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Zeitgeschehen<br />

Donnerstag, 17. Januar 2013<br />

50. Jahrestag der Unterzeichnung<br />

Parlamente in Berlin und Paris arbeiten enger zusammen<br />

Staatspräsident Francois Hollande<br />

und Kanzlerin Angela Merkel<br />

werden am Jahrestag des Élysée-<br />

Vertrages das Wort ergreifen.<br />

Élysée-Vertrag<br />

übersteht alle<br />

„Winterhärten“<br />

Berlin (dpa). Im Bundestag<br />

wird es nächste Woche wieder einmal<br />

eng – die fast schon alljährliche<br />

Großveranstaltung mit mehr<br />

als 1100 Leuten. Ausnahmsweise<br />

jedoch k<strong>eine</strong> Bundesversammlung<br />

zur Wahl <strong>eine</strong>s neuen Staatsoberhaupts.<br />

Diesmal müssen zusätzliche<br />

Stühle eingebaut werden, weil<br />

Besuch kommt. Erstmals hat der<br />

Bundestag am kommenden Dienstag<br />

ein komplettes Parlament aus<br />

dem Ausland zu Gast: die 577 Abgeordneten<br />

der Assemblée Nationale<br />

aus Paris.<br />

Die gemeinsame Sondersitzung<br />

findet zum 50-jährigen Bestehen<br />

des Élysée-Vertrags statt, mit dem<br />

die „Erbfeinde“ Deutschland und<br />

Frankreich ihre Aussöhnung besiegelten.<br />

Zum Fest gehören ein<br />

Termin bei Bundespräsident Joachim<br />

Gauck, <strong>eine</strong> gemeinsame Kabinettssitzung,<br />

mehrere Festessen<br />

und ein Besuch in der Philharmonie.<br />

Dazu wird der Gendarmenmarkt<br />

in blau-weiß-rot, schwarzrot-gold<br />

und – wegen Europa –<br />

blau mit Sternen getaucht.<br />

Dass nun so groß gefeiert wird,<br />

war anfangs nicht selbstverständlich.<br />

Der Vertrag, den Konrad<br />

Adenauer und Charles de Gaulle<br />

am 22. Januar 1963 im Élysée-Palast<br />

unterzeichneten, galt sogar<br />

schon als Totgeburt. Auf deutscher<br />

Seite hegten viele den Verdacht,<br />

dass der General damit die Bundesrepublik<br />

aus dem Machtbereich<br />

der USA herauslösen wollte. Da-<br />

Berlin (dpa). Der Deutsche Bundestag<br />

und die französische Assemblée<br />

Nationale wollen ihre Zusammenarbeit<br />

auf praktisch alle<br />

Gebiete ausweiten. Künftig soll es<br />

etwa auch <strong>eine</strong> Arbeitsgruppe der<br />

beiden Parlamente zu den Auswirkungen<br />

der in Deutschland geplanten<br />

Energiewende geben. Dies<br />

geht aus dem Entwurf <strong>für</strong> <strong>eine</strong> gemeinsame<br />

Erklärung hervor, die<br />

am kommenden Dienstag zum<br />

50-jährigen Bestehen des Élysée-<br />

her stellte der Bundestag dem Vertrag<br />

<strong>eine</strong> Präambel vorweg. Für de<br />

Gaulle hatte er damit viel von s<strong>eine</strong>m<br />

Wert verloren. „Verträge sind<br />

wie junge Mädchen und Rosen – sie<br />

halten so lange, wie sie halten“,<br />

klagte er. Adenauer antwortete mit<br />

der Feststellung, dass die deutschfranzösische<br />

Freundschaft wie <strong>eine</strong><br />

Rose immer wieder Blüten und<br />

Knospen treiben und „alle Winterhärten“<br />

überstehen werde.<br />

In den ersten Jahren entfaltete<br />

das Abkommen jedoch k<strong>eine</strong> große<br />

Wirkung. Schwung kam in die<br />

Beziehungen erst durch Helmut<br />

Schmidt und Valéry Giscard<br />

d’Estaing sowie François Mitterrand<br />

und Helmut Kohl. Für <strong>eine</strong><br />

Weile galt das „couple franco-allemand“,<br />

das deutsch-französische<br />

Paar, dann aber als Garant<br />

da<strong>für</strong>, dass Europa allen Schwierigkeiten<br />

zum Trotz vorankommt.<br />

Andererseits haben Berlin und<br />

Paris in der gewachsenen EU mit<br />

ihren bald 28 Mitgliedern heute an<br />

Einfluss verloren. Auch sind EU-<br />

Parlament, EU-Kommission und<br />

Europäische Zentralbank einflussreicher<br />

geworden. Und im Bereich<br />

der Außenpolitik, wo man<br />

sich 1963 versprochen hatte, in allen<br />

wichtigen Fragen „so weit wie<br />

möglich zu <strong>eine</strong>r gleichgerichteten<br />

Haltung zu gelangen“, tun sich<br />

immer wieder Probleme auf. Jüngere<br />

Beispiele da<strong>für</strong> sind der Libyen-Krieg<br />

und die Aufwertung der<br />

Palästinenser innerhalb der Vereinten<br />

Nationen. Christoph Sator<br />

Vertrags in <strong>eine</strong>r Sondersitzung<br />

verabschiedet werden soll.<br />

Weiter heißt es in der Erklärung,<br />

die Zusammenarbeit müsse „gerade<br />

in Zeiten politischer und ökonomischer<br />

Krisen“ <strong>für</strong> ein weiteres<br />

Zusammenwachsen der EU genutzt<br />

werden. Neben <strong>eine</strong>m gemeinsamen<br />

Binnenmarkt und <strong>eine</strong>r<br />

gemeinsamen Währung müsse<br />

es auch <strong>eine</strong> gemeinsame Wirtschaftspolitik<br />

sowie <strong>eine</strong> „eng abgestimmte<br />

Finanz-, Sozial- und<br />

Zahlen und Fakten zum<br />

deutsch-französischen Verhältnis:<br />

a Die gemeinsame Grenze ist<br />

448 Kilometer lang.<br />

a Deutschland importierte 2011<br />

aus Frankreich Güter im Wert von<br />

66,4 Milliarden Euro (1. Halbjahr<br />

2012: 32,9 Milliarden Euro). Nach<br />

Frankreich gingen 2011 Waren <strong>für</strong><br />

101,6 Milliarden Euro (1. Halbjahr<br />

2012: 53,6 Milliarden Euro).<br />

a Deutsche Investitionen in<br />

Wirtschaftspolitik“ geben. Mit<br />

dem Élysée-Vertrag hatten beide<br />

Länder am 22. Januar 1963 ihre<br />

Aussöhnung besiegelt.<br />

In der gemeinsamen Sondersitzung<br />

zum 50-jährigen Bestehen,<br />

die in Berlin stattfindet, ergreifen<br />

Kanzlerin Angela Merkel (CDU)<br />

und Präsident François Hollande<br />

das Wort. Parallel zur Erklärung<br />

der Parlamente gibt es ein gemeinsames<br />

Papier der Regierungen.<br />

In <strong>eine</strong>r Bundestagsdebatte<br />

Hintergrund<br />

Frankreich beliefen sich 2011 laut<br />

Banque de France auf 2,818 Milliarden<br />

Euro, französische Investitionen<br />

in Deutschland auf<br />

705 Millionen Euro.<br />

a Die 1955 gegründete deutschfranzösische<br />

Handelskammer hat<br />

fast 900 Mitglieder.<br />

a Es gibt mehr als 2200 deutschfranzösische<br />

Partnerschaften von<br />

Städten und Regionen.<br />

a Seit 1963 hat das Deutsch-<br />

stellten Redner aller Parteien gestern<br />

die Bedeutung der deutschfranzösischen<br />

Partnerschaft heraus.<br />

CDU/CSU-Fraktionsvize<br />

Andreas Schockenhoff sprach von<br />

<strong>eine</strong>r „historischen Leistung“. Angesichts<br />

der <strong>Herausforderung</strong>en<br />

<strong>für</strong> Europa müssten beide Länder<br />

aber „noch näher zusammenkommen“.<br />

Der SPD-Abgeordnete<br />

Günter Gloser sagte, der Élysée-<br />

Vertrag habe zu <strong>eine</strong>m „einzigartigen<br />

Netz der Beziehungen“ ge-<br />

Historischer Moment: Am 22. Januar 1963 haben Bundeskanzler Konrad Adenauer (sitzend l.) und Frankreichs<br />

Präsident Charles de Gaulle (sitzend r.) in Paris den Élysée-Vertrag unterzeichnet. Bilder: AFP/dpa<br />

Französische Jugendwerk acht<br />

Millionen Deutschen und Franzosen<br />

die Teilnahme an 300 000 Austauschprogrammen<br />

ermöglicht.<br />

a Die Deutsch-Französische<br />

Hochschule als Netzwerk von<br />

180 Partnerhochschulen bietet<br />

135 integrierte Studiengänge an.<br />

a Die 1989 gegründete Deutsch-<br />

Französische Brigade zählt<br />

2800 deutsche und 2300 französische<br />

Soldaten.<br />

(dpa)<br />

führt. Der Staatsminister im Auswärtigen<br />

Amt, Michael Link<br />

(FDP), betonte, Deutschland und<br />

Frankreich hätten Europa stets vorangebracht.<br />

Die Interessen beider<br />

Länder seien „nicht immer automatisch<br />

deckungsgleich“. „Aber<br />

wenn einmal <strong>eine</strong> Einigung gefunden<br />

war, dann steht sie auch.“ Diese<br />

„Fähigkeit zum Kompromiss“<br />

mache die Partnerschaft einmalig.<br />

1 www.elysee50.de<br />

NRW-Landtag ehrt<br />

Länderabkommen<br />

Düsseldorf (gl). Auch der NRW-<br />

Landtag in Düsseldorf widmet<br />

sich der deutsch-französischen<br />

Aussöhnung. Heute ehrt das Landesparlament<br />

den 50. Jahrestag<br />

der Élysée-Vertragsunterzeichnung<br />

mit <strong>eine</strong>m Parlamentarischen<br />

Abend. Dieser wird von<br />

16.30 bis 18.30 Uhr live im Internet<br />

übertragen. Bis zum 1. Februar<br />

ist im Landtag zudem die Ausstellung<br />

„De Gaulle – Adenauer.<br />

Die deutsch-französische Aussöhnung“<br />

zu sehen.<br />

1 www.landtag.nrw.de<br />

(Link: „Aktuelles“/„Live-<br />

Übertragungen“)<br />

Auch Front National<br />

bei Sondersitzung<br />

Berlin (dpa). Bei den Feiern zum<br />

50-jährigen Bestehen des Élysée-<br />

Vertrags werden auch zwei Abgeordnete<br />

der rechtsextremen französischen<br />

Front<br />

National (FN) im<br />

Bundestag Platz<br />

nehmen. An der<br />

gemeinsamen<br />

Sondersitzung<br />

mit der Assemblée<br />

Nationale<br />

am kommenden<br />

Dienstag können<br />

auch die beiden FN-Abgeordneten<br />

teilnehmen, die bei der Parlamentswahl<br />

2012 ein Direktmandat<br />

gewonnen haben. Darunter ist die<br />

Enkelin des langjährigen Parteichefs<br />

Jean-Marie Le Pen, Marion<br />

Maréchal-Le Pen (23, kl. Bild). Offen<br />

ist, wo die beiden FN-Politiker<br />

sitzen werden. Bei der Sondersitzung<br />

dürften die Abgeordneten ihren<br />

Platz frei wählen, sagte <strong>eine</strong><br />

Parlamentssprecherin.<br />

Preisverleihung<br />

Zentralrat würdigt<br />

Zivilcourage<br />

Frankfurt/Main (AFP). Der<br />

Präsident des Zentralrats der<br />

Juden, Dieter Graumann (Bild),<br />

hat dazu aufgerufen,<br />

mehr<br />

gegen Antisemitismus<br />

unter<br />

Muslimen<br />

in Deutschland<br />

zu unternehmen.<br />

Die<br />

muslimische<br />

Gemeinschaft<br />

müsse „sensibler und aktiver“<br />

werden, sagte er gestern.<br />

Am Abend vergab der Zentralrat<br />

den Paul-Spiegel-Preis<br />

<strong>für</strong> Zivilcourage an die Berlin-<br />

Kreuzberger Initiative gegen<br />

Antisemitismus, die sich gezielt<br />

an die Migrationsgesellschaft<br />

wendet. Ebenfalls geehrt wurde<br />

<strong>eine</strong> Bürgerinitiative aus Lübtheen,<br />

die sich gegen die NPD<br />

in dem mecklenburgischen Ort<br />

stark macht. Der mit 5000 Euro<br />

dotierte Preis erinnert an den in<br />

Warendorf geborenen früheren<br />

Zentralrats-Präsidenten Paul<br />

Spiegel (1937-2006).<br />

Williamson<br />

Holocaust-Leugner<br />

erneut verurteilt<br />

Regensburg (dpa). Holocaust-<br />

Leugner Richard Williamson ist<br />

vom Amtsgericht Regensburg<br />

erneut wegen Volksverhetzung<br />

zu 1800 Euro Geldstrafe verurteilt<br />

worden. Der frühere Bischof<br />

der Piusbruderschaft hatte<br />

2008 in <strong>eine</strong>m Interview die<br />

Existenz von Gaskammern und<br />

den Massenmord an den Juden<br />

bestritten. Ein erstes Urteil mit<br />

6500 Euro Geldstrafe hatte das<br />

Oberlandesgericht Nürnberg<br />

wegen Verfahrensmängeln kassiert.<br />

Williamsons Anwälte<br />

kündigten an, das Urteil auch<br />

diesmal anzufechten.<br />

Milliardenschatz<br />

Aus dem Ausland will die Bundesbank bis 2020 fast 700 Tonnen deutsches<br />

Gold in die Bundesrepublik holen. Dann soll die Hälfte der deutschen<br />

Goldreserven in eigenen Tresoren im Inland aufbewahrt werden.<br />

Gestern demonstrierten Bundesbank-Mitarbeiter vor Journalisten in<br />

Frankfurt am Main die Echtheit einiger Barren.<br />

Bild: dpa<br />

Bundesbank holt bis 2020<br />

700 Tonnen Gold nach Hause<br />

Frankfurt/Main (dpa). „Holt<br />

unser Gold heim!“ – es scheint,<br />

als habe die Bundesbank den Ruf<br />

besorgter Bürger und kritischer<br />

Politiker erhört. Fast 700 Tonnen<br />

ihres Milliardenschatzes wollen<br />

Deutschlands Währungshüter bis<br />

2020 aus New York und Paris<br />

nach Frankfurt holen. Zu groß<br />

war das öffentliche Misstrauen –<br />

auch wenn das so recht in der<br />

Bundesbank niemand zugeben<br />

will: Sind die Barren im Ausland<br />

überhaupt vorhanden? Ist das<br />

Gold dort sicher? Kann man im<br />

Krisenfall darauf zugreifen?<br />

„Unser Gold ist physisch vorhanden“,<br />

betont Bundesbank-<br />

Vorstand Carl-Ludwig Thiele.<br />

„Ich habe im vergangenen Jahr<br />

alle Lagerstätten besucht und ich<br />

habe gesehen, was ich sehen wollte.“<br />

Den Kollegen bei der US-Notenbank<br />

Fed in New York, wo derzeit<br />

fast die Hälfte der 3391 Ton-<br />

Prognose von Technik-Chef Amann<br />

Problem-Airport erst 2015 fertig<br />

Schönefeld (dpa). Nach der Entlassung<br />

von Flughafenchef Rainer<br />

Schwarz soll Technikchef Horst<br />

Amann die Betreibergesellschaft<br />

<strong>für</strong> den Airport Berlin-Brandenburg<br />

übergangsweise allein führen.<br />

Wann das Milliardenprojekt<br />

angesichts massiver Baumängel<br />

eröffnet werden kann, bleibt weiter<br />

ungewiss.<br />

Nach Einschätzung Amanns<br />

wird der Pannenflughafen wahrscheinlich<br />

erst 2015 fertig. Er sagte<br />

in <strong>eine</strong>m ZDF-Interview: „Ich<br />

gehe eher von 2015 aus“. In den<br />

kommenden Monaten solle zunächst<br />

der aktuelle Bauzustand<br />

des Gebäudes ausführlich untersucht<br />

werden. Erst danach könnten<br />

die Restarbeiten wieder aufgenommen<br />

werden. Ein Termin im<br />

Herbst 2014 sei unter diesen Umständen<br />

nur noch unter optimalen<br />

Bedingungen einzuhalten, sagte<br />

Amann und wiederholte damit<br />

s<strong>eine</strong> frühere Einschätzung.<br />

Auch der neue Aufsichtsratschef<br />

der Flughafengesellschaft,<br />

Matthias Platzeck (SPD), rechnet<br />

noch mit langwierigen Schwierigkeiten.<br />

Er sei sicher, dass ein neuer<br />

Terminplan erst in einigen Monaten<br />

seriös benannt werden könne.<br />

Auf <strong>eine</strong> Ablösung von Schwarz,<br />

der die Flughafengesellschaft seit<br />

2006 führte, hatte vor allem der<br />

Mitgesellschafter Bund gedrängt.<br />

Das Unternehmen soll künftig von<br />

<strong>eine</strong>r Dreierspitze geleitet werden.<br />

Neben Technikgeschäftsführer<br />

Amann werden ein Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung und ein Finanzgeschäftsführer<br />

gesucht, wie<br />

Platzeck mitteilte. Für den Chefposten<br />

werde ein Bewerber gesucht,<br />

der möglichst „Vorerfahrungen<br />

bei Flughäfen“ habe.<br />

Zur Frage, ob Schwarz wegen<br />

s<strong>eine</strong>r vorzeitigen Abberufung<br />

<strong>eine</strong> Abfindung bekommt, äußerte<br />

sich Platzeck nicht. Der Aufsichtsratschef<br />

kündigte an, dass der<br />

Flughafen Tegel <strong>für</strong> den nun länger<br />

notwendigen Übergangsbetrieb<br />

aufgerüstet werden soll. Dabei<br />

gehe es um Investitionen in<br />

zweistelliger Millionenhöhe.<br />

nen deutschen Goldes verwahrt<br />

werden, brachte Thiele aber auch<br />

gleich ein paar Zeitungsartikel<br />

mit: Sie sollten verstehen, wie<br />

groß die deutschen Sorgen um<br />

den Milliardenschatz sind.<br />

Vor laufenden Kameras präsentiert<br />

die Bundesbank gestern Gold<br />

zum Anfassen – und demonstriert<br />

zugleich, dass die Barren wirklich<br />

echt sind. Was an verstaubte Experimente<br />

aus dem Physikunterricht<br />

erinnert, ist nach Angaben<br />

der Notenbank neuester Stand<br />

der Technik: Aus <strong>eine</strong>m unscheinbaren<br />

grauen Kasten werden Ultraschallwellen<br />

durch den Barren<br />

geschickt. An den grünen Ausschlägen<br />

auf dem kl<strong>eine</strong>n Bildschirm<br />

erkennen die Experten, ob<br />

der Barren aus Gold ist oder nur<br />

<strong>eine</strong> goldene Hülle ein minderwertiges<br />

Metall umschließt. Per<br />

Röntgenspektrometer wird zudem<br />

die Reinheit gemessen.<br />

Matthias Platzeck (SPD) ist seit<br />

gestern Aufsichtsratschef der<br />

Flughafengesellschaft Berlin-<br />

Brandenburg. Sein Vorgänger<br />

Klaus Wowereit (SPD) ist nun<br />

sein Stellvertreter. Bild: dpa<br />

Ab Mitte 1951 baute die Bank<br />

deutscher Länder als Vorgängerin<br />

der Bundesbank erste Goldreserven<br />

auf, in den 50er- und 60er-<br />

Jahren wuchs der deutsche Goldschatz<br />

rasant. Während des Kalten<br />

Krieges war es durchaus gewollt,<br />

deutsches Gold „westlich<br />

des Rheins“ und möglichst weit<br />

außerhalb der Landesgrenzen aufzubewahren.<br />

Doch der Ost-West-<br />

Konflikt ist lange Geschichte.<br />

Seit 1973 habe die Bundesbank<br />

weder Gold gekauft noch verkauft,<br />

betont Thiele. Einzige Ausnahme:<br />

Etwas Gold geht zum<br />

Marktpreis an das Bundesfinanzministerium<br />

<strong>für</strong> Gold-Sondermünzen.<br />

Ansonsten wachen die<br />

Bundesbanker über den zweitgrößten<br />

Goldschatz der Zentralbanken<br />

der Welt wie über ihren<br />

Augapfel. Künftig wollen sie die<br />

Hälfte davon auch selbst in Augenschein<br />

nehmen. Jörn Bender<br />

Pressestimme<br />

a „Das Krankenhaus-Barometer<br />

zeichnet nicht gerade ein<br />

rosiges Bild, wenn jede dritte<br />

Klinik Verluste einfährt. Seit<br />

Einführung der diagnosebezogenen<br />

Fallpauschalen werden<br />

die Kliniken voll auf Effizienz<br />

getrimmt. Kaum operiert, geht<br />

es flugs nach Hause. Die Rehakliniken,<br />

die schwerkranke<br />

Patienten nachbetreuen, sprechen<br />

bereits von „blutigen Entlassungen“.<br />

Und den Kliniken<br />

wird vorgeworfen, auf Teufel<br />

komm raus zu operieren, damit<br />

die Kasse stimmt. Politik ist<br />

zum Handeln gezwungen,<br />

wenn die Balance wieder stimmen<br />

soll.“<br />

„Volksstimme“ (Magdeburg)<br />

zur Krankenhaussituation.

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