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Beschlussempfehlungen und Berichte - Landtag Baden Württemberg

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<strong>Landtag</strong> von <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 2485<br />

Wirtschaftsausschuss<br />

gensatz zur Situation an Schulen habe das Wirtschaftsministerium<br />

in diesem Bereich keine Möglichkeit, Vorgaben gegenüber<br />

den Sozialpartnern etwa auf dem Weisungs- oder Erlassweg<br />

durchzusetzen. Die Sozialpartner handelten freiwillig. Sie<br />

würden auch benötigt, um beispielsweise über im Landesarbeitskreis<br />

für berufliche Bildung einfache Berufe zu definieren. Auf<br />

diese Weise seien beim Offenburger Modell der Teilezurichter<br />

<strong>und</strong> der Teilerichter <strong>und</strong> andere einfache Tätigkeiten entwickelt<br />

worden.<br />

Das Wirtschaftsministerium könne lediglich bis zu einem gewissen<br />

Grad fördern <strong>und</strong> die Verantwortlichen zusammenbringen.<br />

Es habe keine Durchgriffsmöglichkeit, Weiterbildungsträger<br />

durch Vorgaben zu beeinflussen. Dies sei Sache der Sozialpartner.<br />

Das Wirtschaftsministerium versuche, diese zusammenzubringen,<br />

damit sie derartige Modelle entwickelten <strong>und</strong> weiterbetrieben.<br />

Die Erstunterzeichnerin der Anträge zeigte auf, wenn das Wirtschaftsministerium<br />

selbst erkläre, die Schulsozialarbeit verstetige<br />

das Ausbildungsverhalten <strong>und</strong> die Integration, dann müsse der<br />

Wirtschaftsminister mit der Kulturministerin darüber sprechen<br />

<strong>und</strong> entsprechende Maßnahmen ergreifen.<br />

Eine Abgeordnete der CDU wollte wissen, ob es Erhebungen<br />

oder Schätzungen darüber gebe, wie viel Prozent des Geldes aus<br />

ESF-Mitteln bis zur Bewilligung dieser Mittel in der Bürokratie<br />

hängen blieben, bevor sie den betroffenen Jugendlichen oder<br />

qualifikationsbedürftigen Arbeitnehmern zugute kämen.<br />

Ein Vertreter des Wirtschaftsministeriums entgegnete, tatsächlich<br />

sei das ESF-Programm sehr kompliziert. Die Vorgaben <strong>und</strong><br />

die Evaluierung würden jedoch von der Europäischen Union<br />

gemacht. Die Landesregierung versuche, die Mittel im Bewilligungsverfahren<br />

so unbürokratisch wie möglich den zu fördernden<br />

Maßnahmen zukommen zu lassen. Es gebe keine<br />

Evaluierung darüber, wie hoch der Anteil der in der Bürokratie<br />

verbleibenden Mittel sei. Die beste Kontrolle ergebe sich aus der<br />

Komplementärfinanzierung durch die Europäische Union, das<br />

Land <strong>und</strong> die Träger, die die jeweiligen Maßnahmen durchführten.<br />

Die Kammern, die Weiterbildungsträger <strong>und</strong> die Sozialpartner<br />

stiegen sicher sofort aus, wenn die Projekte zu aufwendig<br />

seien oder keine Erfolge brächten.<br />

Ein Abgeordneter der FDP/DVP meinte, weder das Land noch<br />

der B<strong>und</strong> oder andere Einrichtungen verfügten gegenwärtig über<br />

Mittelzuwächse, sondern alle müssten sparen. Angesichts der<br />

vorherrschenden Mittelknappheit seien das Zusammenbringen<br />

aller Beteiligten <strong>und</strong> die Vielfalt der Maßnahmen die einzigen<br />

Möglichkeiten für ein finanzierbares <strong>und</strong> erfolgreiches Gesamtkonzept.<br />

Der Erfolg des baden-württembergischen Konzepts sei<br />

unbestritten. Kein anderes B<strong>und</strong>esland könne vergleichbare<br />

Ergebnisse vorweisen.<br />

Es sei nicht richtig, in einigen Bereichen strikt zu sparen, gleichzeitig<br />

aber von anderen mehr Ausgaben zu verlangen. Für den<br />

Bereich der Ausbildungsförderung sei gerade die Vielfalt der<br />

Möglichkeiten entscheidend. Aus diesem Gr<strong>und</strong> seien auch die<br />

ESF-Mittel hier sinnvoll eingesetzt, da sie ebenfalls vielgestaltig<br />

seien. Programme wie PIA setzten voraus, dass in allen Regionen<br />

Partner gef<strong>und</strong>en würden, die diese Programme übernähmen.<br />

Hier sei aber nicht nur das Land angesprochen, sondern auch alle<br />

anderen Sozialpartner <strong>und</strong> Beteiligten.<br />

Der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium machte deutlich,<br />

allein für die vielen Partner bei dem Spitzengespräch sei eine<br />

Menge Koordinierungsarbeit erforderlich, die nicht nur Zeit<br />

beanspruche, sondern teilweise erheblich divergierende Interessen<br />

berücksichtigen müsse. Diese Arbeit sei umfassend. Kein<br />

anderes B<strong>und</strong>esland könne etwas Vergleichbares vorweisen. <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

sei das Land mit der niedrigsten Jugendarbeitslosigkeit.<br />

Der Ausschuss empfahl dem Plenum daraufhin ohne förmliche<br />

Abstimmung einvernehmlich, die Anträge Drucksachen 13/2141<br />

<strong>und</strong> 13/2142 für erledigt zu erklären.<br />

02. 10. 2003<br />

<strong>Berichte</strong>rstatterin:<br />

Dr. Stolz<br />

6. Zu dem Antrag der Abg. Thomas Knapp u. a. SPD<br />

<strong>und</strong> der Stellungnahme des Wirtschaftsministeriums<br />

– Drucksache 13/2174<br />

– Existenzgründungen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Beschlussempfehlung<br />

Der <strong>Landtag</strong> wolle beschließen,<br />

den Antrag der Abg. Thomas Knapp u. a. SPD – Drucksache<br />

13/2174 – für erledigt zu erklären.<br />

17. 09. 2003<br />

Der <strong>Berichte</strong>rstatter:<br />

Fleischer<br />

Bericht<br />

Die Vorsitzende:<br />

Netzhammer<br />

Der Wirtschaftsausschuss beriet den Antrag Drucksache 13/2174<br />

in seiner 19. Sitzung am 17. September 2003.<br />

Der Erstunterzeichner des Antrags verwies darauf, im Gespräch<br />

mit einem Mitarbeiter einer großen Bank habe er erfahren, dass<br />

viele Existenzgründungen lediglich Nebenerwerbsgründungen<br />

seien, denen dennoch die für Existenzgründungen vorgesehenen<br />

Fördermittel zugute kämen. Mit 249 200 von 472 500 Gewerbeanmeldungen<br />

beziehe sich über die Hälfte der Gewerbeanmeldungen<br />

auf die Gründung von Kleingewerben oder Nebentätigkeiten.<br />

Trotz der hohen Fördermittel für diesen Bereich ergäben<br />

sich dadurch keine Effekte für zukünftige Arbeitsplätze, zumal<br />

erfahrungsgemäß 75 % dieser Nebengewerbeanmeldungen nicht<br />

in den Vollerwerb gingen. Gerade die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

stelle aber eine Zielrichtung der Existenzgründungsförderung<br />

dar.<br />

Ihn interessiere, wie viel Prozent dieser Gewerbeanmeldungen<br />

tatsächlich öffentlich gefördert würden. Außerdem wolle er<br />

wissen, ob die Fördermittel nach dem Ablauf der jeweiligen<br />

Übergangsfrist zurückgezahlt werden müssten, wenn ein<br />

Existenzgründer nicht in den Vollerwerb gehe.<br />

Viele Nebenerwerbsgründer hätten keine oder nur eine geringe<br />

Qualifikation. Dennoch werde durch ihre Nebenerwerbstätigkeit<br />

ein Wettbewerb gegenüber den Unternehmen im Vollerwerb<br />

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