Geologie und Geotope im Kanton Schwyz - Schwyzerische ...
Geologie und Geotope im Kanton Schwyz - Schwyzerische ...
Geologie und Geotope im Kanton Schwyz - Schwyzerische ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
UMM Untere Meeres-<br />
Molasse<br />
USM Untere Süsswasser-<br />
Molasse<br />
USM Untere Süsswasser-<br />
Molasse<br />
OMM Obere Meeres-<br />
Molasse<br />
OSM Obere Süsswasser-<br />
Molasse<br />
Abb. 1.3<br />
Die Molasse wurde abgelagert zwischen mittlerem Oligozän vor 35 Millionen Jahren (Bild I) <strong>und</strong> mittlerem Miozän vor<br />
17–12 Millionen Jahren (Bild IV: Hörnli-Fächer). Der Gesteinsinhalt der verschiedenen Schuttfächer gibt Hinweise über<br />
das Liefergebiet (nach TRÜMPY 1980).<br />
Zur Unteren Süsswassermolasse gehören der Rigi-<br />
Rossberg-, der Höhronen- <strong>und</strong> der Speer-Hirzli-<br />
Fächer. Der Rigi-Rossberg-Fächer, der sich bis<br />
zum Morgarten- <strong>und</strong> Friherrenberg (Abb. 7.3 Kap.<br />
7) fortsetzt, ist der älteste Schuttfächer dieser Zeit.<br />
Der Geröllinhalt wandelte sich <strong>im</strong> Verlaufe der<br />
Schüttung. Zuerst war die Schüttung reich an Kalk<strong>und</strong><br />
Flysch-Geröllen, die sich zur Kalknagelfluh<br />
verfestigte. Später enthielt die Schüttung Radiolarite<br />
<strong>und</strong> plötzlich rote Kristallin-Gerölle, was ihr<br />
den Namen Bunte Nagelfluh verlieh. Sie beinhaltet<br />
Gesteine des Penninikums <strong>und</strong> des Ostalpins, die<br />
aus Mittelbünden via Ur-Panixerpass <strong>und</strong> durch<br />
eine Senke <strong>im</strong> Ur-Bisistal geschüttet wurden.<br />
ist wieder arm an Kristallin-Geröllen. Wärmeres<br />
Kl<strong>im</strong>a stoppte den Eisfluss aus dem Engadin. Fossile<br />
Pflanzen deuten auf höhere Temperaturen hin.<br />
Gesteine dieser Schüttung sind am Rinderweidhorn–Spitzberg–Mälchterli<br />
<strong>und</strong> vor allem in der<br />
Ostschweiz aufgeschlossen.<br />
Die Verschuppung der subalpinen Molasse zeigt<br />
sich in den drei Höhenzügen Höhronen, St. Jost–<br />
Etzel (Grindelegg-Schuppe) <strong>und</strong> Rigi–Rossberg–<br />
Friherrenberg, die dachziegelartig übereinander ge-<br />
Eine viel Kristallin-reichere Nagelfluh findet sich<br />
<strong>im</strong> jüngeren Höhronen-Fächer. Der Gesteinsinhalt<br />
deutet auf eine Herkunft aus dem Engadin hin.<br />
Zu dieser Zeit muss es kühl gewesen sein, denn<br />
grosse Gletscher transportierten Gesteine aus dem<br />
Bergeller-Massiv <strong>und</strong> dem Bernina-Gebiet über die<br />
Pässe Sept<strong>im</strong>er, Julier <strong>und</strong> Albula bis nach Tiefencastel.<br />
Von dort erfolgte die Schüttung via Ur-Panixerpass<br />
<strong>und</strong> hinteres Muotatal bis in den Raum von<br />
Meggen, Immensee, Walchwil <strong>und</strong> zum Höhronen.<br />
Die weiter transportierte Feinfraktion gelangte zum<br />
Buechberg <strong>und</strong> in die Nordost-Schweiz.<br />
Die östliche <strong>und</strong> etwas jüngere Schüttung der Unteren<br />
Süsswassermolasse, der Speer-Hirzli-Fächer,<br />
Abb. 1.4<br />
Nagelfluh (Molasse-Konglomerat) vom Rossberg.<br />
Typisch für ein Konglomerat sind die abger<strong>und</strong>eten,<br />
zu einem Gestein verfestigten Gerölle.<br />
Abb. 1.5<br />
Die Gipfelkappe des Etzels wurde als Schuppe der subalpinen Molasse auf die <strong>im</strong> Süden steilgestellte Molasse aufgeschoben<br />
(nach H.P. MÜLLER in KÜMIN 1989).<br />
12