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Geologie und Geotope im Kanton Schwyz - Schwyzerische ...

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Als Flysch werden Sed<strong>im</strong>entgesteine bezeichnet, die<br />

während der Alpenfaltung aus dem Verwitterungsschutt<br />

der werdenden Alpen in tiefen Vorlandbecken (Meeresbecken<br />

„vor dem Land“ = vor den von Süden anfahrenden<br />

Decken) abgelagert wurden. Meist waren untermeerische<br />

Schlammlawinen (sogenannte Turbidite, Abb.<br />

1.7) beteiligt. Diese lagerten sich nach Korngrösse sortiert<br />

ab. Flysch ist charakterisiert durch Wechsellagerungen<br />

von Sandsteinen, Mergeln <strong>und</strong> Tonen, ist leicht<br />

erodierbar <strong>und</strong> bildet in den Alpen oft gras- oder waldbedeckte<br />

Höhen, deren Hänge zu Sackungen <strong>und</strong> Rutschungen<br />

neigen (Flysch ist ein Volksausdruck aus dem<br />

S<strong>im</strong>mental <strong>und</strong> verwandt mit dem Wort „fliessen“).<br />

Be<strong>im</strong> Vorstoss der Decken von Süden gegen Norden<br />

lagert sich Flysch zuerst <strong>im</strong> Vorlandbecken des penninischen,<br />

später in jenem des helvetischen Ablagerungsraumes<br />

ab. Entweder wird der Flysch von den<br />

vorrückenden Decken, d.h. vom eigenen Liefergebiet,<br />

überfahren oder er wird durch den Druck der nach<br />

Abb. 1.7<br />

Flysch ist in tiefen Meeresbecken abgelagerter Verwitterungsschutt.<br />

Oft sind untermeerische Trübeströme<br />

am steilen Kontinentalhang beteiligt.<br />

Norden vorstossenden Decken von seinem Untergr<strong>und</strong><br />

abgeschert <strong>und</strong> nach Norden geschoben. Bei fortschreitender<br />

alpiner Gebirgsbildung schiebt sich der<br />

Flysch an die Molasse <strong>und</strong> wird mit dieser steilgestellt.<br />

Der Flysch liegt heute direkt südlich der Molasse<br />

(Abb. 1.2). Je nach Zusammensetzung lassen sich verschiedene<br />

Flysche unterscheiden, deren Verbreitung in<br />

Abb. 1.8 dargestellt ist.<br />

Abb. 1.8<br />

Verbreitung der verschiedenen Flyscharten <strong>und</strong> der Einsiedler Schuppenzone. Die beiden Einsiedler Schuppenzonen werden<br />

fälschlicherweise oft „Einsiedler Flysch“ genannt. Sie sind von den Helvetischen Decken abgeglitten <strong>und</strong> zeigen<br />

kaum Flysch-Charakter (nach FREI 1963, HANTKE et al. 1967K, OCHSNER 1969K, 1975 <strong>und</strong> WINKLER et al. 1985).<br />

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