Geologie und Geotope im Kanton Schwyz - Schwyzerische ...
Geologie und Geotope im Kanton Schwyz - Schwyzerische ...
Geologie und Geotope im Kanton Schwyz - Schwyzerische ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5 Mittelmoränen in der Zentralschweiz<br />
<strong>und</strong> in den westlichen Glarner Alpen<br />
René Hantke<br />
5.1 Einleitung<br />
Mittelmoränen werden in der alpinen Literatur recht<br />
stiefmütterlich behandelt, obwohl sie be<strong>im</strong> Zusammentreffen<br />
zweier Gletscher die Schuttmenge von<br />
zwei Seitenmoränen führen. Ein Gletschersystem,<br />
das aus n Teilgletschern besteht, erhält an den Vereinigungsstellen<br />
insgesamt n-1 Mittelmoränen. Wie<br />
bei heutigen alpinen Gletschern, wurde auch in Kaltzeiten<br />
der Grossteil des Schuttgutes auf dem Eis<br />
transportiert. Die Vorstellung, sämtliches Gesteinsgut<br />
wäre durch Spalten <strong>und</strong> Schmelzwässer auf den<br />
Gletscherboden gelangt <strong>und</strong> zerrieben worden, ist<br />
dahin zu korrigieren, dass dies vor allem für Feingut<br />
zutraf <strong>und</strong> dass Gr<strong>und</strong>moräne kaum weit verfrachtet<br />
wurde.<br />
An den Vereinigungsstellen übernahmen die Mittelmoränen<br />
den pr<strong>im</strong>ären Randschutt <strong>und</strong> führten ihn<br />
auf eisigen Förderbändern bis ans Ende oder an den<br />
Rand der Gletscherzungen. Gegen ihre Enden häufte<br />
sich dieser zu Bändern, verflachte, rückte näher<br />
zusammen <strong>und</strong> wurde als Moränen- <strong>und</strong> Schottergut<br />
abgelagert. WAGNER (1986, 1997, 2001a–c), der sich<br />
seit 20 Jahren mit eiszeitlichen Mittelmoränen auseinandersetzt,<br />
vor allem mit terminalen <strong>und</strong> lateralen<br />
Endaufschüttungen <strong>im</strong> Alpen-Vorland <strong>und</strong> in späten<br />
Abschmelzphasen in den Alpentälern, hat sie aufgr<strong>und</strong><br />
ihrer Form als „Moränen-Quappen“ bezeichnet.<br />
Noch <strong>im</strong> „Eiszeitalter“ (HANTKE 1978, 1980, 1983,<br />
1987a) wurde Mittelmoränen viel zu wenig Beachtung<br />
geschenkt. Bei der Kartierung für Blätter des Geologischen<br />
Atlas der Schweiz 1:25'000 in der Zentralschweiz<br />
<strong>und</strong> den westlichen Glarner Alpen wurden<br />
zahlreiche Moränen-Ansätze festgestellt, aber erst bei<br />
letzten Begehungen, der Bereinigung, der Druckvor-<br />
Abb. 5.1a Die Mittelmoräne der Chammhalden von der Chammhaldenhütte aus mit Girenspitz <strong>und</strong> Grenzchopf in der Nord-Kette des<br />
Säntisgebirges (Frontalansicht)<br />
99