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RICHARD III

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<strong>RICHARD</strong> <strong>III</strong>., William Shakespeare<br />

Die schon gehängt sich hätten, arme Ratzen,<br />

Wär' nicht der Traum von dieser läpp'schen Fahrt!<br />

Soll'n wir besiegt sein, nun, so sei's durch Männer,<br />

Und nicht durch die Bastarde von Bretagnern,<br />

Die unsre Väter oft in ihrem Lande<br />

Geschlagen, durchgedroschen und gewalkt<br />

Und sie der Schand' urkundlich preisgegeben.<br />

Solln diese unsre Länderei'n besitzen?<br />

Bei unsern Weibern liegen? unsre Töchter<br />

Bewält'gen? - Horcht! ich höre ihre Trommeln.<br />

(Trommeln in der Ferne.)<br />

Kämpft, Englands Edle! kämpft, beherzte Sassen!<br />

Zieht, Schützen> zieht die Pfeile bis zum Kopf!<br />

Spornt eure stolzen Ross' und reit't im Blut!<br />

Erschreckt das Firmament mit Lanzensplittern! –<br />

(Ein Bote tritt auf.)<br />

Was sagt Lord Stanley? bringt er seine Schar?<br />

B o t e.<br />

Mein Fürst, er weigert sich zu kommen.<br />

R i c h a r d.<br />

Herunter mit dem Kopfe seines Sohns.<br />

N o r f o l k.<br />

Mein Fürst, der Feind ist schon den Moor herüber;<br />

Erst nach dem Treffen laßt George Stanley sterben.<br />

R i c h a r d.<br />

Wohl tausend Herzen schwellen mir im Busen:<br />

Voran die Banner! setzet an den Feind!<br />

Und unser altes Wort des Muts, Sankt George,<br />

Beste!' uns mit dem Grimme feur‘ger Drachen!<br />

Ein auf sie! Unsre Helme krönt der Sieg. (Alle ab.)<br />

VIERTE SZENE<br />

Ein andrer Teil des Feldes.<br />

FÜNFTER AUFZUG, 3. SZENE<br />

93<br />

(Getümmel. Angriffe. Norfolk kommt mit Truppen; zu ihm Catesby)<br />

C a t e s b y.<br />

Rettet, Mylord von Norfolk, rettet, rettet!<br />

Der König tut mehr Wunder als ein Mensch<br />

Und trotzt auf Tod und Leben, wer ihm steht;<br />

Ihm fiel sein Pferd, und doch ficht er zu Fuß<br />

Und späht nach Richmond in des Todes Schlund.<br />

O rettet, Herr, sonst ist das Feld verloren!<br />

(Getümmel. König Richard tritt auf.)<br />

R i c h a r d.<br />

Ein Pferd! ein Pferd! mein Königreich für ein Pferd!<br />

C a t e s b y.<br />

Herr, weicht zurück! Ich helf Euch an ein Pferd.<br />

R i c h a r d.<br />

Ich setzt' auf einen Wurf mein Leben, Knecht,<br />

Und will der Würfel Ungefähr bestehn.<br />

Ich denk, es sind sechs Richmonds hier im Feld:<br />

Fünf schlug ich schon an seiner Stelle tot.<br />

Ein Pferd! ein Pferd! mein Königreich für ein Pferd!<br />

(Alle ab.)

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