Geologie und Geotope im Kanton Schwyz - Schwyzerische ...
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) von Menschen geschaffenen (anthropogenen)<br />
Aufschlüssen (Steinbrüche, Bergwerke, Sand-,<br />
Ton- <strong>und</strong> Kiesgruben, Strasseneinschnitte etc.)<br />
2) Durch natürliche Vorgänge entstandene Formen an<br />
der Erdoberfläche (Verwitterung – Erosion – Ablagerung)<br />
3) Natürliche Quellen <strong>und</strong> Wasserfassungsanlagen<br />
Unterschieden wird ferner zwischen aktiven <strong>Geotope</strong>n,<br />
die heute geologisch noch aktiv sind, <strong>und</strong><br />
passiven <strong>Geotope</strong>n, die eine statische Momentaufnahme<br />
der Erdgeschichte verkörpern <strong>und</strong> sich<br />
während eines Menschenlebens unwesentlich verändern.<br />
Die Arbeitsgruppe Geotopschutz Schweiz schlägt vor,<br />
acht Geotoptypen zu unterscheiden, die von ihrer<br />
wissenschaftlich pädagogischen Aussage her verschieden<br />
sind:<br />
A Lagerungsverhältnisse, Deformationsstrukturen,<br />
Tektonik<br />
B Paläontologie, Fossilf<strong>und</strong>stelle<br />
C Mineralogie, Petrographie, Geochemie<br />
D Historischer Bergbau, Monumente, Geschichte der<br />
Erdwissenschaften<br />
E Sed<strong>im</strong>entologie, Sed<strong>im</strong>entstrukturen, Aktuogeologie<br />
F Stratigraphie, Typlokalität, lithostratigrafisches<br />
Richtprofil<br />
G Geomorphologie, Landschaftsform<br />
H Hydrogeologie, Quelle<br />
2.3 Arbeitsablauf<br />
Die Arbeitsgruppe Geotopinventar <strong>Kanton</strong> <strong>Schwyz</strong><br />
der <strong>Schwyz</strong>erischen Naturforschenden Gesellschaft<br />
SzNG begann ihre Arbeit <strong>im</strong> Herbst 2000 <strong>und</strong> schloss<br />
sie Anfang 2003 weitgehend ab. Sie hielt sich an die<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Rahmenbedingungen der Arbeitsgruppe<br />
Geotopschutz Schweiz.<br />
In der ersten Bearbeitungsphase wurden interessante<br />
<strong>und</strong> schützenswerte Objekte <strong>und</strong> Landschaften ermittelt,<br />
inventarisiert <strong>und</strong> beschrieben. Das Erfassen der<br />
<strong>Geotope</strong> durch die Mitglieder der Arbeitsgruppe<br />
erfolgte aufgr<strong>und</strong> der Kenntnisse, Unterlagen <strong>und</strong><br />
vieler Begehungen. Entscheidend waren das grosse<br />
Wissen von Prof. Dr. René Hantke, seine langjährige<br />
geologische Tätigkeit <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>Schwyz</strong> <strong>und</strong> besonders<br />
die Aufnahmen für den Geologischen Atlas der<br />
Schweiz 1:25'000 der Blätter 1132 Einsiedeln, 1151<br />
Rigi, 1152 Ibergeregg, 1153 Klöntal, 1172 Muotatal<br />
<strong>und</strong> 1173 Linthal (alle heute abgeschlossen – HANTKE<br />
et al. 2002Ka-f). In einem zweiten Schritt wurden die<br />
verschiedenen Objekte bewertet, verglichen <strong>und</strong> eingeteilt<br />
in Standorte von L (lokaler, kommunaler), R<br />
(regionaler, kantonaler), N (nationaler) <strong>und</strong> I (internationaler)<br />
Bedeutung.<br />
2.4 Ergebnisse<br />
Es wurden 177 Objekte genauer untersucht <strong>und</strong> bearbeitet.<br />
Die Bewertung nach lokaler (L), regionaler (R),<br />
nationaler (N) <strong>und</strong> internationaler (I) Bedeutung ist<br />
zum Teil fliessend (N/R oder R/L) <strong>und</strong> soll bei einer<br />
späteren Weiterbearbeitung endgültig festgelegt werden.<br />
Bei der folgenden tabellarischen Auswertung<br />
wurden die als „fliessend“ beurteilten Objekte der<br />
höheren Bedeutung zugeteilt. Die Einteilung in die<br />
Geotoptypen A–H ist nicht <strong>im</strong>mer eindeutig. Ein Geotop<br />
kann mehreren Typen zugeteilt werden. Zum Beispiel<br />
haben die Fläschliloch- <strong>und</strong> H<strong>und</strong>slochquelle <strong>im</strong><br />
Wägital (Kap. 1.5.1) geohistorische Bedeutung (D).<br />
Quellen werden zudem der Hydrogeologie (H) zugeordnet.<br />
Für die tabellarische Auflistung wurde der<br />
Geotoptyp H gewichtet.<br />
Die Ergebnisse seien anhand einiger Beispiele erklärt.<br />
Die vier international bedeutenden <strong>Geotope</strong> sind der<br />
Goldauer Bergsturz (Kap. 3.7), das Höllloch inklusive<br />
Karstwasserquellen des Höllloch-Höhlen-Systems<br />
(Kap. 1.5.1), die Mythen <strong>und</strong> der Roggenstock als<br />
Geotoptyp<br />
Bewertung<br />
I N R L Total<br />
international national regional/ lokal/<br />
kantonal kommunal<br />
A Strukturgeologie − Tektonik 2 4 31 20 57<br />
B Paläontologie − Fossilien − − 8 1 9<br />
C Mineralogie − Petrographie − − 1 − 1<br />
D Geohistorische Objekte − 3 4 2 9<br />
E Sed<strong>im</strong>entologie − Aktuogeologie − − 1 2 3<br />
F Stratigraphie − Typlokalität − 3 14 6 23<br />
G Geomorphologie − Landschaft 1 8 27 27 63<br />
H Hydrogeologie 1 2 6 3 12<br />
Total 4 20 92 61 177<br />
Tab. 2.1<br />
Einteilung der 177 Objekte in Geotoptypen <strong>und</strong> Bewertung<br />
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