Lernen half uns überleben

Archiv wieder aus. Nach dem Krieg
betrieb Henryk Ross einige Jahre lang
einen Fotoladen an der Piotrkowska
121.
Im Jahre 1956 ging er nach Israel. Dort
arbeitete Henryk Ross als Fotograf
und Setzer. 1960 erschien sein Fotoband
„The Last Journey of the Jews of
Lodz“. Seine Fotos wurden im Prozess
gegen Adolf Eichmann als Beweismaterial
für die Vernichtung der Juden
verwendet. Ross katalogisierte seine
Fotos1987. Er starb im Jahr 1991.
Sechs Jahre später übergab sein Sohn
die Fotos dem „Archive of Modern
Conflict“ in London.
Collage, die von den Mitarbeitern der Statistischen Abteilung angefertigt wurde.
Arie Ben Menachem (im Getto Arie Printz) fertigte daraus eine
Reihe von Collagen an, die eine authentische Geschichte vom
Leben im Getto erzählen, von Hunger und von Deportationen
ins Unbekannte. Viele Fotos wurden auch an Menschen weitergegeben,
die sie außerhalb des Gettos versteckten. Diese Fotos
wurden nach dem Krieg gefunden.
Unmittelbar vor der Auflösung des Gettos versteckten die
beiden offiziellen Gettofotografen die Negative ihrer Fotos.
Sie hofften, dass ihre Fotos die Geschichte der Juden aus dem
Getto Litzmannstadt erzählen werden, falls sie selber nicht
überleben sollten. Und so ist es auch geschehen.
Der umstrittene Fotoband „Lodz
Ghetto Album” wurde im Jahre 2004
herausgegeben. Henryk Ross zeigt hier
ein vollkommen anderes Gettobild:
hohe Beamte der jüdischen Gettoverwaltung,
Polizisten sowie einfache
Gettobewohner, private Feiern,
spielende Kinder.
17
Collage, die von den Mitarbeitern der Statistischen Abteilung angefertigt wurde.