produktion verwendet, wel<strong>ch</strong>e im Szenario Tief vor allem im Talgebiet<br />

deutli<strong>ch</strong> ausgedehnt wird ( Spezialisierung auf die Mil<strong>ch</strong>produktion unter Freihandelsbedingungen).<br />

Bezügli<strong>ch</strong> der kraftfutterrelevanten Tierbestände gibt es im Szenario Ho<strong>ch</strong> nur geringfügige<br />

Abwei<strong>ch</strong>ungen gegenüber der heutigen Situation. Allerdings kommt es infolge sinkender Getreidebzw.<br />

Kraftfutterpreisen zu einem deutli<strong>ch</strong>en Anstieg des Kraftfutteranteils in der Mil<strong>ch</strong>viehration.<br />

Dieser Effekt ist im Szenario Tief no<strong>ch</strong> ausgeprägter, weil die Getreide- und Kraftfutterpreise hier no<strong>ch</strong><br />

stärker sinken als im Szenario Ho<strong>ch</strong>. Zudem zei<strong>ch</strong>nen si<strong>ch</strong> im Szenario Tief au<strong>ch</strong> Veränderungen bei<br />

den kraftfutterrelevanten Tierbeständen ab. So führen hier die gegenüber heute stark veränderten<br />

(relativen) Preise neben einer deutli<strong>ch</strong>en Ausdehnung der Mil<strong>ch</strong>produktion zu i) einem starken<br />

Rückgang beim S<strong>ch</strong>weinebestand und ii) zu einem Anstieg der Geflügelmast, wel<strong>ch</strong>er aber sehr<br />

preissensitiv reagiert und daher unsi<strong>ch</strong>er ist. Die Summe aller Effekte führt im Modell sowohl im<br />

Szenario Ho<strong>ch</strong> als au<strong>ch</strong> im Szenario Tief zu einem deutli<strong>ch</strong>en Anstieg der gesamts<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />

Kraftfutterna<strong>ch</strong>frage. Der angespro<strong>ch</strong>ene Rückgang des S<strong>ch</strong>weinebestandes im Szenario Tief (und<br />

damit au<strong>ch</strong> der Na<strong>ch</strong>frage na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>weinefutter) reagiert allerdings ebenfalls äusserst preissensitiv<br />

und ist deshalb unsi<strong>ch</strong>er. Bereits ein Mehrpreis von 25 Rp/kg – 50 Rp/kg S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tgewi<strong>ch</strong>t würde den<br />

Rückgang des S<strong>ch</strong>weinebestandes deutli<strong>ch</strong> abs<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en, was in der Konsequenz im Szenario Tief<br />

einen no<strong>ch</strong> stärkeren Anstieg der gesamten Kraftfutterna<strong>ch</strong>frage zur Folge hätte. Allerdings ist es<br />

wi<strong>ch</strong>tig darauf hinzuweisen, dass im Szenario Tief die benötigten Futtergetreidemengen zur Herstellung<br />

der na<strong>ch</strong>gefragten Mis<strong>ch</strong>futter ni<strong>ch</strong>t mehr in heutigem Umfang in der S<strong>ch</strong>weiz hergestellt würden.<br />

Vielmehr wäre mit ansteigenden Rohstoffimporten zu re<strong>ch</strong>nen.<br />

IV

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