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5.2.6 Zentrale Aussagen pro Stufe<br />
Im folgenden Abs<strong>ch</strong>nitt werden die zentralen Aussagen der mündli<strong>ch</strong>en Befragung pro Stufe<br />
zusammengefasst. Die Grundgesamtheit der Befragten ist dabei jeweils aus Tabelle 1 ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>.<br />
Sammelstellen (Brot- und Futtergetreide)<br />
Elf von zwölf Befragten befür<strong>ch</strong>ten einen massiven Rückgang des Getreideanbaus und entspre<strong>ch</strong>end<br />
die Senkung des Selbstversorgungsgrades der S<strong>ch</strong>weiz mit der Getreide. In dieser Hinsi<strong>ch</strong>t stellt si<strong>ch</strong><br />
ihnen zufolge die politis<strong>ch</strong>e Frage der angestrebten Selbstversorgung eines Landes. Die<br />
Sammelstellen sind mit dieser Eins<strong>ch</strong>ätzung von sämtli<strong>ch</strong>en Stufen der Getreidebran<strong>ch</strong>e diejenige, die<br />
einen allfälligen FHAL mit der stärksten Skepsis gegenübersteht.<br />
Erwartete Absatzänderung: Die im Falle eines FHAL erwarteten Absatzänderungen sind s<strong>ch</strong>wer<br />
abs<strong>ch</strong>ätzbar, da diese eine direkte Folge von veränderten Anbaugewohnheiten sind. Sieben<br />
Sammelstellen erwarten eine Absatzsenkung von 10% bis 30%. Drei Sammelstellen erwarten einen<br />
Rückgang um 40% bis 60% und eine Sammelstelle geht gar von 80% weniger Getreide aus. Weiter<br />
wurde von einem Unternehmen eine erwartete Senkung vom Getreideabsatz um 100% genannt. Drei<br />
der Befragten erwarten, dass der Absatz von Futtergetreide stärker sinkt als der Absatz von<br />
Brotgetreide, da sie davon ausgehen, dass im Falle eines FHAL weniger Futtergetreide angebaut<br />
wird. Eine Sammelstelle geht vom umgekehrten Szenario aus, dass der Absatz von Brotgetreide<br />
stärker sinkt als der Absatz von Futtergetreide.<br />
Kostendifferenzen zur EU: Bei der Frage na<strong>ch</strong> den Kostendifferenzen (unter Annahme von EU-<br />
Rohstoffpreisen) des entspre<strong>ch</strong>enden Unternehmens zu EU-Unternehmen hängen die Antworten vor<br />
allem von der Grösse der Sammelstelle ab. Eine grosse Sammelstelle gab an, dass die<br />
Kostendifferenz zu EU-Sammelstellen Null ist und sie daher mit den glei<strong>ch</strong>en Annahme- und<br />
Reinigungsgebühren arbeiten kann wie eine dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>e Sammelstelle in der EU. Die weiteren<br />
Sammelstellen erwarten eine Kostendifferenz von 10-30%. Die höheren Kosten bei den S<strong>ch</strong>weizer<br />
Sammelstellen werden teilweise mit den höheren Lohn- und Energiekosten sowie den strengeren<br />
Bau- und Umweltvors<strong>ch</strong>riften erklärt. Andererseits geben die Befragten au<strong>ch</strong> an, dass die<br />
kleinbetriebli<strong>ch</strong>e Struktur der S<strong>ch</strong>weizer Landwirts<strong>ch</strong>aft höhere Ansprü<strong>ch</strong>e an die Infrastruktur stellt<br />
(mehr Silozellen). Dazu kommt eine sehr breite Palette an Sorten und Klassen, wel<strong>ch</strong>e ebenfalls<br />
zusätzli<strong>ch</strong>e Kosten verursa<strong>ch</strong>t.<br />
Die Sammelstellen geben an, dass die Annahme- und Reinigungsgebühr derzeit bei drei Franken pro<br />
100 kg Getreide liegt, dies entspri<strong>ch</strong>t rund 6% des Getreidepreises. Dieser Betrag ist zur Deckung der<br />
Kosten notwendig, würde allerdings bei einer Halbierung des Getreidepreises 12% ausma<strong>ch</strong>en.<br />
Dieser Prozentsatz wiederum ist unverhältnismässig und die Sammelstellen wären daher ni<strong>ch</strong>t mehr<br />
in der Lage, kostendeckende Preise zu realisieren.<br />
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