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Beschlussempfehlungen und Berichte - Landtag Baden Württemberg

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<strong>Landtag</strong> von <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> Drucksache 13 / 2485<br />

Sozialausschuss<br />

gelte dies nicht für das eigentliche Antragsbegehren. Insbesondere<br />

bleibe das Anliegen bestehen, eine Klärung der Unterbringungsrichtlinien<br />

herbeizuführen.<br />

Der Ausschuss beschloss einvernehmlich, dem Plenum zu empfehlen,<br />

den Antrag für erledigt zu erklären.<br />

15. 09. 2003<br />

<strong>Berichte</strong>rstatterin:<br />

Dr. Gräßle<br />

8. Zu dem Antrag der Abg. Helmut Walter Rüeck<br />

u. a. CDU <strong>und</strong> der Stellungnahme des Sozialministeriums<br />

– Drucksache 13/1735<br />

– Zukunft der ärztlichen Versorgung im ländlichen<br />

Raum<br />

Beschlussempfehlung<br />

Der <strong>Landtag</strong> wolle beschließen,<br />

den Antrag der Abg. Helmut Walter Rüeck u. a. CDU –<br />

Drucksache 13/1735 – für erledigt zu erklären.<br />

18. 06. 2003<br />

Die <strong>Berichte</strong>rstatterin:<br />

Wonnay<br />

Bericht<br />

Der Vorsitzende:<br />

Wieser<br />

Der Sozialausschuss beriet den Antrag Drucksache 13/1735 in<br />

seiner 15. Sitzung am 18. Juni 2003.<br />

Der Erstunterzeichner des Antrags brachte zum Ausdruck, es<br />

werde gerade im ländlichen Raum immer schwieriger, qualifiziertes<br />

ärztliches Personal, insbesondere Fachärzte, zu gewinnen.<br />

Der Stellungnahme des Sozialministeriums zum Antrag schaffe<br />

in vielerlei Hinsicht Klarheit über die allgemeine Situation im<br />

Land.<br />

Ihn stelle allerdings nicht vollständig zufrieden, dass das Sozialministerium<br />

darauf hinweise, es sei aufgr<strong>und</strong> des erforderlichen,<br />

unvertretbar hohen Verwaltungsaufwands nicht möglich gewesen,<br />

die erhobenen Daten weiter aufzuschlüsseln. Gerade diese<br />

gewünschten Daten halte er für besonders interessant <strong>und</strong> aussagekräftig<br />

<strong>und</strong> bedaure deshalb, dass deren Gewinnung dem<br />

Ministerium offenbar nicht möglich gewesen sei. Seines Erachtens<br />

wäre ein etwas größerer Verwaltungsaufwand durchaus<br />

lohnend.<br />

Er bat die Landesregierung, der Entwicklung der ärztlichen Versorgung<br />

im ländlichen Raum künftig besonderes Augenmerk zu<br />

schenken.<br />

Eine Abgeordnete der SPD bemerkte, in diesem Fall liege es<br />

nicht im Verschulden des Sozialministeriums, wenn die vorliegenden<br />

Daten nicht weiter aufgeschlüsselt worden seien. Vielmehr<br />

seien die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) nicht in<br />

der Lage gewesen, genaueres Zahlenmaterial zu liefern. Bekanntlich<br />

nehme die B<strong>und</strong>esregierung derzeit die Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen besonders kritisch unter die Lupe. Ihre<br />

Fraktion hoffe, dass die erforderlichen Daten <strong>und</strong> Fakten in Zukunft<br />

in nachvollziehbarer <strong>und</strong> in aufgeschlüsselter Form bereitgestellt<br />

würden.<br />

Als erstaunlich <strong>und</strong> begrüßenswert müsse bezeichnet werden,<br />

dass der ländliche Raum entgegen zahlreicher anders lautender<br />

Äußerungen – auch solcher im Ärzteblatt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> –<br />

im Moment ärztlich nicht unterversorgt sei. Wie die Stellungnahme<br />

des Sozialministeriums belege, verfügten nahezu alle<br />

Gemeinden im Land über niedergelassene Ärzte, womit <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> im B<strong>und</strong>esvergleich durchaus gut abschneide, insbesondere<br />

verglichen mit den neuen B<strong>und</strong>esländern.<br />

Für die Zukunft erhoffe sie sich einen Ausbau der ambulanten<br />

Versorgung, aber auch eine Stärkung von Ärztenetzen <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszentren,<br />

was insbesondere auch im ländlichen Raum zu<br />

einer Verbesserung der Versorgungsqualität führen werde.<br />

Ein Abgeordneter der FDP/DVP stellte fest, er wolle das Sozialministerium<br />

<strong>und</strong> die Kassenärztlichen bzw. Kassenzahnärztlichen<br />

Vereinigungen in Schutz nehmen, die schon aufgr<strong>und</strong> des<br />

bürokratisch strukturierten Ges<strong>und</strong>heitswesens dazu angehalten<br />

seien, zu Datensammlern par excellence zu werden. Trotz dieses<br />

großen statistischen Aufwands seien manche Antragsteller offensichtlich<br />

der Auffassung, dass noch immer nicht genug Daten<br />

gesammelt würden, um alle Informationswünsche zu befriedigen.<br />

Er persönlich könne es den betroffenen Verwaltungen<br />

nachsehen, dass sie froh seien, wenn ihnen keine weiteren Datenerhebungen<br />

auferlegt würden.<br />

Ein Ärztemangel, ob er nun intuitiv vermutet werde oder auch<br />

nachweisbar drohe, werde sich zweifellos zuerst in ländlichen<br />

Räumen manifestieren, die aus verschiedenen Gründen weniger<br />

attraktiv seien. Auch wenn sich diese Gefahr in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

glücklicherweise noch nicht in Zahlen fassen lasse, weil im<br />

Lande gute Strukturen herrschten <strong>und</strong> die Zusammenarbeit<br />

zwischen Kostenträgern <strong>und</strong> Leistungserbringern funktioniere,<br />

müsse rechtzeitig auf einen drohenden Ärztemangel hingewiesen<br />

werden, der sich in anderen B<strong>und</strong>esländern schon deutlicher abzeichne.<br />

Im Gegensatz zur dargestellten Problematik könne er jedoch<br />

auch Beispiele dafür nennen, dass Kassenärztliche Vereinigungen<br />

einigen Fachärzten, die sich gerne im ländlichen Raum niedergelassen<br />

hätten, keine Genehmigungen hierzu erteilt hätten.<br />

Dennoch könne wohl kaum daran gedacht werden, die KVen einfach<br />

abzuschaffen. Sie führten lediglich einen gesetzlichen Auftrag<br />

aus <strong>und</strong> könnten für ihr Handeln insofern kaum mit Missachtung<br />

gestraft werden. Zudem seien sie mit Planungsaufgaben<br />

<strong>und</strong> Sicherstellungsaufträgen betraut. Sie hätten Vorgaben auszuführen,<br />

die einem wettbewerblich orientierten System seines Erachtens<br />

Hohn sprächen. Wenn es innerhalb des derzeit vorherrschenden<br />

Systems unerlässlich erscheine, Entscheidungen auf<br />

diese Art zu regeln, so solle man nicht die KVen hierfür tadeln.<br />

Er äußerte zusammenfassend, ein Ärztemangel drohe nicht nur<br />

im ländlichen Raum, sondern auch an Krankenhäusern. In der<br />

Stellungnahme zu den Ziffern 8 <strong>und</strong> 9 des Antrags sei alles hierzu<br />

Notwendige ausgeführt. Die Rahmenbedingungen der Berufsausübungen<br />

seien inzwischen dergestalt, dass r<strong>und</strong> 40 % der<br />

medizinischen Studienabgänger nicht mehr im eigentlichen Arztberuf,<br />

sondern in anderen Berufssparten, in Verwaltungen oder<br />

im Ausland Fuß fassten. Dies müsse nachdenklich stimmen, <strong>und</strong><br />

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