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JAHRESBERICHT - Gerda Henkel Stiftung

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Im Zentrum der Tagung stand die vergleichende Betrachtung der beiden Sammlungen,<br />

die gemeinsam als historische Klammer zu verstehen sind. Während das<br />

»Archiv der Erinnerung« allgemein bekannt ist, wurde die Interviewsammlung David<br />

Boders im Rahmen der Veranstaltung erstmals im deutschsprachigen Raum öffentlich<br />

vorgestellt. Im Kontext eines wachsenden zeitlichen Abstands der Aufnahme zu den<br />

Ereignissen des Holocaust und in der Gebundenheit an den technischen Fortschritt<br />

hinsichtlich der Aufzeichnungsmethoden untersuchten die Teilnehmer die Entwicklung<br />

von Holocaust-Zeugnissen als Genre der Reflexion von Geschichte als persönlicher<br />

Erfahrung. Ein weiterer Schwerpunkt galt der Bedeutung von Interviews mit<br />

Überlebenden als historischer Quelle und zeigte Zugänge und Interpretationsansätze<br />

auf. Der aus Historikern, Literaturwissenschaftlern und Psychoanalytikern zusammengesetzte<br />

Teilnehmerkreis diskutierte die durchaus divergierenden methodischen<br />

Ansätze der jeweiligen Disziplin und reflektierte die Interviews so gleichermaßen als<br />

Gegenstand wie als Quelle der Forschung. Ergänzt wurden die Vorträge der Forscher<br />

aus Deutschland, Österreich, Großbritannien, Israel und den USA durch die Einspielung<br />

von Interviews aus beiden Archiven sowie durch ein Gespräch mit dem im August<br />

1946 von David Boder befragten Holocaust-Überlebenden Abraham Kimmelmann.<br />

Die Publikation der während der Tagung gehaltenen Referate, ergänzt um Interview-<br />

Ausschnitte, eine ausführliche Einleitung, eine kommentierte Bibliographie sowie ein<br />

Verzeichnis der in Deutschland zugänglichen Sammlungen zur NS-Verfolgung, ist in<br />

Vorbereitung.<br />

Interview mit Hertha B., Mai 1996, 41 Minuten.<br />

Das Interview dient als Beispiel für das Thema<br />

»Emigration«. Hertha B., geboren 1920, fasst unter<br />

dem Eindruck der Erlebnisse während des Novemberpogroms<br />

1938 den Entschluss zur Emigration. Nach<br />

Absolvierung eines Hachscharah-Lagers gelingt es<br />

ihr noch im Oktober 1939, nach Palästina auszuwandern.<br />

Hertha B. berichtet von der gefahrvollen<br />

Überfahrt und dem schwierigen und arbeitsreichen<br />

Leben in Palästina bzw. in Israel bis zu ihrer Rückkehr<br />

nach Deutschland im Jahre 1958.<br />

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