Geologie und Geotope im Kanton Schwyz - Schwyzerische ...
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Geotop-Beispiel 13<br />
1375 - 14 - B F Wangflue Die Wangflue, Typlokalität der obersten<br />
Unteriberg<br />
helvetischen Kreide<br />
LK 1152 Ibergeregg 702/207 Hantke René N<br />
In der Druesberg-Kette stellen sich über der Amdener Formation bei graduellem Übergang bis 60 m graue, splittrig<br />
brechende, plattige Kalke <strong>und</strong> Kalkschiefer ein. In den Feldbüchern Arn. Eschers v.d. Linth findet sich 1853<br />
erstmals eine Notiz, worin er die Gesteine des Schülberg als „dunkelgraue, ziemlich feste Kalkschiefer“ beschreibt.<br />
«Diese grauen <strong>und</strong> schwärzlichen Schiefer sind ohne Zweifel ident den ähnlichen südlich des Roggenstock. Repräsentiren<br />
das Danien?» Später hat ESCHER von „Schülbergschiefern“, „Sevelenschiefer“ <strong>und</strong> „Wangschiefern“<br />
geschrieben <strong>und</strong> 1868 in einer Mitteilung erwähnt, dass die „schwärzlichen Schieferkalke“ vor allem in den Sihltaler<br />
Alpen <strong>und</strong> <strong>im</strong> St. Galler Rheintal auftreten. In STUDER 1872 nannte Escher sie nach der Wangflue über der Alp<br />
Wang <strong>im</strong> hintersten Waagtal Wang-Schichten; aufgr<strong>und</strong> von Inoceramen stellte er sie in die Kreide (Abb. 2.41<br />
<strong>und</strong> 2.42).<br />
Am W-Fuss des Schülberg erwähnt JEANNET (1941) grünliche quarzitische Bänke <strong>und</strong> Linsen <strong>und</strong> aus den tieferen,<br />
etwas schiefrigen Schichten der Wang-Formation grosse Austern, Pycnodonta escheri Mayer. Bei Stäfel auf Hesisbol<br />
fand schon ESCHER (in KAUFMANN 1876) Seeigel. Die dunklen, aber hell anwitternden siltigen, etwas glaukonitführenden<br />
Mergelkalkschiefer liefern Inoceramen-Schalentrümmer <strong>und</strong> vereinzelt Belemnitellen. Die Abfolge<br />
fällt vom Grat First–Sternen hangparallel gegen NNW ein <strong>und</strong> ist von Bruchsystemen durchschert. In der Wangflue<br />
wird sie von N nach S von 60 auf 25 m, in der Sternen–Forstberg-Kette von 25 auf 20 m reduziert.<br />
STACHER (1980, S.22ff <strong>und</strong> Figuren) hat von der Wangflue zum Seebli über 130 m ein Typusprofil aufgenommen<br />
mit Korngrössen von Quarz, Glaukonit, Dolomit <strong>und</strong> Pyrit sowie Calcit-Fragmenten, Inoceramen-Prismen, Spongien-Nadeln<br />
<strong>und</strong> Foraminiferen. Darnach reicht die Wang-Formation mit Wang-Basisschichten über Schiefermergel,<br />
Schieferkalk bis zum Wang-Kalk vom Ober-Campanian bis ins Unter-Maastrichtian. Sodann hat er am Seebenstöckli,<br />
am Schülberg <strong>und</strong> am Fidisberg Detailprofile aufgenommen <strong>und</strong> mikropaläontologisch untersucht. Im<br />
Chöpfentobel fand S. SCHLANKE in STACHER 1980 Pachydiscus robustus, einen Ammoniten des Campanian–Maastrichian.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des Plankton/Benthos-Verhältnisses zwischen 0,1 <strong>und</strong> 2,0 sieht STACHER 1980 den Ablagerungsraum <strong>im</strong><br />
äusseren Schelf <strong>und</strong> oberen Kontinentalabhang bis 800 m Tiefe.<br />
208<br />
702<br />
703<br />
Abb. 2.41<br />
Ausschnitt aus LK 1:25'000 (vergrössert) 1152 (Ibergeregg).<br />
Reproduziert mit Bewilligung von swisstopo (BA035157)<br />
Abb. 2.42<br />
Wangflue von E<br />
Literatur <strong>und</strong> Karten (K): ESCHER, ARN. 1868, HANTKE, R. et al. 2002Kc, JEANNET, A. 1941, QUEREAU, E.C.<br />
1893/1893K, STACHER, P. 1980, STUDER, B. 1872.<br />
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