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Das Streben nach Konsistenz im Entscheidungsprozess

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THEORETISCHER TEIL 34<br />

werden zwischen den Input- und Output-Einheiten angeordnet und sind nicht sichtbar. Eine<br />

zweite wichtige Unterscheidung, auf die Rumelhart, Hinton et al. (1986) hinweisen, bezieht<br />

sich auf die Konnektivität zwischen Einheiten. Grundsätzlich werden exzitatorische<br />

Verbindungen, in denen zwei Einheiten in positiver Relation (sich unterstützen, zusammengehören<br />

etc.) zueinander stehen, von inhibitorischen Verbindungen, in denen zwei Einheiten<br />

in negativer Relation zueinander stehen (sich widersprechen, nicht zusammengehören etc.)<br />

differenziert. Die Summe der Inputs, die eine Einheit von anderen, mit ihr verbundenen<br />

Einheiten erhält, kann nun entweder über alle Einheiten hinweg oder separat für Einheiten<br />

mit exzitatorischer und inhibitorischer Verbindung berechnet werden. Drittens ist der<br />

Hinweis der Autoren hervorzuheben, dass Lernen erst durch die Modifikation der<br />

Verbindungen erzielt wird. Dies ist nicht zu verwechseln mit der Veränderung der<br />

Aktivation der Knoten. Diese Aspekte der PDP-Modelle geben ihnen bedeutende<br />

Eigenschaften wie die Fähigkeiten, trotz Fehler in dem Informationsmuster die richtige<br />

Lösung zu generieren, unvollständige Muster zu ergänzen und Muster wiederherzustellen<br />

(McClelland, Rumelhart & Hinton, 1986). Ein weitere wichtige Eigenschaft von PDP-<br />

Modellen ist, dass sie in ihrem Aufbau und ihrer Funktionsweise Netzwerken aus Neuronen<br />

ähneln, wobei explizit darauf hingewiesen wird, dass keine Modellierung von Neuronen<br />

angestrebt wird, sondern eine durch Neuronen inspirierte Modellierung kognitiver Prozesse<br />

(McClelland, Rumelhart & Hinton, 1986). Die von Rumelhart, Hinton et al. (1986)<br />

vorgenommene Einteilung in bottom-up-, top-down- und interaktive Systeme kann<br />

dahingehend vergröbert werden, dass zwischen Modellen ohne Feedback und mit Feedback<br />

differenziert wird (vgl. Read et al., 1997). Feedback kann dadurch realisiert werden, dass<br />

sich Einheiten wechselseitig beeinflussen, die Verbindung zwischen ihnen also bidirektional<br />

ist. Nach Read et al. (1997) kann hinzugefügt werden, dass zudem die Aktivationen der<br />

Knoten über mehrere Durchgänge hinweg aktualisiert werden, während in feed-forward-<br />

Netzwerken nur ein Durchgang erfolgt. Feedback-Netzwerke werden auch als Parallel<br />

Constraint Satisfaction (PCS)-Modelle bezeichnet, da sie eine parallele Befriedigung<br />

multipler constraints ermöglichen. 3 <strong>Das</strong> Finden dieser Lösung erstreckt sich über mehrere<br />

Updating-Durchgänge mit entsprechenden Feedbacks, so dass diese Modelle dynamisch<br />

sind. Smith (1996) ergänzt bezüglich der Klassifikation der Netzwerke, dass sowohl feedforward-<br />

als auch feedback-Netzwerke selbstverständlich ein Teil bzw. ein Modul eines<br />

3 Zu unterscheiden ist zwischen soft constraints, deren Erfüllung wünschenswert ist, und hard constraints,<br />

deren Erfüllung unverzichtbar ist (Shultz und Lepper, 1996). In den folgenden Modellen liegen soft constraints<br />

vor.

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