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Geologie und Geotope im Kanton Schwyz - Schwyzerische ...

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Ufer; <strong>im</strong> W besteht es bis hoch hinauf aus Rüfen- <strong>und</strong><br />

Sackungsschutt, so dass Felsaufschlüsse fehlen.<br />

Das Einzugsgebiet des Sarner Sees ist bedeutend<br />

(Abb. 4.4), so dass sich viele Richtungsdaten von<br />

Bächen gewinnen liessen.<br />

Kluftstellungen wurden an elf Stellen gemessen <strong>und</strong><br />

mit den zufliessenden Bächen in Abb. 4.11 eingetragen.<br />

Am S-Ufer befanden sich zwei be<strong>im</strong> Gessner-<br />

Denkmal <strong>und</strong> am Bärentritt <strong>im</strong> Dogger-Echinodermenkalk,<br />

die übrigen vier bei der Bachmündung P.<br />

854, be<strong>im</strong> Wissen Brunnen, in der Bucht P. 854 <strong>und</strong> am<br />

Seeende <strong>im</strong> Quintner Kalk (Malm). Am N-Ufer lagen<br />

die Stellen bei Glarner Rueggis <strong>im</strong> versackten Öhrli-<br />

Kalk, be<strong>im</strong> Hinter Ruestelchopf, bei der Schutzhütte in<br />

versackten Zementsteinschichten <strong>und</strong> be<strong>im</strong> Vorder<br />

Ruestelchopf <strong>im</strong> Seewer Kalk der unter der Mürtschen-Decke<br />

liegenden Glarner Decke.<br />

Die helvetische Drusberg-Decke bildet den Untergr<strong>und</strong>.<br />

Diese wurde teils auf Flysch <strong>und</strong> subalpine<br />

Molasse überschoben; auf N-penninischem Schlieren-<br />

Flysch schw<strong>im</strong>men die mittelpenninischen Obwaldner<br />

Klippen. Die Richtung (N25°E) des Lungerer Sees<br />

entspricht generell jener der Obwaldner Talung, ist<br />

aber etwas gegen E–W verdreht.<br />

Aufschlüsse für Kluftmessungen fanden sich r<strong>und</strong><br />

um den See (Abb. 4.4): an der Nas bei Mülibach<br />

<strong>im</strong> Diphyoides-Kalk, <strong>im</strong> Wald oberhalb Kaiserstuhl,<br />

am Seeende bei Bürglen in den Drusberg-Schichten,<br />

<strong>im</strong> Schwendlerwald <strong>und</strong> bei den Diessenbachfällen <strong>im</strong><br />

Diphyoides-Kalk <strong>und</strong> am Fusse des Kirchhügels von<br />

Lungern <strong>im</strong> Malm-Kalk.<br />

In Anbetracht der Kleinheit des Lungerer Sees finden<br />

sich nur wenige Zuflüsse<br />

Der Wägitaler See liegt in einer bedeutenden<br />

SSW–NNE-verlaufenden Scherzone in der Drusberg-<br />

Decke zwischen Rederten-Element <strong>im</strong> E <strong>und</strong> dem E-<br />

Rand des Drusberg-Elementes. Durch den mächtigen<br />

Wägitaler Flysch wurden die Aubrige <strong>im</strong> N des Sees<br />

be<strong>im</strong> Vorgleiten als über dem Glärnisch abgescherte<br />

Silberen-Decke an den Alpenrand verfrachtet.<br />

Kluftorientierungen wurden an elf Stellen gemessen<br />

<strong>und</strong> mit zufliessenden Bächen für die Orientierungsstudie<br />

in Abb. 4.11 eingetragen. Ihrer fünf am nördlichen<br />

See lagen <strong>im</strong> Seewer Kalk an der W- <strong>und</strong> E-Seite der<br />

Staumauer <strong>und</strong> bei Innerthal, bei der Schlierenbach-<br />

Mündung <strong>und</strong> be<strong>im</strong> Stockbügel <strong>im</strong> Wägitaler Flysch,<br />

sechs ebenfalls, an der Sännegg <strong>und</strong> <strong>im</strong> Blattli, ob Ziggen<br />

<strong>und</strong> be<strong>im</strong> Vorder Bruch in Amdener Schichten <strong>und</strong><br />

be<strong>im</strong> Hinter Bruch <strong>und</strong> be<strong>im</strong> H<strong>und</strong>sloch <strong>im</strong> Brisi-Kalk.<br />

4.6 Alpenrand-Stauseen <strong>im</strong> Nordosten der<br />

Zentralschweiz<br />

1908, 1924 <strong>und</strong> 1937 wurden zur Elektrizitätsgewinnung<br />

der Klöntaler See, der Wägitaler See <strong>und</strong> der<br />

Sihlsee aufgestaut. Ihre Vorläufer waren <strong>im</strong> Spätglazial<br />

bis auf einen Rest oder gar ganz verlandet. Doch<br />

existierten wohl schon in den Zwischeneiszeiten Seen,<br />

deren Gestalt von der heutigen nur wenig abwich.<br />

Der Klöntaler See liegt streng nicht mehr in der Zentralschweiz,<br />

doch in den Kalkalpen mit helvetischen<br />

Schichtfolgen, in einem stirnnahen Aufbruch der<br />

Axen-Decke, die in der Twiren–Dejenstock-Kette <strong>im</strong><br />

N des Sees auf Gleithorizonten (Mergel) <strong>im</strong> Malm<br />

(Schilt-Schichten) <strong>und</strong> <strong>im</strong> untersten Dogger (Mols-<br />

Member) vorgeglitten ist. Spätglaziale <strong>und</strong> ältere,<br />

begrabene Bergstürze vom Glärnisch-Gleiter zwischen<br />

Vrenelisgärtli <strong>und</strong> Vorder Glärnisch sowie von E<br />

des Dejenstock haben den See aufgestaut.<br />

Der Sihlsee liegt in einer Scherstörung der Einsiedler<br />

Schuppenzone. Diese besteht aus in einer Frühphase<br />

vom Substrat abgefahrenen Paketen von Oberkreide/<br />

Alttertiär-Gesteinen, die auf ebenfalls dachziegelartig<br />

verschuppte subalpine Molasse mit Friherrenberg,<br />

Vogelherd <strong>und</strong> Wannengütsch aufgeschoben worden<br />

sind.<br />

Die mehrfache Wiederholung von Amdener Schichten<br />

(Oberkreide), transgredierendem Nummulitenkalk mit<br />

92<br />

Abb. 4.10<br />

Messstelle <strong>im</strong> Wägitaler Flysch

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