Geologie und Geotope im Kanton Schwyz - Schwyzerische ...
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heute<br />
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Geologische<br />
Gliederung<br />
Holozän<br />
Pleistozän<br />
Nacheiszeit<br />
Ausgehende letzte<br />
Vergletscherungen<br />
Fichte<br />
Buche<br />
Pflanzenwelt<br />
Weisstanne<br />
Eichenmischwald:<br />
Hasel, Linde,<br />
Eiche, Ulme, Ahorn.<br />
Hasel<br />
Föhre<br />
Birke<br />
Wacholder<br />
Wermut<br />
Kälte-Steppe: T<strong>und</strong>ra<br />
Kulturen<br />
Neuzeit<br />
Mittelalter<br />
Römerzeit<br />
Eisenzeit<br />
Bronzezeit<br />
Neolithikum<br />
(Jungsteinzeit)<br />
Mesolithikum<br />
(Mittelsteinzeit)<br />
Paläolithikum<br />
(Altsteinzeit)<br />
Im Gebiet des heutigen künstlichen Sihlsees bestand<br />
gegen Ende der Eiszeit <strong>und</strong> vermutlich schon in früheren<br />
Warmzeiten ein natürlicher See (HANTKE 1996).<br />
Bei der Verlandung des letzten Ur-Sihlsees wuchsen<br />
entsprechend des wärmer werdenden Kl<strong>im</strong>as sukzessive<br />
andere Bäume. Die Waldfolge des Ur-Sihlsees hat<br />
LÜDI (1939) dargelegt. Zuerst siedelten sich Föhren<br />
an, allmählich Hasel, Eiche <strong>und</strong> Linde (Tab. 1.4). Bei<br />
Oberflächenproben dominieren Fichten <strong>und</strong> Föhren,<br />
82% sind Graspollen. Getreidepollen treten nur vereinzelt<br />
auf. Ein Pollenprofil wurde von HAAS in LEU-<br />
ZINGER-PICCAND (1996a,b) am Seeende aufgenommen.<br />
Die Untersuchungen der Waldgeschichte in den<br />
Voralpen (WYNISTORF 1985) <strong>und</strong> <strong>im</strong> Bödmerenwald<br />
(SIDLER 2001) haben übereinst<strong>im</strong>mende Ergebnisse<br />
mit der Wiedereinwanderung <strong>im</strong> Sihlsee-Gebiet ergeben.<br />
Tab. 1.4<br />
Wald- <strong>und</strong> Kulturgeschichte ab Ende der letzten<br />
Eiszeit (nach LÜDI 1939 <strong>und</strong> LEUZINGER-PICCAND<br />
1996b)<br />
<strong>und</strong> SW-Europa in beginnenden Warmzeiten zurückgewanderten<br />
Arten, erneut ausbreiten.<br />
Die zeitliche Einstufung der Kaltzeiten erfolgt neben<br />
ihrer Lage zu Moräne <strong>und</strong> Schotter verlässlich durch<br />
warmzeitliche Floren <strong>und</strong> Faunen. Schon LÜDI (1953)<br />
konnte <strong>im</strong> Mittelland mehrere in ihrem Floreninhalt<br />
sich unterscheidende Warmzeiten nachweisen. WEL-<br />
TEN (1988) fand am Buechberg <strong>und</strong> SIDLER (1988) <strong>im</strong><br />
Zugerland zwei durch Kaltzeiten getrennte warmzeitliche<br />
Floren. BURGA et al. (1998) konnten die Entwicklung<br />
der jüngeren <strong>und</strong> jüngsten Zeit mit Pollenfloren<br />
aufhellen.<br />
1.8 Mensch <strong>und</strong> <strong>Geologie</strong><br />
Den Menschen ( ) gibt es etwa seit 1.7<br />
Millionen Jahren. Verglichen mit der 4.5 Milliarden<br />
alten Erde sind wir also äusserst jung. Der Mensch<br />
machte sich geologische Fakten schon früh zu Nutze.<br />
Steine dienten ihm als Werkzeuge, Waffen <strong>und</strong> Geschirr.<br />
Archäologische F<strong>und</strong>e alter Siedlungen <strong>und</strong><br />
Rastplätze belegen dies.<br />
Auch der moderne Mensch versucht <strong>im</strong>mer wieder, die<br />
geologischen Erkenntnisse zu nutzen. Wussten Sie,<br />
dass zu Beginn des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong><br />
<strong>Schwyz</strong> nach Erdöl gebohrt wurde? Haben Sie<br />
schon einmal vom Badekurort Innerthal gehört? Heute<br />
noch liefern verschiedene Gesteine, Ablagerungen der<br />
Alter Objekt F<strong>und</strong>ort Referenz<br />
8. Jh. n. Chr. Frauenkloster Lützelau TANNER 1968, ZIEGLER 1998<br />
7. Jh. n. Chr. römische Fibel Arth MEYER 1978<br />
600 n. Chr. frühmittelalterliche Gräber Pfäffikon, Freienbach<br />
3. Jh. n. Chr. Mühle Richterswil JURT 1991<br />
2.–8. Jh. n. Chr. Tempel Ufenau GUT & ZIEGLER 1983<br />
1.–3. Jh. n. Chr. verschiedene F<strong>und</strong>e GUT & ZIEGLER 1983, JURT 1991,<br />
römischer Münzen diverse Orte MEYER 1978<br />
1'800–800 v. Chr.<br />
(Bronzezeit)<br />
Beil, Axt, Dolch, Speerspitze Einsiedeln <strong>und</strong> Umgebung SCHERER 1916<br />
Steinbeile <strong>Schwyz</strong>, Küssnacht SCHERER 1910<br />
Spangen, Dolch, Klingen Gersau, Steinen SPECK 1984<br />
Beile Bisistal SPECK 1991<br />
Pollen von Kulturpflanzen Muotatal SIDLER 1994, 2001<br />
4'000–2'000 v. Chr. Seeufersiedlungen, Zürichsee,<br />
(Neolithikum) Pfahlbauten Freienbach<br />
CAVELTI 1999, 2002<br />
10'000–8'000 v. Chr. 2280 Silex-Artefakte der ersten Nordende des Sihlsees, HAAS in LEUZINGER-PICCAND<br />
(Paläolithikum) Siedlungszeit Einsiedeln 1994, 1996a,b<br />
10'000 v. Chr. Erste Besiedlung datiert HAAS in LEUZINGER-PICCAND<br />
(Paläolithikum) durch Pollendaten 1994, 1996a,b, LÜDI 1939<br />
Tab. 1.5<br />
Eine Auswahl archäologischer F<strong>und</strong>e <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>Schwyz</strong>. Sie belegen die Zeit der Besiedlung nach der letzten Eiszeit.<br />
31