RICHARD III
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<strong>RICHARD</strong> <strong>III</strong>., William Shakespeare<br />
Daß Hastings unsern Planen sich nicht fügt?<br />
G l o s t e r.<br />
Den Kopf ihm abhaun, Freund: - was muß geschehn.<br />
Und wenn ich König bin, dann fordre du<br />
Die Grafschaft Hereford und alles fahrende Gut,<br />
Was sonst der König, unser Bruder, hatte.<br />
B u c k i n g h a m.<br />
Ich will mich auf Eu'r Hoheit Wort berufen.<br />
G l o s t e r.<br />
Es soll dir freundlichst zugestanden werden.<br />
Komm, speisen wir zu Abend, um hernach<br />
In unsern Anschlag Gestalt zu bringen.<br />
(Beide ab.)<br />
ZWEITE SZENE<br />
Vor Lord Hastings' Hause.<br />
(Ein Bote tritt auf.)<br />
B o t e (klopft).<br />
Mylord! Mylord!<br />
H a s t i n g s (von innen).<br />
Wer klopft?<br />
B o t e.<br />
Jemand von Lord Stanley.<br />
H a s t i n g s (von innen).<br />
Was ist die Uhr?<br />
B o t e.<br />
Vier auf den Schlag.<br />
(Hastings tritt auf.)<br />
H a s t i n g s.<br />
Kann nicht dein Herr die langen Nächte schlafen?<br />
B o t e.<br />
So scheint's, nach dem, was ich zu sagen habe.<br />
Zuerst empfiehlt er sich Eu'r Herrlichkeit.<br />
H a s t i n g s.<br />
Und dann?<br />
B o t e.<br />
Und dann läßt er Euch melden, daß ihm träumte,<br />
Der Eber stoße seinen Helmbusch ab.<br />
Auch, sagt er, werde doppelt Rat gehalten,<br />
Und daß man leicht beschließen könn' im einen,<br />
Was ihn und Euch bekümmern könnt' im andern.<br />
Drum schickt er, Eu'r Belieben zu erfahren,<br />
Ob Ihr sogleich mit ihm aufsitzen wollt<br />
Und ohne Säumen nach dem Norden jagen,<br />
Um die Gefahr zu meiden, die ihm schwant.<br />
H a s t i n g s.<br />
Geh, geh, Gesell, zurück zu deinem Herrn,<br />
Heiß' ihn nicht fürchten den getrennten Rat:<br />
Sein' Edeln und ich selbst sind bei dem einen,<br />
Catesby, mein guter Freund, ist bei dem andern,<br />
Woselbst nichts vorgehn kann, was uns betrifft,<br />
Wovon mir nicht die Kundschaft würd' erteilt.<br />
Sag ihm, die Furcht sei albern, sonder Anlaß;<br />
Und wegen seines Traums, da wundr' es mich,<br />
Wie er doch nur so töricht könne sein,<br />
DRITTER AUFZUG, 1. SZENE<br />
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