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Geologie und Geotope im Kanton Schwyz - Schwyzerische ...

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dem Einbau von Sperren in der Steiner Aa wurde<br />

hauptsächlich der Kiestransport el<strong>im</strong>iniert – das<br />

Ausbaggern ist eingestellt worden. Feinste Schwebestoffe<br />

werden in den See eingetragen <strong>und</strong> sed<strong>im</strong>entiert.<br />

Eine Abnahme der Wassertiefe ist in der<br />

Sägel-Bucht bereits feststellbar. Ohne besondere<br />

Massnahmen wird der Lauerzer See in den nächsten<br />

10'000 Jahren verlanden <strong>und</strong> danach der Vergangenheit<br />

angehören.<br />

3.7 Bergsturz Goldau<br />

Die Molassegesteine der Rigi <strong>und</strong> des Rossberg sind<br />

vor allem Gesteinsbildungen aus ger<strong>und</strong>eten, fein- bis<br />

grobkörnigen Komponenten, gehören der Gesteinsgruppe<br />

„Konglomerate“ an <strong>und</strong> werden als Nagelfluh<br />

bezeichnet. Zwischenlagen von Sandstein <strong>und</strong> Mergel<br />

vervollständigen das Bild.<br />

Abb. 3.32 oben: Bunte Nagelfluh vom Rossberg mit Gletscherschliff-Spuren<br />

unten: freigelegte rotbraune Mergelschicht<br />

Rigi <strong>und</strong> Rossberg bestehen grösstenteils aus bunter<br />

Nagelfluh, die neben Geröllen aus Sed<strong>im</strong>enten (Kalke,<br />

Dolomite) auch solche von kristallinen Gesteinen (z.B.<br />

rote Granite) aufweisen. Die Gesteinsarten der Nagelfluhgerölle<br />

stammen aus höheren, <strong>im</strong> Tertiär abgetragenen<br />

Baueinheiten der Alpen <strong>und</strong> können den ostalpinen<br />

Decken zugeordnet werden.<br />

Die letzte Hauptfaltung der helvetischen Decken verursachte<br />

am Alpenrand ein Überfahren der Molasse<br />

um einige Kilometer. Das Auffahren von Urmiberg<br />

<strong>und</strong> Hochflue mitsamt der Auflast von Flysch <strong>und</strong> Einsiedler-Schuppenzone<br />

bewirkten die Schiefstellung<br />

<strong>und</strong> die dachziegelartige Überschiebung von Rigi <strong>und</strong><br />

Rossberg.<br />

Gebirge werden aufgestaucht – <strong>und</strong> wieder abgetragen.<br />

Der Abtrag beginnt mit der Verwitterung. Darunter<br />

versteht man die Einwirkung der atmosphärischen<br />

Kräfte („das Wetter“) auf die Gesteine <strong>und</strong> die dadurch<br />

bedingte Zerstörung (physikalisch, chemisch, biolo-<br />

Abb. 3.33<br />

Dokumentation zur Herkunft der bunten Nagelfluh-Gerölle;<br />

links: Handstück (6/6 cm) aus der<br />

Rossberg-Nagelfluh; rechts: Handstück der roten<br />

Lias-Brekzie (Alv-Typ) vom Berninapass<br />

Abb. 3.31<br />

78<br />

Musterbeispiele (Handstück 6/6 cm) magmatischer<br />

Gesteine aus der bunten Rossberg-Nagelfluh (Herkunft<br />

der Gerölle aus dem Bernina-Gebiet)<br />

Abb. 3.34 Ammonit (Durchmesser 7 cm) aus einem Kalkstein-Geröll<br />

der Rossberg-Nagelfluh. Ablauf der<br />

Geschichte: Kalkausfällung <strong>im</strong> Tethys-Meer <strong>und</strong><br />

Sed<strong>im</strong>entation – Einbettung <strong>und</strong> Fossilisierung des<br />

verendeten Ammoniten-Tieres – Verfestigung des<br />

Kalkschlammes zu Kalkstein – Aufschiebung<br />

des Gesteins infolge Faltungsvorgängen – Verwitterung,<br />

Flusstransport mit erneuter Sed<strong>im</strong>entation<br />

– Verkittung zu Nagelfluh – Aufschiebung am<br />

Rossberg – Verwitterung – Bergsturz – Bergung<br />

aus Geröll <strong>im</strong> Schutt, Goldau.

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