Geologie und Geotope im Kanton Schwyz - Schwyzerische ...
Geologie und Geotope im Kanton Schwyz - Schwyzerische ...
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esonders reines Wasser aus (MÄCHLER 1983) <strong>und</strong> verhalf<br />
Mensch <strong>und</strong> Tier zur Linderung verschiedener<br />
Gebrechen. Der Badekurort Innerthal erlebte seinen<br />
Höhepunkt Ende 19. anfangs 20. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />
1.9 Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />
Der <strong>Kanton</strong> <strong>Schwyz</strong> ist, geologisch betrachtet, sehr<br />
vielfältig. Er liegt <strong>im</strong> Grenzbereich zwischen dem Mittelland<br />
<strong>und</strong> dem kompliziert strukturierten Alpengebirge.<br />
Die Vielzahl geologischer Einheiten hat eine<br />
komplizierte <strong>Geologie</strong> zur Folge, was sie zugleich äusserst<br />
interessant gestaltet. Der <strong>Kanton</strong> befindet sich<br />
zudem <strong>im</strong> Grenzgebiet zweier grosser eiszeitlicher<br />
Gletscherströme. Der Linth- <strong>und</strong> der Muota/Reuss-<br />
Gletscher überprägten die Landschaft. Die <strong>Geologie</strong><br />
des <strong>Kanton</strong>s ist nichts anderes als ein grosses Puzzle,<br />
das es zusammenzusetzen gilt. Wer es zusammengefügt<br />
hat, versteht nicht nur die <strong>Geologie</strong> des <strong>Kanton</strong>s,<br />
sondern einen Grossteil der <strong>Geologie</strong> überhaupt.<br />
Der <strong>Kanton</strong> <strong>Schwyz</strong> behe<strong>im</strong>atet geologische Kostbarkeiten,<br />
die wichtige Erkenntnisse zur <strong>Geologie</strong> lieferten.<br />
Zu erwähnen sind vor allem der Roggenstock <strong>und</strong><br />
die Mythen als Klippen, die Einsiedler Schuppenzonen<br />
mit den verschuppten Nummulitenkalkbänken<br />
<strong>und</strong> die helvetischen Decken. Wertvolle Edelsteine<br />
hingegen kann er nicht liefern. Genügend Trinkwasser<br />
ist ein versteckter, lebenswichtiger, nicht zu unterschätzender<br />
Reichtum.<br />
Weltbild entwickelten sich in dieser Zeit enorm. Schon<br />
früh wurde erkannt, dass die versteinerten Fische nicht<br />
von einer Sintflut stammen. Erst knapp ein halbes<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert ist vergangen seit der Anerkennung der<br />
Plattentektonik. Forschen bedeutet, kritisch zu sein.<br />
Gerade <strong>im</strong> Zusammenhang mit Neuaufnahmen geologischer<br />
Kartenblätter der Region müssen die alten<br />
Gr<strong>und</strong>lagen neu überdacht werden. Es gilt, alte<br />
Ansichten zu hinterfragen <strong>und</strong> bei Bedarf zu korrigieren.<br />
Auch neue Ideen, von denen man heute überzeugt<br />
ist, können sich als unkorrekt herausstellen.<br />
Erd- <strong>und</strong> Landschaftsgeschichte sind <strong>und</strong> bleiben<br />
historische Wissenschaften. <strong>Geologie</strong> ist insofern<br />
schwierig, da vieles unter Gesteinsschutt <strong>und</strong> Vegetation<br />
verborgen liegt. Moderne Untersuchungsmethoden<br />
wie Radar- <strong>und</strong> Satellitenmessungen oder seismische<br />
Untersuchungen eröffnen neue Perspektiven.<br />
Doch sind – bei all dem faszinierenden Neuen –<br />
sorgfältige, oft mühsame <strong>und</strong> zuweilen nicht ganz<br />
ungefährliche Feldbeobachtungen unabdingbar. Die<br />
geologische Forschung der Zukunft muss beides<br />
beinhalten: Feldbeobachtungen unter Einbezug neuer<br />
Mess- <strong>und</strong> Auswertmethoden. Zugleich gilt es, in<br />
allen Sparten der Erdwissenschaften <strong>und</strong> verwandten<br />
Wissensgebieten, in Kl<strong>im</strong>atologie <strong>und</strong> Biologie als<br />
Paläo-Kl<strong>im</strong>atologie <strong>und</strong> Paläo-Biologie, die Anstrengungen<br />
zu vertiefen. Wie die erdgeschichtlichen<br />
Abläufe in der Natur, so ist auch ihre Erforschung nie<br />
beendet. Sie fasziniert uns <strong>im</strong>mer wieder aufs Neue<br />
<strong>und</strong> entschädigt unsere Mühen mit dem Lohn der<br />
Erkenntnis.<br />
Das Wissen über die <strong>Geologie</strong> konnte nur in jahrelanger<br />
Beobachtung <strong>und</strong> Forschung gesammelt werden.<br />
Die geologische Forschung in der Schweiz <strong>und</strong> damit<br />
auch jene <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>Schwyz</strong> kann auf gegen 300<br />
Jahre intensive Tätigkeit zurückblicken (Zusammenfassungen:<br />
KAUFMANN 1876, BUCK 1936, JEANNET<br />
1941). Das geologische Wissen <strong>und</strong> das geologische<br />
Stefan Lienert gebührt Dank als Initiator <strong>und</strong> Herausgeber dieser<br />
Publikation. Er gab die Anregung zum vorliegenden Artikel.<br />
Jakob Gasser lockerte diesen Artikel mit seinen erklärenden<br />
Zeichnungen auf. Wertvolle Anregungen zum Entwurf <strong>und</strong> zur<br />
Korrektur lieferte Maria Schönbächler. Ihnen beiden sei für ihre<br />
Mitarbeit herzlich gedankt. Elsbeth Kuriger dankt Beat Rick,<br />
Helmut Weissert, Andreas Wildberger <strong>und</strong> Christian Schlüchter<br />
für ihre Unterstützung. René Hantke schliesst Heinz Winterberg<br />
in diesen Dank ein.<br />
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