Lernen half uns überleben
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Schulbüchern für alle Schularten. Man unterrichtete nur<br />
anhand vorhandener Titel, oft kam es nach dem Unterricht<br />
zum Austausch der Schulbücher unter den Schülergruppen.<br />
Für den Religionsunterricht benutzte man den Pentateuch<br />
und Gebetbücher. Jiddisch wurde anhand alter Ausgaben der<br />
„Gettocajtung“ unterrichtet, indem man für Jugendliche geeignete<br />
Artikel behandelte. Die Schulabteilung gab daraufhin lose<br />
Zettel mit Texten in Jiddisch für Anfänger und Fortgeschrittene<br />
heraus. Auf Initiative von Eliasz Tabaksblat wurde ein kleines<br />
Jiddischwörterbuch für Mathematik und Geometrie herausgegeben.<br />
Die Schulabteilung berief eine Kommission zur Erstellung einer<br />
Fibel mit drei Niveaustufen<br />
für den Jiddischunterricht.<br />
Dieses Projekt kam<br />
jedoch wegen technischer<br />
Schwierigkeiten nicht<br />
zustande.<br />
Nach der Hospitation einer<br />
deutschen Kommission<br />
am 14. Juli 1941 wurde die<br />
Schulabteilung aufgefordert,<br />
alle in den jüdischen<br />
Schulen benutzten Bücher<br />
und Fachbücher einzusammeln.<br />
Eine aus Lehrkräften<br />
zusammengesetzte Kommission<br />
sollte die Bücher<br />
befanden. Von dort stammt auch ein<br />
Album, das 130 Bildreproduktionen<br />
des Malers enthält, mit seinen handgeschriebenen<br />
Notizen zum Bildtitel,<br />
dem Datum des Entstehens und sogar<br />
des Besitzers des Bildes.<br />
Szymon Szerman<br />
(1917-1943)<br />
Bild Szymon Szermans im Getto auf der Grundlage einer Fotografie<br />
von Mendel Grosman gemalt<br />
unter dem Aspekt patriotischer Inhalte prüfen. Das Ergebnis<br />
war, die polnische Geschichte und Geografie zu entfernen,<br />
sowie Inhalte, die in den Augen der deutschen Behörden gesetzwidrig<br />
waren. Ein Teil der Bücher wurde ganz verboten.<br />
Maler. Im Getto Lodz arbeitete er<br />
in der Graphischen Sektion der<br />
Statistischen Abteilung. Einige seiner<br />
Guachen blieben erhalten und befinden<br />
sich in Israel. Auf<br />
einem sieht man einen<br />
Jungen, abgebildet<br />
nach einem Foto<br />
Grossmans. Szerman<br />
und seine Familie<br />
starben im Getto.<br />
Icchak Wincent<br />
Brauner<br />
(1887-1944)<br />
Maler und Grafiker. Beeindruckt vom<br />
Werk van Goghs nahm er seinen<br />
Namen (Vincent) an. Er wurde in<br />
Łódź in einer wohlhabenden Familie<br />
geboren. Brauener lernte Zeichnen<br />
in der Jakub-Kacenbogen-Schule und<br />
studierte später in der Musikschule<br />
und Hochschule der schönen Künste<br />
in Berlin. In der Zwischenkriegszeit<br />
war er in der Gruppe „Jung Jidisz“<br />
tätig. Er beschäftigte sich mit dem<br />
Malen von Bühnenbildern, fertigte die<br />
Dekorationen für das Theaterstück<br />
„Dybuk“ an und Marionetten für das<br />
Puppentheater. Im Getto wohnte er an<br />
der Piwna 21. Er arbeitete mit Metall,<br />
leitete ein Keramikstudio und entwarf<br />
Geldscheine für die Gettowährung<br />
(sie wurden nicht angenommen). Außerdem<br />
malte ein Portraits Rumkowskis.<br />
Ermordet wurde Brauener 1944 in<br />
Auschwitz-Birkenau.<br />
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