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Das Streben nach Konsistenz im Entscheidungsprozess

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Der Einfluss des Informationsmusters und Charakteristika der Person 137<br />

Unterschiede bedacht werden, doch scheint er nicht wesentlich für den basalen Prozess der<br />

<strong>Konsistenz</strong>max<strong>im</strong>ierung zu sein.<br />

<strong>Das</strong>s weder eine niedrige Reliabilität einer Validitätseinschätzung noch seltene Erfahrungen<br />

mit einem Cue das Auftreten prädezisionaler Umwertungen in probabilistischen<br />

Inferenzentscheidungen erklären können, deutet ebenfalls darauf hin, dass es sich bei der<br />

<strong>Konsistenz</strong>max<strong>im</strong>ierung um einen grundlegenden Prozess handelt. Der Inhalt der Cues selbst<br />

ist natürlich von Bedeutung, da er die Einschätzung der Validität determiniert. In diesem Fall<br />

ist eher die Art der Erfahrung von Bedeutung. <strong>Das</strong>s besonders glaubwürdige Cues wie<br />

„Stiftung Warentest“ kaum verändert werden (vgl. Glöckner, 2006) und besonders<br />

unglaubwürdige Cues in einer best<strong>im</strong>mten Konstellation deutlich umgewertet werden (vgl.<br />

Exper<strong>im</strong>ent 3 und 4), führt zu der Frage, wann eine best<strong>im</strong>mte Konstellation eine besonders<br />

positive oder negative Einschätzung eines Cues überlagern und zu Umwertungen führen<br />

kann. Dieser Aspekt war kein Bestandteil der Zielsetzung dieser Exper<strong>im</strong>ente, doch bietet er<br />

interessante Ansatzpunkte für künftige Forschungsarbeiten.<br />

Eine offene Frage ist das Auftreten sogenannter Switcher. Dies betraf, berücksichtigt<br />

man auch die Exper<strong>im</strong>ente 1 und 2, die Exper<strong>im</strong>ente 2, 3 und 4. In den Exper<strong>im</strong>enten 2 und<br />

3 wurden als Switcher diejenigen Personen klassifiziert, bei denen gemäß den korrigierten<br />

gewichteten Summen der Optionen <strong>im</strong> Pretest eine andere Entscheidung zu erwarten war als<br />

<strong>im</strong> Posttest. Bei diesen Personen konnte folglich keine überzeugende Erwartung hinsichtlich<br />

der Entscheidung gebildet werden, weshalb sie aus den Analysen ausgeschlossen wurden.<br />

Dadurch wurden auch Verzerrungen durch vergleichsweise extreme und nicht eindeutig zu<br />

erklärende Reevaluationen vermieden. In Exper<strong>im</strong>ent 4 hatten die Versuchspersonen eine<br />

Entscheidung getroffen, auf deren Basis die Differenz zwischen den korrigierten gewichteten<br />

Summen für den Pre- und für den Posttest gebildet werden konnte. Auch in diesem Fall<br />

traten Switcher auf, da sich die Relation der Optionen vom Pre- zum Posttest bei einigen<br />

Personen umkehrte. Dies weist erneut auf vergleichsweise extreme Umwertungen hin, deren<br />

Ursache unklar ist, so dass diese Versuchspersonen nicht berücksichtigt wurden. Interessanterweise<br />

waren in den meisten Fällen (10 von 12) systematische Umwertungen in Richtung<br />

der späteren Entscheidung zu beobachten. Es mag nun eingewendet werden, dass hiervon<br />

Personen, die in einer Bedingung mit einem ausgeglichenen Informationsmuster waren, mit<br />

höherer Wahrscheinlichkeit betroffen sind. Hierzu ist zu entgegnen, dass selbst die<br />

Berücksichtigung dieser Switcher das Ergebnismuster nicht veränderte. Der Begriff Switcher<br />

wurde in Anlehnung an S<strong>im</strong>on und Kollegen (Holyoak und S<strong>im</strong>on, 1999; S<strong>im</strong>on et al.,

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