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Das Streben nach Konsistenz im Entscheidungsprozess

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Der Einfluss der Wiederholung der Entscheidungssituation 191<br />

erhöhten Schwierigkeit der Aufgabe, zu selbiger und damit zu vergleichsweise moderaten<br />

Validitätseinschätzungen geführt haben. Eine Schwäche dieses Exper<strong>im</strong>ents bestand in den<br />

Skalen zur Validitätseinschätzung: Da die Versuchspersonen nicht nur die Höhe der<br />

Vorhersagekraft, sondern auch die Richtung der Vorhersage angeben konnten, wurden einige<br />

Cues nicht wie intendiert interpretiert. Wie auch die vorherigen Exper<strong>im</strong>ente gezeigt haben,<br />

ist aber eine unausgeglichene Informationslage Voraussetzung für das Auftreten von<br />

Reevaluationen, und zudem sollten die Cues in jedem Fall als Schuld-Cue oder als<br />

Unschuld-Cues gedeutet werden, um Nulleffekte zu vermeiden. Folglich konnten die<br />

Ergebnisse nicht eindeutig interpretiert werden. Im anschließenden Exper<strong>im</strong>ent 7 wurde<br />

daher die Hypothese bezüglich der Verunsicherung unter Verwendung modifizierter und für<br />

die Fragestellung opt<strong>im</strong>ierter Skalen untersucht. Während in der einen Bedingung erneut<br />

eine reine Wiederholung der Entscheidungssituation stattfand, wurde in der anderen<br />

Bedingung <strong>nach</strong> jeder Aufgabe eine zusätzliche Information gegeben, die die Schuldfrage<br />

klärte und damit Verunsicherung reduzieren sollte. Bei der reinen Wiederholung war in<br />

Übereinst<strong>im</strong>mung mit den Ergebnissen des vorherigen Exper<strong>im</strong>entes keine systematische<br />

Umwertung von Cues, sondern eher eine Abwertung derselben zu beobachten. Zwar fand<br />

sich auf Optionen-Ebene keine signifikante Abnahme der Differenz zwischen den<br />

korrigierten gewichteten Summen der Optionen, doch zeigte sich auf Cue-Ebene, dass fünf<br />

von acht Cues signifikant abgewertet wurden. Folglich ist die auch <strong>im</strong> vorherigen<br />

Exper<strong>im</strong>ent gefundene Abwertung von Cues nicht auf die Schwäche der Skala, sondern auf<br />

die reine Wiederholung der Entscheidungssituation zurückzuführen. Wurde eine zusätzliche<br />

Information gegeben, fand eher eine systematische Umwertung statt. So ließ sich auf<br />

Optionen-Ebene ein signifikantes spreading apart der Alternativen beobachten. Auf Cue-<br />

Ebene wurden drei Cues signifikant und zwei weitere tendenziell systematisch umgewertet,<br />

so dass die Evidenz auch hier eher moderat ist. Ein Vergleich der Konfidenzurteile machte<br />

deutlich, dass diese in der Informations-Bedingung deutlich höher sind als in der reinen<br />

Wiederholungs-Bedingung, so dass in ersterer die Verunsicherung vergleichsweise reduziert<br />

war.<br />

Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse und dem PCS-Modell gilt es zu diskutieren,<br />

welchen Einfluss die Wiederholung einer Entscheidungssituation hat und welche Rolle der<br />

Verunsicherung hierbei zukommt. Auch ist zu erörtern, weshalb die Evidenz eher moderat<br />

ist. In diesem Zusammenhang ist des Weiteren zu fragen, wovon es abhängen könnte,<br />

welche Cues umgewertet werden. Die Wiederholung einer Entscheidungsaufgabe hat sich

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