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RICHARD III

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<strong>RICHARD</strong> <strong>III</strong>., William Shakespeare<br />

ZWEITER AUFZUG, 1. SZENE<br />

32<br />

Verstockter! zu. Der Stolzeste von euch<br />

Hatt‘ ihm Verpflichtungen in seinem Leben,<br />

Doch wollte keiner rechten für sein Leben.<br />

o Gott! ich fürchte, dein Gericht vergilt's<br />

An mir und euch, den Meinen und den Euren. –<br />

Komm, Hastings, hilf mir in mein Schlafgemach.<br />

O armer Clarence!<br />

(Der König, die Königin, Hastings, Rivers, Dorset und Grey ab.)<br />

G l o s t e r.<br />

Das ist die Frucht des Jähzorns! - Gabt ihr acht,<br />

Wie bleich der Kön‘gin schuldige Verwandte<br />

Aussahn, da sie von Clarence‘ Tode hörten?<br />

Oh, immer setzten sie dem König zu!<br />

Gott wird es rächen. Wollt ihr kommen, Lords,<br />

Daß wir mit unserm Zuspruch Eduard trösten?<br />

B u c k i n g h a m.<br />

Zu Euer Gnaden Dienst.<br />

(Alle ab.)<br />

ZWEITE SZENE<br />

Ebendaselbst.<br />

(Die Herzogin von York tritt auf mit des Clarence Sohn und Tochter.)<br />

S o h n.<br />

Großmutter, sagt uns, ist der Vater tot?<br />

H e r z o g i n.<br />

Nein, Kind.<br />

T o c h t e r.<br />

Was weint Ihr denn so oft und schlagt die Brust?<br />

Und ruft: »0 Clarence! Unglücksel‘ger Sohn!«<br />

S o h n.<br />

Was seht Ihr so und schüttelt Euren Kopf<br />

Und nennt uns arme, ausgestoßne Waisen,<br />

Wenn unser edler Vater noch am Leben?<br />

H e r z o g i n.<br />

Ihr art‘gen Kinder mißversteht mich ganz.<br />

Des Königs Krankheit jammr‘ ich, sein Verlust<br />

Macht Sorge mir; nicht eures Vaters Tod:<br />

Verloren wär‘ der Gram um den Verlornen.<br />

S o h n.<br />

So wißt Ihr ja, Großmutter, er sei tot.<br />

Mein Ohm, der König, ist darum zu schelten;<br />

Gott wird es rächen: ich will in ihn dringen<br />

Mit eifrigem Gebet um einzig dies.<br />

T o c h t e r.<br />

Das will ich auch.<br />

H e r z o g i n.<br />

Still, Kinder, still! Der König hat euch lieb;<br />

Unschuldige, harmlose Kleinen ihr,<br />

In eurer Einfalt könnt ihr nicht erraten,<br />

Wer eures Vaters Tod verschuldet hat.<br />

S oh n.<br />

Großmutter, doch! Vom guten Oheim Gloster<br />

Weiß ich, der König, von der Königin<br />

Gereizt, sann Klagen aus, ihn zu verhaften.<br />

Und als mein Oheim mir das sagte, weint' er,

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