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Kultur lokal<br />

Donnerstag, 17. Januar 2013<br />

Gesangswettbewerb „Neue Stimmen“<br />

60 000 Euro winken den erfolgreichen Finalisten<br />

Gütersloh (gl). Noch bis zum<br />

31. März können sich junge<br />

Operntalente zum 15. Internationalen<br />

Gesangswettbewerb „Neue<br />

Stimmen“ der Bertelsmann Stiftung<br />

bewerben. Die Endrunde des<br />

weltweit renommierten Sängerwettstreits<br />

findet vom 6. bis 13.<br />

Oktober in Gütersloh statt. Vorsitzender<br />

der Jury ist Dominique<br />

Meyer (57), Direktor der Wiener<br />

Staatsoper.<br />

Für den Wettbewerb wurde die<br />

Museum Halle<br />

Irene Müller<br />

weiß noch immer<br />

zu überraschen<br />

Gütersloh/Halle (gl). „Vorne<br />

wie ein Engel, von hinten wie ein<br />

Hippie“, sagt Ursula Blaschke<br />

und hat <strong>eine</strong> Skulptur aus dem<br />

Atelier der Gütersloher Künstlerin<br />

Irene Müller im Blick. Die Arbeit<br />

hat im Haller Museum auf <strong>eine</strong>m<br />

Barocksockel ihren Platz gefunden.<br />

Schöpferische Pausen<br />

gönne sich die Künstlerin selten,<br />

sagt die Museumsleiterin und wedelt<br />

mit <strong>eine</strong>m Foto, das Müller in<br />

<strong>eine</strong>r winterlichen Waldlichtung<br />

mit Hammer und Meißel zeigt:<br />

Die Bildhauerin arbeitet vor Ort.<br />

Das Wetter scheint ihr dabei egal<br />

zu sein.<br />

Mehr als 200 Arbeiten der<br />

künstlerisch vielseitig orientierten<br />

Gütersloherin, darunter allein<br />

40 Skulpturen, befinden sich seit<br />

Jahren im Fundus des historischen<br />

Haller Fachwerkhauses.<br />

Schwerpunkt des kl<strong>eine</strong>n Museums<br />

seien zwar die Kindheitsund<br />

Jugendwerke bekannter<br />

Künstler, sagt Blaschke. Die<br />

großzügige Leihgabe aus Gütersloh<br />

hat die agile Museumsleiterin<br />

trotzdem gern angenommen.<br />

Der Spitzboden des Hauses: ein<br />

Eldorado <strong>für</strong> Freunde und Liebhaber<br />

von Müllers so federleicht<br />

daherkommender, sehr poetischer<br />

und fantasievoller Malerei. Was<br />

Blaschke in diesem Zusammenhang<br />

immer schon mal zeigen<br />

wollte, ist ein Brief aus dem Neu-<br />

Summe der Geldpreise erhöht<br />

und die Preisstruktur verändert.<br />

Erstmals erhalten die jeweils drei<br />

Erstplatzierten Geldpreise in<br />

Höhe von insgesamt 60 000 Euro,<br />

Aufgeteilt nach Frauen- und<br />

Männerstimmen werden jeweils<br />

zwei erste Preise (15 000 Euro),<br />

zwei zweite (10 000 Euro) und<br />

zwei dritte Plätze (5000 Euro)<br />

vergeben. Geblieben ist der Publikumspreis<br />

(500 Euro).<br />

Die Teilnehmer der Finalrunde<br />

köllner Bürgermeister-Büro. Auf<br />

<strong>eine</strong>m Zeitungsfoto habe sie vor<br />

einiger Zeit erkannt, dass im<br />

Büro des bekannten Berliner<br />

Stadtteilbürgermeisters Heinz<br />

Buschkowski Werke von Irene<br />

Müller hängen. Dazu der Bürgermeister:<br />

„In unserem Büro hängen<br />

vier Arbeiten von ihr. Ich kenne<br />

Irene Müller seit 21 Jahren und<br />

mir gefällt, wie sie malt. Dass ich<br />

einmal <strong>eine</strong> Mail erhalten würde,<br />

weil jemand ein Bild in m<strong>eine</strong>m<br />

Büro erkannt hat, das hätte ich<br />

mir allerdings nicht träumen lassen.<br />

Aber <strong>eine</strong> tolle Episode ist<br />

das allemal.“<br />

Zurück zu den neuen Skulpturen<br />

der Künstlerin. Da spart die<br />

Haller Fachfrau nicht mit Komplimenten.<br />

„Toll, wie bei Irene<br />

Müller aus <strong>eine</strong>r Holzwurzel <strong>eine</strong><br />

Figur herauswächst“, kommentiert<br />

Blaschke <strong>eine</strong> mannshohe,<br />

sehr filigrane Gestalt, die von<br />

Müllers eigenen Tanzerlebnissen<br />

inspiriert zu sein scheint. Die Gütersloherin<br />

war Schülerin der legendären<br />

Ausdruckstänzerin<br />

Mary Wigman. Als geradezu provokativ<br />

bezeichnet Blaschke die<br />

Büste, bei der die wirre Frisur aus<br />

Wurzelgeflecht mit der zarten<br />

Physiognomie des Gesichtes kontrastiert.<br />

„Mutig“, findet sie das,<br />

und freut sich, dass Irene Müller<br />

ganz offensichtlich bereit ist,<br />

künstlerisch neue Wege zu gehen.<br />

Ulrike Poetter<br />

Immer produktiv: Neue Arbeiten der Gütersloher Künstlerin Irene<br />

Müller sind derzeit im Haller Museum ausgestellt.<br />

erhalten darüber hinaus Chancen<br />

auf Kontakte und Vermittlung zu<br />

Intendanten, Festspielleitern und<br />

Agenten sowie <strong>eine</strong> Teilnahme am<br />

„Neue Stimmen“-Meisterkursus,<br />

an Workshops oder <strong>eine</strong>r Liedmeisterklasse.<br />

Ebenfalls geplant<br />

sind Auftritte bei Konzerten im<br />

In- und Ausland sowie – bei Eignung<br />

– ein Stipendium am Internationalen<br />

Opernstudio der<br />

Staatsoper Berlin. Als Abschluss<br />

des Wettbewerbs ist ein Preisträ-<br />

Jazz in Gütersloh<br />

gerkonzert im Frühjahr 2014 in<br />

Berlin vorgesehen.<br />

Vom 21. April bis 5. August<br />

werden die Bewerber aus aller<br />

Welt Gelegenheit haben, sich bei<br />

22 internationalen Vorauswahlen<br />

vorzustellen – unter anderem in<br />

Berlin, Buenos Aires, Chicago,<br />

Düsseldorf, Kiew, London, Mexico<br />

City, Moskau, Melbourne, New<br />

York, Peking, Rom, Sao Paulo,<br />

Shanghai, Tiflis, Toronto, Warschau,<br />

Wien und im japanischen<br />

Yokosuka. Brian Dickie, ehemaliger<br />

Direktor des Chicago Opera<br />

Theaters, und Evamaria Wieser,<br />

Künstlerische Beraterin der Lyric<br />

Opera Chicago und des Teatro<br />

dell’Opera di Roma, verantworten<br />

die Vorauswahlen. Sie suchen<br />

die besten 40 bis 45 Sänger <strong>für</strong> die<br />

Endrunde in Gütersloh aus.<br />

Eine Japanerin aus Berlin: Pianistin Aki Takase tritt am Mittwoch, 30. Januar, mit Klarinettist Rudi Mahall<br />

im Theater Gütersloh auf.<br />

1<br />

Nähere Infos und Bewerbungen<br />

unter www.neue-stim-<br />

men.de/wettbewerb/bewer-<br />

bung-2013<br />

Tastentigerin Aki Takase und<br />

Rudi Mahall spielen zum Auftakt<br />

Gütersloh (gl). Jazz geht’s<br />

wieder los: Als fulminanter Auftakt<br />

<strong>für</strong> das Frühjahrsprogramm<br />

von „Jazz in Gütersloh“ sind am<br />

Mittwoch, 30. Januar, die in Berlin<br />

ansässige japanische Pianistin<br />

Aki Takase und der Bassklarinettist<br />

Rudi Mahall zu Gast im Theater<br />

Gütersloh. Der Kartenvorverkauf<br />

läuft.<br />

Takase ist seit <strong>eine</strong>m Auftritt<br />

beim Jazzfest Berlin 1981 in<br />

Deutschland bekannt. Sie gilt als<br />

ebenso facettenreiche wie eigenwillige<br />

Pianistin, Komponistin<br />

und Arrangeurin, die sich immer<br />

wieder neuer Themen annimmt,<br />

um sie eigenwillig zu interpretieren.<br />

Takase studierte zunächst in<br />

Tokio, später in den USA. Beim<br />

Berliner Jazzfest 1981 in der Philharmonie<br />

wurde der erste Auftritt<br />

ihres Trios mit Takeo Moriyama<br />

und Nobuyoshi Ino in Deutsch-<br />

land von Publikum und Kritik<br />

gleichermaßen gefeiert. Seither<br />

gab sie zahlreiche Konzerte und<br />

spielte Schallplattenaufnahmen<br />

unter anderem mit Dave Liebman,<br />

Lester Bowie und Niels<br />

Henning ein. Aktuell arbeitet sie<br />

sowohl mit der Lyrikerin Yoko<br />

zusammen als auch mit dem<br />

Bassklarinettisten Rudi Mahall,<br />

der sie in Gütersloh begleitet.<br />

Takase hat mehrere Auszeichnungen<br />

erhalten, darunter den<br />

SWR-Jazzpreis und den Jahrespreis<br />

der deutschen Schallplattenkritik<br />

<strong>für</strong> ihre CD „Aki Takase<br />

plays Fats Waller“.<br />

Rudi Mahall, 1966 in Nürnberg<br />

geboren, studierte klassische Klarinette.<br />

Er setzt sich mit zeitgenössischer<br />

Musik und Improvisation<br />

auseinander, manchmal als<br />

Solist, manchmal in der Avantgardeband<br />

„Die Hartmann 8“<br />

oder im Trio „Tiefe Töne <strong>für</strong> Au-<br />

gen und Ohren“. Er gab bereits<br />

Konzerte mit Lee Konitz, Barry<br />

Guy und Marty Cook.<br />

Weitere Konzerte:<br />

Samstag, 2. März: WDR-<br />

3-Jazznacht mit dem Pablo-Held-<br />

Trio, Johannes Enders (Saxofon)<br />

und Wolfgang Muthspiel (Gitarre)<br />

sowie <strong>eine</strong>r Hommage an John<br />

Coltrane, den stilprägenden Jazz-<br />

Saxofonisten der 50er-Jahre.<br />

Sonntag, 24. März: Das muntere<br />

Quartett „Mo’ Blow“ serviert<br />

Jazz zum Tanzen – so wie ihn die<br />

Vier schon im August 2012 auf<br />

dem Gütersloher Dreiecksplatz<br />

serviert haben.<br />

Freitag, 25. April: Florian Weber<br />

Trio Electric.<br />

Abonnements gibt es bei Gütersloh<br />

Marketing, w 05241/<br />

2113636. Einzelkarten im Vorverkauf<br />

sind ab sofort in allen „Glocke“-Geschäftsstellen<br />

und bei<br />

Gütersloh Marketing erhältlich.<br />

Tanz-Workshop<br />

Auftritt beim<br />

Theaterfestival<br />

Gütersloh (gl). Das Theaterlabor<br />

Bielefeld sucht Teilnehmer<br />

ab 14 Jahren aus Gütersloh<br />

und Umgebung <strong>für</strong> <strong>eine</strong>n<br />

Improtanz-Workshop. Ab Februar<br />

improvisieren sie jeden<br />

Donnerstag von 18 bis 20 Uhr<br />

im Theaterlabor, Dürkopp Tor<br />

6 an der Hermann-Kl<strong>eine</strong>wächter-Straße<br />

4 in Bielefeld<br />

unter Leitung von Agnetha<br />

Jaunich mit tänzerischen Bewegungsfolgen.<br />

Vorkenntnisse<br />

sind nicht erforderlich. Der<br />

Workshop endet mit <strong>eine</strong>m<br />

Auftritt beim Straßentheater-<br />

Festival „Platzwechsel“ am<br />

Samstag, 11. Mai, in Gütersloh.<br />

Anmeldung per E-Mail:<br />

2 agnetha.jaunich@theaterlabor.de<br />

Matinee<br />

Podium <strong>für</strong><br />

junge Künstler<br />

Gütersloh (gl). Die Kreismusikschule<br />

veranstaltet am<br />

Sonntag, 20. Januar, ab 11.30<br />

Uhr unter dem Titel „Podium<br />

junger Künstler“ auf der Studiobühne<br />

des Theaters Gütersloh<br />

<strong>eine</strong> Kammermusik-Matinee.<br />

Die Teilnehmer sind bereits<br />

Preisträger oder bereiten<br />

sich gerade auf den 50. Regionalwettbewerb<br />

„Jugend musiziert“<br />

in Bielefeld vor. Gespielt<br />

werden Werke <strong>für</strong> Streicher<br />

und Holzbläser mit Klavier<br />

von Bach, Händel, Schumann<br />

und Saint-Saens. Karten gibt<br />

es bei Gütersloh Marketing<br />

und an der Tageskasse.<br />

2<br />

Am Nachmittag findet ab<br />

16 Uhr im Kammermusikraum<br />

der Musikschule, Kirchstraße<br />

18, das traditionelle<br />

Konzert zum Jahresanfang<br />

statt. Der Eintritt ist frei.<br />

Apostelkirche<br />

Orgelmusik<br />

zur Mittagszeit<br />

Gütersloh (gl). Der Förderverein<br />

historische Kirchen und<br />

die Evangelische Kirchengemeinde<br />

Region Mitte setzen die<br />

Reihe „Orgelmusik zur Mittagszeit“<br />

in der Gütersloher<br />

Apostelkirche jeweils am dritten<br />

Samstag im Monat fort.<br />

Hausorganist Markus Titzeck<br />

stellt am 19. Januar ab 12 Uhr<br />

den Choral „Wie schön leuchtet<br />

der Morgenstern“ in unterschiedlichen<br />

Bearbeitungen<br />

aus verschiedenen Musikepochen<br />

von Buxtehude bis in die<br />

Moderne vor. Der Eintritt ist<br />

frei, <strong>eine</strong> Spende willkommen.<br />

Termine & Service<br />

H Kultur<br />

Donnerstag, 17. Januar 2013<br />

Theater Gütersloh: 19.30 Uhr<br />

Sylt – Ein Irrtum Gottes, Hamburger<br />

Kammerspiele (ausverkauft).<br />

Slam GT: 20 Uhr Weberei Gütersloh,<br />

Bogenstraße.<br />

Kinos in Gütersloh<br />

Bambi/Löwenherz: 20 Uhr<br />

Life Of Pi: Schiffbruch mit Tiger;<br />

20 Uhr Hannah Arendt<br />

Cinestar: 14.25 und 17.15 Uhr<br />

(3 D) Ritter Rost: eisenhart und<br />

voll verbeult; 14.15 Uhr Sammys<br />

Abenteuer 2; 14.45 Uhr<br />

Ralph reichts; 14.30 Uhr Die<br />

Vampirschwestern; 14.30, 17.l5<br />

und 20.15 Uhr Celal ile Ceren;<br />

16.15, 18 und 19.45 Uhr Django<br />

Unchained; 15, 17.45 und<br />

20.30 Uhr Schlussmacher; 20<br />

Uhr Jack Reacher; 19.50 Uhr<br />

Life Of Pi. Schiffbruch mit Tiger<br />

(3 D); 15.30 Uhr Jesus liebt<br />

mich; 17.30 Uhr Pitch Perfect;<br />

15.45 und 19.30 Uhr (HFR) sowie<br />

16.30 Uhr Der Hobbit;<br />

20.10 Uhr Skyfall.<br />

Filmtipp: „Hannah Arendt“<br />

Von der Banalität des Bösen<br />

Gütersloh (gl). Als Hannah<br />

Arendt 1961 in Jerusalem den Gerichtssaal<br />

betritt, um <strong>für</strong> das renommierte<br />

Magazin „New Yorker“<br />

über den Prozess gegen den<br />

Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann<br />

zu berichten, erwartet sie, auf ein<br />

Monster zu treffen. Stattdessen<br />

erlebt sie <strong>eine</strong>n Niemand. Die<br />

geistlose Mittelmäßigkeit Eichmanns<br />

passt nicht zum abgrundtief<br />

Bösen s<strong>eine</strong>r Taten. Dieser<br />

Widerspruch beschäftigt Hannah<br />

Arendt sehr. Sie entwickelt die<br />

These von der „Banalität des Bösen“<br />

– und verändert damit das<br />

Denken der Welt.<br />

Regisseurin Margarethe von<br />

Trotta hat Hannah Arendt mit<br />

dem gleichnamigen Film jetzt ein<br />

beeindruckendes Denkmal gesetzt.<br />

Das Gütersloher Programmkino<br />

Bambi/Löwenherz<br />

zeigt den bewegenden Streifen –<br />

auch als wichtigem Beitrag zu<br />

den aktuell laufenden Schulkinowochen<br />

– täglich ab 20 Uhr, am<br />

morgigen Freitag auch ab 15.30<br />

Uhr sowie am Sonntag, 20. Januar,<br />

ab 15.30 und 17.30 Uhr.<br />

Im Februar 1963 erscheint unter<br />

dem Titel „Eichmann in Jerusalem“<br />

Hannah Arendts Artikelserie<br />

im „New Yorker“. Da<strong>für</strong> hat<br />

sie Hunderte von Prozessakten<br />

durchforstet, recherchiert sowie<br />

nächtelange mit ihrem Mann<br />

Heinrich Blücher und Freunden<br />

diskutiert. K<strong>eine</strong>r will sie und<br />

ihre These von der „Banalität des<br />

Bösen“ akzeptieren. Die Reaktionen<br />

sind verheerend und niederschmetternd.<br />

Hannah Arendt<br />

wird geächtet, angefeindet, verliert<br />

lebenslange Freunde. Das<br />

trifft sie härter als die Hetzkampagnen,<br />

die zahlreiche Medien<br />

entfachen. Dennoch bleibt sie<br />

konsequent bei ihrer Haltung. Sie<br />

kämpft und scheut k<strong>eine</strong> Auseinandersetzung,<br />

wenn es um <strong>für</strong><br />

sie so wichtige Themen wie Totalitarismus<br />

und Macht geht. Denn<br />

sie will verstehen. Auch wenn das<br />

bedeutet, „dahin zu denken, wo es<br />

weh tut“.<br />

Margarethe von Trotta liefert<br />

mit „Hannah Arendt“ erneut ein<br />

bestechendes Porträt. Dabei<br />

zeichnet sie ihre Protagonistin<br />

zwar mit sichtbarer Sympathie,<br />

aber nicht mit unreflektierter<br />

Verehrung. Sie zeigt, wie und warum<br />

Arendts Denken die Welt<br />

veränderte. Ihre gesellschaftspolitischen<br />

Schriften über totalitäre<br />

Systeme und Demokratie prägen<br />

bis heute unsere Sichtweise auf<br />

das 20. Jahrhundert und sind aus<br />

unserem Verständnis <strong>für</strong> politische<br />

Zusammenhänge – auch der<br />

aktuellen – nicht mehr weg zu<br />

denken.<br />

Barbara Sukowa, die schon in<br />

mehreren Trotta-Filmen („Rosa<br />

Luxemburg“, „Hildegard von<br />

Bingen“, „Die bleierne Zeit“) die<br />

Hauptrolle spielte, liefert als<br />

streitbare Philosophin Hannah<br />

Arendt, von der eindrückliche audiovisuelle<br />

Dokumente überliefert<br />

sind, <strong>eine</strong> faszinierende Charakterstudie.<br />

Sie weiß, wie man<br />

die Leidenschaft des Denkens<br />

verkörpert – und in Zigarettenrauch<br />

hüllt.<br />

Eine weitere Paraderolle <strong>für</strong> Barbara Sukowa: die Schauspielerin als<br />

Hannah Arendt im gleichnamigen Film von Margarethe von Trotta.

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